Am vergangenen Samstag wurde der Sportpark Johannisau in Fulda zum Schauplatz eines außergewöhnlichen Sportereignisses.
Der Spendenrundlauf „Heartbeat Ultra“ zog TeilnehmerInnen jeden Alters aus ganz Deutschland an, die gemeinsam für Kinder mit halbem Herzen Spenden sammelten. Es gab sogar Teilnehmer aus der Schweiz.
Unter dem Motto „von Herzen für Herzen“ #laufenddieweltverändern starteten die Teilnehmenden ab 6 Uhr zu einem bemerkenswerten Spendenlauf.
Die Veranstaltung ermöglichte Sportbegeisterten selbst zu bestimmen, wann sie starten, pausieren und ihren Lauf beenden. Vom Laufanfänger, Spaziergänger bis hin zum ambitionierten Ultraläufer konnte jeder mitmachen.
Die Rundstrecke von 6 km sollte dabei möglichst oft absolviert werden, denn jede einzelne Runde füllte den Spendentopf für palliativ operierte Kinder mit halbem Herzen, die am lebensbedrohlichen Eiweißverlustsyndrom erkrankt sind.
Der Verein Fontanherzen e.V. benötigt diese Spenden um ein interdisziplinäres, klinikunabhängiges Kompetenzzentrum aufzubauen.
Dieses Zentrum wird Ärzte verschiedenster Fachrichtungen vernetzen, um Früherkennung und effektive Behandlung des Eiweißverlusts zu ermöglichen.
Durch solche Maßnahmen sollen schwerwiegende und lebensbedrohliche Komplikationen abgewehrt werden.
Maximal 112 Kilometer konnten absolviert werden, denn das sollte den Notruf symbolisieren, den die Eltern von Fontankindern häufig wählen müssen.
Diese Distanz haben tatsächlich drei Läufer geschafft:
Sabrina Osthof, Florian Kaltenbach (IG Trailrunning im Taunus/TV Petterweil/Spiridon Frankfurt) und Stefan Löffel (KRAFT Runners) durften sich ebenso, wie alle anderen Teilnehmer, im Stadion der Stadt Fulda, so feiern lassen.
Die Resonanz war überwältigend: von den 491 angemeldeten Spendenläufern spazierten, wanderten, liefen und rannten 377 Teilnehmer vor Ort und viele virtuell von überall auf dem Globus und machten den „Heartbeat Ultra“ so zu einem wahren Gemeinschaftserlebnis.
Es waren alle Altersgruppen vertreten: der jüngste Starter war gerade einmal 4 Jahre alt, der älteste 75. Auch Kinder mit halbem Herzen sind angetreten, um für sich selbst zu laufen.
Insgesamt wurden allein vor Ort 1.507 Runden absolviert. Im Schnitt ist jeder Vor-Ort-Starter somit 24 Kilometer gelaufen. Die virtuellen Teilnehmer werden nachträglich noch eingerechnet.
„Laufen hat mich in den schwersten Zeiten meines Lebens, so bin ich mir heute sicher, gerettet. Ich habe die Vision, dass das auch für andere Menschen funktioniert. Mit den wichtigsten Menschen unserer Gesellschaft: unseren Kindern.
Ich bin immer noch absolut überwältigt von dem, was da am Samstag passiert ist.
Ich hatte ursprünglich den Plan, mit ein paar befreundeten Ultraläufern 112 Kilometer zu laufen und privat Spenden zu sammeln, um auf den Missstand in Deutschland aufmerksam zu machen.
Das Ganze entwickelte sich so rasend schnell zu einem riesigen Event voller hilfsbereiter und begeisterter Menschen, die völlig uneigennützig Gutes tun wollen.
Am Samstag habe ich so viel Liebe verspürt und erlebt, wie zuletzt bei der Geburt meiner Kinder. Wildfremde Menschen, die sich weinend in den Armen liegen - mit einem unendlich glücklichen Lächeln auf dem Gesicht.
Unermüdliches anfeuern und jubeln, sowohl vor Ort als auch auf der Strecke. Und hunderte Menschen, die ihre ganz persönliche Grenze nicht nur erreicht, sondern weit überschritten haben. Und das ganz ohne Wettkampfgedanken.
Ich frage mich noch immer, weshalb dieses Event für alle Anwesenden an diesem Tag so emotional war. Ich bin schon bei etlichen Veranstaltungen mitgelaufen und habe das so noch nie erlebt.
Ich schätze, weil es mal nicht - so wie sonst meist - um das eigene Ego ging. Sondern darum mit der eigenen Leidenschaft etwas bewegen zu können. Man hat dem Laufen plötzlich einen Sinn gegeben.
Statt um Medaillen und Podiumsplätze zu kämpfen hat sich eine riesige Gemeinschaft gebildet, die sich zusammen für eine Sache stark gemacht hat.
Dass man mit dieser Motivation eine Antriebskraft entwickelt, die Berge versetzt, ist völlig klar. Was mich dann noch völlig überwältigt hat war, dass mein Helferteam irgendwann so gut funktioniert hat, sodass ich dann auch selbst noch auf die Strecke konnte.
Natürlich nicht die ursprünglich geplanten 112 Kilometer, aber ich durfte Sabrina die letzten 46 Kilometer auf der Reise zu ihren 112 Kilometern begleiten. Das war ein unbeschreiblich tolles Gefühl!“ – so Jennifer Romanowski, Initiatorin des Spendenlaufs.
Bisher wurden 20.000 Euro Spenden zusammengetragen (Stand 28.11.2023) und minütlich sprudeln weiter Spenden auf das Konto der des Fontanherzen e.V. ein.
Die Spendenaktion läuft weiterhin und der Verein ruft dazu auf, dies auch weiterhin zu tun und auf das Projekt aufmerksam zu machen.
Spenden an:
Fontanherzen e.V.
IBAN: DE65810520000901914842
oder über Betterplace: www.betterplace.org