Gastbeitrag von Lea Hohmann
Die Folgen des Klimawandels haben im Roten Moor deutliche Spuren hinterlassen. Hinzu kommen die Schäden, die der jahrzehntelange Abbau von Torf bis Anfang der 1980er-Jahre mit sich gebracht hatten.
Auch die nach dem Abbau durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen waren inzwischen marode.
Bereits im Sommer wurden auf dem Hochmoorkörper Ablaufbauwerke, die sogenannten Mönche, vollständig rückgebaut und die Abläufe verschlossen sowie die Holzspundwände erneuert.
Im Oktober rückte das Bergwaldprojekt ein weiteres Mal an, um die Arbeiten für dieses Jahr abzuschließen. In den insgesamt 9 Wochen diesen Jahres waren 180 Freiwillige aus ganz Deutschland im Roten Moor im Einsatz.
Das Rote Moor im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön ist nicht nur einzigartiger Lebensraum für hochspezialisierte und vom Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten, sondern auch CO2-Speicher.
Doch insbesondere nach den trockenen Sommern der vergangenen Jahre ist das Rote Moor – wie zahlreiche andere Moore bundesweit – stark gefährdet.
Umfangreiche Maßnahmen wurden im Rahmen des Klimaplans Hessen 2030 in 2023 im Auftrag der Oberen Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium (RP) Kassel umgesetzt.
Die Umsetzung erfolgte auf dem alten Hochmoorkörper durch das Bergwaldprojekt und im abgetorften Bereich durch das Planungsbüro Meier und Weise sowie das Bauunternehmen Königsberger.
Sehr wichtig war hier die enge Zusammenarbeit mit den vor Ort tätigen Personen aus dem Forstamt Hofbieber und der hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats.
Das Bergwaldprojekt - Eine Auszeit in der Natur
Insgesamt neun Wochen waren verschiedene Freiwillige in diesem Jahr im Roten Moor im Einsatz. Nach 8 Wochen in den Sommermonaten rückte im Oktober das Bergwaldprojekt nun ein zweites Mal an.
Ranger Jan Knittel betreut das Projekt und ist vom Engagement der Freiwilligen immer wieder begeistert: „Die Helferinnen und Helfer kommen aus ganz Deutschland. Von Studenten, über Berufstätige, die einfach den Kontakt zur Natur suchen, bis hin zu Rentnern, ist wirklich alles dabei. Viele nehmen extra Urlaub, nur um hier einen wertvollen Beitrag zu leisten.“
Jeden Tag ging es für die Freiwilligen bereits in der Früh los. Gemeinsam wurde einer der letzten Mönche ausgebaut, die Spundwand erneuert, mit Hackschnitzeln und Sägemehl wieder verfüllt und anschließend bepflanzt.
„Die Pflanzen dienen zur Verfestigung und als Erosionsschutz“, erklärt Knittel. In Zukunft soll evaluiert werden, wie sich der Wasserhaushalt einstellt und ob noch einmal nachgearbeitet werden muss.
„Die Arbeiten auf dem Hochmoorkörper sind damit aber erstmal abgeschlossen“, so der Ranger. In den kommenden Jahren sind in den Randbereichen des Moors weitere Maßnahmen geplant, um den Wasserrückhalt zu optimieren.
Für 2024 sind dann erst einmal die Erneuerung kleinerer Spundwände in Holzbauweise sowie die Sanierung des Bohlenpfads vorgesehen.