Das Kulturhaus in Roßdorf wird 50 Jahre alt - dies möchte der Geschichtstreff Roßdorf und die Gemeinde zum Anlass nehmen, die umfangreiche Geschichte des Kulturhauses, seine Erbauung, Nutzung, viele Veranstaltungen, Umbau- und Veränderungsmaßnahmen, die bisher im Kulturhaus stattfanden, in einer Ausstellung und einer Tanzveranstaltung zu würdigen.
Durch eine Arbeitsgruppe des Geschichtstreff Roßdorf, bestehend aus Mitgliedern verschiedener Vereine wurde eine Ausstellung vorbereitet.
Die Eröffnung wird am Freitag, dem 6. Oktober 2023 um 19 Uhr im Klubraum des Kulturhaus erfolgen.
Gemeinsam mit der Gemeinde Roßdorf wird am 7. Oktober 2023 ab 18 Uhr das Jubiläum mit einer Tanzveranstaltung, zu dem die Rosataler Musikanten und anschließend DJ Dominique aus Schmalkalden für Unterhaltung sorgen, begangen.
Eine herzliche Einladung zu diesen beiden Veranstaltungen geht an alle Bürger Roßdorfs, ebenso an ehemalige Roßdorfer, Helfer vom Bau oder in der Gastronomie, Gäste von Veranstaltungen und natürlich auch an Besucher aus der Umgebung, weitere Einzelheiten werden durch Aushänge und Flyer noch bekannt gegeben.
Kurze Geschichte
Nach 18 monatiger Bauzeit wurde am 6. Oktober 1973 in der Gemeinde Roßdorf das neuerbaute Kulturzentrum übergeben. Die Übergabe wurde mit einem Festakt und Tanz gefeiert.
Roßdorf entwickelte sich in den 1950er und 60er Jahren zu einem Dorf mit guter Infrastruktur und niveauvollem Kulturangebot, wurde somit zum Zentrum im oberen Rosatal.
Der Bedarf an kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen erweitere sich ständig. Die Säle der vorhandenen Gasthäuser waren teilweise veraltet und baufällig.
Es entwickelte sich eine Initiative im Ort, um eine Ersatzlösung für die alten Säle zu finden. Diese fand die Unterstützung des damaligen Gemeinderates und vor allem des Bürgermeisters Dieter Franke.
Der Gedanke wurde geboren, in Eigenregie ein Kulturhaus zu bauen. Es war also keine Anregung oder Vorgabe vom Rat des Kreises oder übergeordneter Behörde.
Alle ortsansässigen Vereine und vor allem viele Einwohner verpflichteten sich zu freiwilligen Aufbaustunden und alle halfen bei der Errichtung mit.
Als Projektant und Bauplaner wurde das Architektur- und Baubüro Friedrich Otto Kirchner aus Schwallungen gefunden.
In Zusammenarbeit mit Bürgermeister, Ratsmitgliedern und erfahrenen Bauleuten aus dem Ort wurde das Projekt und die notwendigen Bauantragsunterlagen erstellt, die durch den Rat des Kreises Schmalkalden später genehmigt und bestätigt wurden.
Das Projekt hatte offiziell den Namen „Schaffung von Kulturräumen für den Rat der Gemeinde Roßdorf“.
Die Schlüsselübergabe erfolgte durch den Maurermeister und Bauleiter Edwin Hornung an den Bürgermeister Dieter Franke.
Den zahlreichen Helfern und am Bau Beteiligten wurde gedankt, besondere Leistungen wurden mit Auszeichnungen geehrt. Die Bevölkerung hat das Kulturhaus in Besitz genommen.
Es ist zur damaligen Zeit das einzige staatlich geleitete Kulturhaus im Kreis Schmalkalden. Es besitzt überregionale Umlandfunktionen bis in die Kreise Bad Salzungen und Meiningen, es besteht aus einem Saal mit Bühne (266 Plätze) und einem Klubraum (80 Plätze) Im letzteren fanden regelmäßig Kinobespielungen statt.
Weiterhin wird dieser Raum u. a. für Ausstellungen „Kleine Galerie“ der Ortsgruppe des Kulturbundes genutzt.
Zum Kulturhaus gehört eine gastronomische Einrichtung mit 45 Plätzen, die der Konsumgenossenschaft Schmalkalden untersteht. In den Anfangsjahren fanden jährlich ca. 150 Veranstaltungen mit insgesamt mehr als 10.000 Besuchern statt.