Mitteilung der BI Stadtlengsfeld
„Ein guter Tag für die Wälder und die Naturschützer in Thüringen“ schrieb der Thüringer Landesverband Energiepolitik mit Vernunft e.V. am vergangenen Freitagabend auf seiner Webseite.
Gegen die Stimmen von Rot-Rot-Grün konnten am Freitagmittag der Gesetzentwurf der FDP und der dazugehörige Entschließungsantrag der CDU mit den Stimmen der Oppositionsparteien verabschiedet werden.
Ein guter Tag auch für die Stadtlengsfelder BI gegen das Windvorranggebiet W4, die seit nunmehr vier Jahren gegen die Errichtung von Windkraftanlagen im Wald kämpft.
Die BI-Mitglieder Ralf Adam sowie Ursula und Johannes Görg verfolgten die Debatte und Beschlussfassung dieses Gesetzes auf der Besuchertribüne des Landtages live.
Die Oppositionsparteien begründeten in sachlich fundierten Vorträgen ihr Beweggründe für den Gesetzentwurf.
Gemeinsames Ziel der drei Parteien sind sowohl der Erhalt als auch die Wiederaufforstung unserer Wälder und deren Schutz vor Umwandlung in Industriegebiete.
„Wald ist der beste Klimaschutz, den wir haben“, sagte der CDU-Abgeordnete Marcus Malsch und wies darauf hin, dass sich in einer MDR Umfrage 78 Prozent aller Thüringer gegen Windkraftanlagen im Wald ausgesprochen hätten.
Bei den Regierungsparteien hatten die drei Beobachter den Eindruck, dass es weniger um die Sache als vielmehr um eine Verunglimpfung und Beschimpfung der Opposition ging.
So warf der Abgeordnete der Linken Markus Gleichmann der CDU vor, sie opfere die Wirtschaftskraft Thüringens, um Stimmen bei den „Antiwindkraftextremisten“ zu sammeln. Besonders diese Äußerung empörte die BI Mitglieder.
Der FDP-Abgeordnete Kemmerich betonte, dass es um die Sache gehe und nicht darum, wer mit wem abstimme. Einladungen zu Gesprächen im Vorfeld der Debatte hatten die Regierungsparteien abgelehnt.
Die AfD-Abgeordnete Nadine Hoffman bezweifelte biologische Grundkenntnisse bei Regierungsvertretern.
Die Äußerungen des Abgeordneten Möller (SPD) wie „Auch unter Windrädern wachsen Bäume“ sowie die von Herrn Gleichmann (Die Linke) „man könne Windräder in den Wald bauen ohne Wald zu zerstören“, riefen bei den BI-Mitgliedern Kopfschütteln hervor.
Erst kürzlich machten sie mit einer Fotoausstellung auf die immensen Schäden aufmerksam, die der Windradbau in den Wäldern um Oberzella anrichtete.
Am Rande der Plenarsitzung konnten die BI-Vertreter Gespräche mit den CDU-Landtagsabgeordneten Martin Henkel und Marcus Malsch führen.
Martin Henkel betonte, dass das Gesetz konkrete Auswirkungen auf das Windkraftgebiet W-4 bei Stadtlengsfeld habe.
60 Prozent der im Windkraftgebiet liegenden Flächen würden dem Freistaat gehören, der nun für sich selbst bestimmen kann, ob er Windkraftanlagen auf seinen Flächen zulasse.
Die drei BI-Mitglieder aus Stadtlengsfeld nahmen an der Fahrt einer Besuchergruppe des CDU-Kreisverbandes Schmalkalden–Meiningen teil.
Weggefährten und Parteifreunde des Landtagsabgeordneten Michael Heym hatten sich aus Anlass seines Ausscheidens im kommenden Jahr auf den Weg nach Erfurt gemacht.
Eine gelungene Überraschung für den Abgeordneten. In einer Gesprächsrunde berichtete Heym über seine 25-jährige Tätigkeit im Landtag und beantwortete Fragen der Besuchergruppe.
Zufrieden kehrten die BI Mitglieder nach Hause zurück, wohlwissend, dass die jetzige Änderung des Thüringer Waldgesetzes sowie die verfehlte Energiepolitik zu Lasten der Natur und Umwelt nicht das Ende des Kampfes der Rhöner gegen Windkraftanlagen im Wald ist.