Am Samstagnachmittag, 2. Dezember wird der Meininger Markt zur Wettarena, wenn Andreas Seifert vom Literaturmuseum wettet, dass der Meininger Bürgermeister Fabian Giesder es nicht schafft, mindestens 120 Meininger Viertklässler dazu zu bringen, auf dem Weihnachtsmarkt gemeinsam „Hoch auf dem gelben Wagen“ zu singen, alle vier Strophen im Originaltext, wie ihn Rudolf Baumbach verfasste.
Da Seifert weiß, dass gerade etliche der Jüngeren nicht mehr wissen, von wem diese bekannten Liedzeilen eigentlich stammen, kommt ihm die Wette im Jubiläumsjahr gerade recht.
Seit genau 100 Jahren nämlich wird das Volkslied „Hoch auf dem gelben Wagen“ gesungen. Der Berliner Apotheker Heinz Höhne, der in seiner Freizeit komponierte, hat die Baumbach-Verse vertont.
Was eigentlich als Weihnachtsgeschenk für seine Frau gedacht war, kam so schließlich ab 1923 aus beinahe aller Munde.
Als vor 50 Jahren der Bundesaußenminister und spätere Bundespräsident Walter Scheel im Fernsehen das Lied sang und auf einer Single aufnahm, bekam das Lied einen gewaltigen Popularitätsschub.
Die Goldene Schallplatte und viele weitere Exponate rund um den „gelben Wagen“ können derzeit in einer Sonderausstellung im Baumbachhaus bestaunt werden.
Bei rund 325 Meininger Viertklässler müsste jeder zweite bis dritte Schüler dabei sein, um die Wette zu gewinnen.
Ob dies gelingt und wie es klingt, davon können sich alle am Samstag, 2. Dezember um 15 Uhr auf dem Meininger Weihnachtsmarkt überzeugen.
Verliert der Bürgermeister, muss dieser mit Bart und Hut als Rudolf Baumbach verkleidet im Mai nächsten Jahres vor allen Viertklässlern im Meininger Theater auftreten.