Gastbeitrag von Cindy Ullmann
Wir sehen sie oft über unsere Straßen in der Region rollen - weiße Autos mit dem orange-lila-farbenen Schmetterlings-Logo und der Aufschrift ISA Kompass.
Darunter der Slogan "Wir geben jungen Menschen Orientierung". Das Kfz-Kennzeichen beginnt mit einem KO. Aber darin sitzen Menschen aus unserer Region.
Das KO steht für Koblenz und damit für den Hauptsitz der ISA Gruppe.
Das Unternehmen hat sich dem Dienst am Menschen verschrieben - genauer gesagt der Hilfe und Unterstützung von Menschen, die diese dringend benötigen, vom Kind bis zum Senioren.
Und mit ihrem Tochterunternehmen ISA Kompass ist die Unternehmensgruppe seit 1996 auch in Thüringen aktiv.
Im Wartburgkreis und im Landkreis Schmalkalden-Meiningen betreibt sie als freier Träger der Jugendhilfe mehrere Wohngruppen, die als Intensivwohngruppen oder aber auch als Mutter-Kind-Wohnungen und Probewohnungen für junge Erwachsene mit Betreuung ausgestaltet sind.
Aus Koblenz nach Herpf, Unterkatz und Hümpfershausen - ISA Kompass gibt Kindern und Jugendlichen in der Region ein Zuhause
In den vollstationären Wohngruppen finden Kinder und Jugendliche ein Zuhause, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr bei ihren Eltern leben können.
Sie sind häufig durch Krankheiten, Vernachlässigungen, traumatische Erlebnisse sowie durch unterschiedliche Formen der Benachteiligung belastet. In den Wohngruppen werden den Kindern Lebensraum, Fürsorge und Struktur gegeben.
Auch in Herpf, Unterkatz und Hümpfershausen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen befinden sich drei der 18 in Thüringen ansässigen ISA Kompass Häuser.
Geleitet werden diese von Karsten Doege aus Dermbach. Auch er ist tagtäglich auf den Straßen unserer Region unterwegs, fährt in die Einrichtungen, organisiert Abläufe, telefoniert mit den Ämtern, schreibt Dienstpläne und führt Gespräche mit seinem Team und den Kindern.
Karsten Doege aus Dermbach ist Einrichtungsleiter - sein Beruf ist Berufung
Für Karsten Doege ist sein Beruf eine Berufung. Das merkt man deutlich, wenn man mit ihm über seine Arbeit spricht. Für ihn geht es darum, den Kindern und Jugendlichen wieder eine stabile Basis und klare Strukturen zu geben.
Sie sollen die Chance bekommen, ihr eigenes Potenzial zu entdecken, tägliche Arbeits- und Lebensprozesse zu erlernen und so für das spätere Leben gerüstet zu sein.
Im Prinzip das, was Eltern ihren Kindern vermitteln, damit sie später voll im Leben stehen - nur dass die Aufgabe hier mehrere Betreuer übernehmen - rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.
Die Einrichtungen werden dabei komplett in Eigenregie betrieben. Die ISA erwirbt Immobilien und gestaltet die Wohngruppen-Räume nach dem Würzburger Modell "Bauen für Geborgenheit" des Professors für Sonderpädagogik, Wolfgang Mahlke, aus.
Die drei Häuser in Herpf, Unterkatz und Hümpfershausen sind traditionsreiche Altbauten. In Hümpfershausen zum Beispiel befindet sich die Wohngruppe in einem alten Bauernhaus auf einem vier Hektar großen Grundstück.
Hier gibt es drinnen wie draußen jede Menge Platz. Aufgrund der idyllischen und ruhigen Lage sind die Kinder weniger Reizen ausgesetzt und können so Abstand zu bisherigen Belastungen gewinnen, sich auf sich besinnen, eigene Fähigkeiten entdecken und ausprobieren.
Dafür befinden sich im Haus eine Kreativwerkstatt, ein Lernzimmer, ein Therapieraum und ein Aktivraum.
Auf dem großen Außengelände gibt es eine riesige Spielfläche mit Werkstatt, eine Streuobstwiese, das Gewächshaus sowie Stallungen mit Tieren für die Nähe zur Natur und naturverbundenes Leben.
Traditionsreiche Häuser mit Charakter und regionaler Verbundenheit
Für Karsten Doege als Einrichtungsleiter spielt der regionale Bezug eine bedeutende Rolle. „Es ist uns wichtig, dass wir mit den Menschen im Ort eine Verbindung haben“, erklärt er.
Regionalität und Heimatnähe werden zum Beispiel schon durch die Namen der Häuser zum Ausdruck gebracht.
So heißt das ISA-Haus in Hümpfershausen althergebracht "Bauernhof Hümpershusin" und die Kinder in Unterkatz leben in der "Katzamühle".
„Und unser Konzept kommt gut an. Wir werden von den Dörfern und der Region angenommen und arbeiten mit den Menschen dort eng und gut zusammen. Das ist großartig“, so Karsten Doege.
Spendenbereitschaft in der Rhön ist groß
Besonders dankbar ist Karsten Doege Jahr für Jahr für die zahlreichen Spenden aus der Region für seine Wohngruppen. Einen jährlichen Höhepunkt stellt hierbei auch das Erntedankfest dar.
Die Erntedankgaben der Ev. Kirchgemeinde Dermbach mit Unteralba und Oberalba gehen schon seit vielen Jahren an die Wohngruppen der ISA in Herpf, Unterkatz und Hümpfershausen.
So spendet u.a. die Evangelische Kirchgemeinde Dermbach mit Unteralba und Oberalba seinen Wohngruppen schon seit vielen, vielen Jahren alle gesammelten Erntedank-Gaben. Davon wird in den Wohngruppen gekocht und gebacken.
„Diese Gaben sind für uns nicht selbstverständlich und es ist höchste Zeit, dass wir uns auch auf offiziellem Weg einmal bedanken. Wir sagen allen Spendern und der Kirchgemeinde von Herzen DANKE“, so Karsten Doege.
In diesem Jahr spendete die Evangelische Kirchgemeinde Dermbach sogar noch zusätzlich aus den Kollekten des Erntedankgottesdienstes 600 Euro.
„Das ist einfach großartig. Denn auch wenn wir von einem Unternehmen geführt werden, helfen uns solche Spenden in unserer Arbeit für die Kinder natürlich enorm.“
Erntedank-Geldspende der Evangelischen Kirchgemeinde Dermbach wird für Außenspielgerät verwendet
Auch das Geld aus Dermbach ist bestens angelegt.
„In Hümpfershausen fehlt auf unserem großen Außengelände ein Spielgerät. Hier sind die Kosten durch die Inflation zuletzt wie überall explodiert. Wir wollen das Vorhaben für die Kinder dennoch zeitnah umsetzen, dafür wird das Geld verwendet“, erklärt Karsten Doege.
Für alle, die sich ein genaueres Bild von den Häusern und der liebevollen Einrichtung sowie den zahlreichen Aktivitäten der Wohngruppen in Herpf, Unterkatz und Hümpfershausen machen wollen, sind auf der Internetseite der ISA Kompass jede Menge Informationen und Bilder zu finden.