Beitrag von Rüdiger Christ
Bad Liebensteins Bürgermeister Dr. Michael Brodführer (CDU) kritisiert seit einiger Zeit eine „mangelhafte Umsetzung der Thüringer Tourismus-Strategie.“
Es fehle eine verbindende und aktivierende Erzählung von Thüringen. Diese sieht Brodführer in der Darstellung Thüringens als das „Grüne Herz Deutschlands“ (wir berichteten).
Am Freitag hatte der Bad Liebensteiner Bürgermeister zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion unter dem Titel „Bekommt Deutschland sein grünes Herz zurück?“ in das Comödienhaus der Kurstadt eingeladen.
Bei seiner Begrüßung sagte Brodführer: „Bad Liebenstein versteht sich auch als Herzheilbad und fühlt sich dazu berufen zu helfen, oder wenigstens die Diagnose zu stellen, ob das Grüne Herz durch Reanimation noch lebensfähig ist, oder ob wir den Tod des Patienten feststellen müssen, genau das haben wir heute mit dem Symposium 'Bekommt Deutschland sein grünes Herz zurück?' vor.“
Dazu konnte Brodführer die Mitglieder des Thüringer Landtages Andreas Bühl (CDU) und Knut Korschewsky (Die Linke), Bürgermeisterinnen und Bürgermeister nicht nur aus dem Wartburgkreis, Vertreter der Thüringer Tourismusdestinationen, des Thüringer Heilbäderverbandes, des Thüringer Forstes und aus dem Bereich Naturschutz begrüßen.
Im Podium hatten der Thüringer Tourismuschef Christoph Gösel, die Saalfelder Tourismuschefin Yvonne Wagner, der Historiker Dr. Steffen Raßloff und der Östereicher Touristiker David Osebik Platz genommen.
Als Moderator fungierte der MDR-Redaktionsleiter Michael Wenkel.
In seinem Impulsvortrag Zur Geschichte des Begriffs „Grünes Herz Deutschlands“ lehnte der Historiker Dr. Steffen Raßloff eine völkische Deutung des Slogans unter großem Beifall ab.
Der Österreicher David Osebik, verwies darauf, dass der Slogan „Die Steiermark - Das Grüne Herz Österreichs“ seit mehr als 50 Jahren für einen erfolgreichen Tourismus in diesem Bundesland steht.
Christoph Gösel, Geschäftsführer der Thüringer Tourismus GmbH (TTG) sprach über die vielen Versuche, Thüringen und dem Thüringer Tourismus ein nachhaltiges Image zu geben. „Hier wurde mit viel Geld leider kein großer Erfolg erzielt“, so Gösel.
Yvonne Wagner, Geschäftsführerin der Saalfelder Feengrotten meinte abschließend: „Wir Thüringer tragen das Grüne Herz schon in uns, da brauchen wir nicht viel Geld dafür in Werbung zu investieren“, was mit sehr großem Beifall bedacht wurde.
Auch nach der Podiumsdiskussion kamen von den Gästen positive Wortmeldungen zum Thema "Grünes Herz".
Der Rhönkanal wird das Thema „Bekommt Deutschland sein grünes Herz zurück?“ mit Interesse weiterverfolgen.