Gastbeitrag von Sabrina Klotzbach
Zugegeben, es hätten mehr Gäste in der Philippsthaler Kreuzberghalle sein dürfen, aber die, die da waren, haben eine grandiose und kurzweilige Bauchredner-Show erlebt.
Perry Paul, der Gentleman der Bauchredner-Kunst, brachte alle seine Freunde aus der bayerischen Heimat mit in die Kreuzberghalle.
Da war Nico, der Tukan, der seine Wurzeln am Amazonas hat, aber laut eigener Aussage von Perry Paul aus dem Zoo München entführt wurde. Zur Freude des Publikums gab er Details aus dem Wohnumfeld von Ehepaar Paul preis.
Aber was macht ein Bauchredner, wenn zu einem Gastspiel seine Requisiten auf der Strecke bleiben? Er wird erfinderisch und so wurde irgendwann „Klothilde“ geboren.
Klothilde ist drei Lagen alt und hat in ihrem Leben schon viel durchgemacht, was ihr das Mitleid der Gäste lautstark einbrachte. Im Übrigen nennt sie sich selber „Backstage-Reinigungskraft“ und sie plauderte frank und frei aus dem Toilettenhäuschen.
Perry Pauls Lieblingspuppe ist Amadeus, die natürlich auch mit nach Philippsthal gekommen war. Übrigens mit der Feststellung, dass dies der schönste Ort zwischen Wolfratshausen und Vacha sei.
Amadeus ist eine niedliche Mauskatze und wenn Sie sich jetzt fragen, wie das denn gehen soll, dann denken Sie daran, dass es ja auch Ameisenbären gibt.
Nach anfänglicher Scheu flirtete Amadeus ganz ungeniert mit dem Publikum und führte Smalltalk. Nur mit den Fremdwörtern und Englischkenntnissen haperte es leicht, da wurde aus dem Bürgermeister schnell der „Burger King“.
Aber singen kann er, das muss man gehört haben! Amadeus sang den Text von „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ auf die Melodie von „Ein Männlein steht im Walde“ und direkt im Anschluss umgekehrt, wirklich grandios.
Wir reden hier ja immer noch vom „Bauch reden“. Der nachfolgende Hit-Mix von Gabalier bis Blues Brothers wurde mit jubelndem Applaus belohnt.
Bei Gesang darf Joseph nicht unerwähnt bleiben, der jodelnde Bayrikaner aus den United States. Während die anderen in Koffern oder Dosen leben, wurde er im Postpaket von Perry Pauls Assistentin und Ehefrau Eve auf die Bühne gebracht.
Mit Fridolin, einem Wurm, zeigte Paul, dass man eine Puppe mit nur wenigen Utensilien herstellen und viel Spaß damit haben kann und gar nicht vergessen zu erwähnen dürfen wir den Helm „Theo“.
Immer wieder brachte er sich besserwissend mit Kommentaren ein, indem er sein Visier auf- und zuklappte.
Und wusste er mal nichts besser, dann gab er den Titel der Show zum Besten „Ich sag nix“. Das Geheimnis des Helms und seiner Bedienung konnte übrigens nicht gelüftet werden.
Als Zugabe verwandelte Perry Paul dann noch zwei Gäste aus dem Publikum mit Hilfe von Händedruck in Bauchredner-Puppen.
Madame Chichi und Mexikaner Uli gaben „Ja wir san mi´m Radl da“ zum Besten und das bunt gemischte Publikum dankte es mit großem Abschluss-Applaus.
Mit wunderbaren Worten von Perry Paul selber (!) möchten wir enden: „…es zündet nicht der beste Scherz, trifft er auf ein verschlossenes Herz. Und wenn ihr heute ganz toll gelacht und habt noch richtig Spaß gehabt, so waren es nicht wir mit unseren Scherzen, ihr wart´s mit euren offenen Herzen“.