Gastbeitrag von Andreas Mötzung
Hoch oben, auf 671 Metern Höhe, steht sie, die Gläserhütte. Von hier hat man einen herrlichen Blick ins gesamte Umland.
Die Gläserhütte bei Dermbach ist für viele Gäste und Einheimische ein beliebtes Ausflugsziel. Und damit das so bleibt, wurde jetzt das Dach erneuert.
Seit 2019 bemühte sich der jetzige Vorsitzende des Rhönklub Zweigverein Dermbach Thomas Wehner und sein Vorgänger Karl Ludwig Blum darum, dass das Dach saniert werden konnte.
Immer wieder wurden Fördermittel-Anträge gestellt, die immer wieder abgelehnt wurden. Auch die Unterstützung durch Landrat Reinhard Krebs (CDU) brachte zunächst keinen Erfolg.
Doch in diesem Jahr wurde der erneute Antrag bewilligt und durch ein LEADER-Programm des Wartburgkreises kann die Dachsanierung zu 80 Prozent gefördert werden. Die restlichen 20 Prozent werden durch Eigenmittel des Rhönklub Zweigvereins Dermbach finanziert.
Die geschätzte Gesamtsumme der Dachsanierung beträgt 20.000 Euro, da man sich für eine dauerhafte Lösung mit Moosgrünen PREFA-System entschieden hat.
Nach einer Ausschreibung erfolgte die Vergabe an eine einheimische Dachdeckerfirma, die in den letzten Wochen die Neueindeckung durchgeführt hat.
Damit dies möglichst schnell und reibungslos ablaufen konnte, hatte man sich entschlossen, in Eigeninitiative die alte Eindeckung selbst zu entfernen und somit auch Kosten zu sparen.
In mehreren Arbeitseinsätzen, haben die ehrenamtlichen Helfer die alte Eindeckung entfernt. Damit stand der schnellen Neueindeckung nichts mehr im Wege.
Thomas Wehner freut sich, „dass es uns gelingen konnte, rechtzeitig zum dreißigjährigen Bestehen der jetzigen Gläserhütte im nächsten Jahr, ein neues Dach zu bekommen.“
Beim gemütlichen Beisammensein nach getaner Arbeit dankte Wehner allen freiwilligen Helfern für ihr Engagement und allen rund 260 Mitgliedern für ihre jahrelange Treue.
Er freue sich auch darüber, dass es immer wieder neuen Nachwuchs gebe.
Anschließend berichtete Wehner über die geschichtliche Entwicklung der Hütte: „Bereits 1879 wurde auf dem Gläser eine Hütte errichtet, welche aber im ersten Weltkrieg verfiel. 1922 wurde eine weitere neu gebaute Hütte eingeweiht, die aber nach dem zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands mutwillig zerstört wurde.“
Zu DDR-Zeiten lag der Gläserberg im Sperrgebiet und der Rhönklub wurde verboten. Somit war lange Zeit keine Aktivität am Gläser möglich.
Erst nach der politischen Wende, gründete sich der Rhönklub Zweigverein Dermbach wieder neu und man entschloss sich, die jetzige Gläserhütte originalgetreu wieder aufzubauen.
„Am 8. Oktober 1994 war es soweit und die Gläserhütte, welche durch den Einsatz der vielen Rhönklub-Mitglieder aufgebaut wurde, wurde eingeweiht“, erinnerte sich der Vorsitzende.
Da die Hütte anfangs nur mit Teerpappe eingedeckt war, habe man sich im Jahr 1998 zu einer Eindeckung mit den bisherigen Holzschindeln entschlossen. Diese wurden damals in liebevoller Handarbeit durch die Mitglieder hergestellt und auch selbst angebracht.
Da diese Schindeln, mittlerweile durch das manchmal etwas raue Klima der Rhön in die Jahre gekommen sind, musste jetzt eine neue Eindeckung her.
Die Dermbacher Hütte (wie die Gläserhütte genannt wird) kann man auch mieten. „Wir haben hier 15 Schlafplätze auf dem Dachboden und bieten im Gastraum 60 Gästen Platz“, so Thomas Wehner.
In den letzten Jahren entwickelte sich der Gläser immer weiter zu einem touristischen Anziehungspunkt.
Beispielsweis wurde der Schöpferpfad erstellt und auch der Sternenschauplatz wird regelmäßig für Sternenwanderung des Rhönklub Zweigverein Dermbach genutzt.
Aber auch Dinge. die für den alltäglichen Betrieb der Hütte wichtig sind, wurden neu errichtet. So wurde vor kurzem eine neue Box für die Brennholz-Lagerung errichtet, damit auch diese notwendigen Dinge ein wenig ansehnlicher aussehen.
Am 24. und 25. August 2024 soll dann das dreißigjährige Bestehen gefeiert werden. Man habe hierzu zwar bereits einen Sponsor gefunden, der bereit ist, den Verein ein wenig zu unterstützen, aber weitere Unterstützung sei dennoch notwendig. Über weitere Sponsoren würde man sich riesig freuen.
„Wir möchten diesem geschichtsträchtigen Ort eine ehrwürdige Feier widmen“, so Thomas Wehner.
„Des Weiteren würden wir uns natürlich auch sehr über Spenden für unser neues Dach freuen, denn der Eigenanteil für dieses, ist nur der ehrenamtlichen Arbeit unserer Mitglieder zu verdanken", fuhr Thomas Wehner fort.
Bei Rückfragen steht der Vereinsvorsitzende unter der E-Mail Adresse: wehner-thomas@t-online.de zur Verfügung. „Für jede Unterstützung sind wir dankbar“, sagt er abschließend.