Am Donnerstag, 6. September kam es zu einer Vermisstenmeldung im Rahmen einer Orientierungsübung der Infanterieschule der Bundeswehr in Hammelburg.
Die zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, dem Bayerischen Roten Kreuz, der Polizei, Hundestaffeln wie auch Wasserwacht und Bergwacht ermöglichten es jedoch, den Soldaten am Folgetag aufzufinden.
Der Alptraum eines jeden Ausbilders
Soldaten sind ähnlich wie beispielsweise Schüler Schutzbefohlene ihrer Ausbilder. So ist es der größte anzunehmende Unfall, wenn einer dieser Schutzbefohlenen plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist.
Dieses Schicksal wurde jedoch am vergangenen Mittwoch einem Ausbilder der Infanterieschule zu teil.
Nach eingehender Suche der Einheit wurde die Rettungskette in Gang gesetzt, um keine Zeit zu verlieren und den Soldaten schnellstmöglich wieder aufzufinden.
Eine Verkettung ungünstiger Umstände
Im Rahmen der Orientierungsübung zwischen Bad Neustadt und Bad Kissingen starten die Soldaten einzeln an verschiedenen Punkten. Ziel ist es, unerkannt zu einer gewissen Zeit einen bekannten Sammelpunkt zu erreichen, doch dazu kam es nicht.
Nach dem Verstreichen einer Karenzzeit begannen die Ausbilder damit, den Soldaten zu suchen, leider jedoch erfolglos.
Die Soldaten sind hierfür gewöhnlich mit GPS-Trackern ausgestattet, um Sie im Falle eines Notfalls schnell finden zu können, doch genau bei dem verschwundenen Soldaten hatte dieser einen technischen Fehler und sendete kein Signal mehr.
Zusammenarbeit par excellence
Die alarmierten Rettungskräfte der Feuerwehren Burg Wallbach und Bad Neustadt, dem Bayerischen Rotem Kreuz, der Polizeiinspektion Bad Neustadt, dem Unterstützungskommando der Bereitschaftspolizei Würzburg, der Wasser- und Bergwacht, wie auch den Hundestaffeln aus Haßfurt, Sömmersdorf und Rhön Grabfeld machten sich umgehend auf den Weg in den Übungsraum der Soldaten und begannen mit der Suche.
Insgesamt 200 Angehörige der Feuerwehr, des Bayerischen Roten Kreuzes, der Bergwacht Oberelsbach, Wasserwacht Rhön-Grabfeld und Wasserrettung Schweinfurt waren vor Ort, dazu kamen 40 Polizisten.
Am Donnerstagmorgen verstärkte die Infanterieschule gemeinsam mit dem Vereinte Nationen Ausbildungszentrum und dem Sanitätsversorgungszentrum Hammelburg um weitere 513 Soldaten.
Somit waren über 750 Kräfte an der Suche in dem 75 Quadratkilometer großen Übungsgelände beteiligt.
Die Koordination übernahm die integrierte Leitstelle Schweinfurt in Form von Herrn Christian Holzheimer, dem Einsatzleiter, welcher die gesamten Kräfte steuerte und zielgerichtet einsetzte.
Der Erfolg gibt recht
„Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Blaulichtbehörden hätte besser nicht sein können“, bestätigt Oberst Stefan Leonhard, der stellvertretende Kommandeur der Infanterieschule.
Auch Jan Schubert, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Bad Neustadt, zeigte sich begeistert: „Der Schulterschluss der einzelnen Behörden und Verbände hat perfekt funktioniert, alle beteiligten Kräfte haben ihr Bestes gegeben – mit Erfolg!“
Dies bestätigte auch der Einsatzleiter: „Die Zusammenarbeit hätte nicht besser laufen können und das Ergebnis spricht für sich, wir haben das oberste Ziel erreicht.“
Erleichterung machte sich breit, als die Meldung „Soldat lebendig aufgefunden!“ über Funk gemeldet wurde.
Man konnte das Abfallen der Anspannung regelrecht spüren, plötzlich sah man lächelnde Gesichter und die Stimmung war wie ausgewechselt, auch wenn die Meisten bereits eine anstrengende Zeit hinter sich gebracht hatten.
Auch wenn der Anlass, eine Vermisstensuche, nie schön sein kann, so ist es umso schöner, wenn der Vermisste wohlauf, mit leichten Blessuren gefunden wird.