Aufgrund des für Montag geplanten „Generalstreiks“, welcher für massive Verkehrsbehinderungen sorgen wird, haben wir Euch gestern dazu aufgefordert, uns Eure Meinung zu diesem Thema zu schicken.
Eine Vielzahl an Mails und Nachrichten erreichte uns in den vergangenen Stunden. Die große Mehrheit stellt sich auf die Seite der Landwirte und findet die angekündigte Protestaktion in Ordnung.
Andere sehen es kritisch und sorgen sich zum Beispiel darum, dass ihre Kinder nicht in die Schule kommen und stattdessen in den Bussen festsitzen.
Auch das Pflegepersonal und Personen, die auf eine medizinische Versorgung angewiesen sind, bangen dem Montag teilweise entgegen.
Hier sind nur einige anonyme Meiningen zum Thema:
„Ich finde die umfangreichen Demonstrationen völlig in Ordnung. Es hat viel zu lange gedauert bis so etwas mal passiert ist. Ich glaube, jetzt wird es den letzten der Bevölkerung klar, wie wichtig die Arbeit der Bauern ist. Vielleicht hört es jetzt auch mal auf, die Landwirtsfamilien als Billiglöhner der Lebensmittelindustrie zu missbrauchen. Nicht nur die Politik, sondern auch die Molkereien, Fleischverarbeiter und Verarbeiter pflanzlicher Produkte sollten den Umgang mit ihren Produzenten überdenken.“
„Ich kann die Streikwilligen leider nicht unterstützen, aber eins steht fest: es kann nicht alles auf Kosten der "kleinen Leute" gehen.“
„Ich finde es geht langsam zu weit. Politiker zu bedrohen, nur weil man nicht alles erreicht, kennt man sonst nur von den Rechten. Die Politik hat doch eine Änderung bekannt gegeben. Wir müssen alle unseren Beitrag leisten und das kann man auch von Landwirten erwarten. “
„Wie ist es aber mit den Menschen die z.B. in der Pflege arbeiten, egal ob Heim oder Ambulant. Werden hier dann die älteren Menschen nicht versorgt, weil keiner mit dem Auto durchkommt aufgrund der Straßensperrung? Oder wenn keiner zur Arztpraxis fahren kann, um seiner Arbeit nachzugehen? was ist mit den Patienten die vor einer leeren Praxis stehen? Das Küchenpersonal, die fleißig für Schulen, Kindergärten oder ebenfalls für die älteren Menschen zuhause kochen, bekommen sie dann kein Essen? Und da gibt es bestimmt noch einige Berufe, die zwingend auf eine freie Straße angewiesen sind um anderen in ihrer Arbeit zu helfen! Ich mache mir wirklich sorgen wie das funktioniert wenn die Straßen gesperrt sind und keiner durchkommt!“
„Auch das Handwerk ist stark betroffen, viele Kleinunternehmer denken ans Aufhören, obwohl es kaum noch Handwerker gibt. Aufgrund der viel zu hohen Kosten lohnt es nicht ,die Firmen aufrecht zu erhalten. Eine Schande was mit der arbeitenden Bevölkerung gemacht wird.“
„Fragen sich die Bauern jemals, welche Agitatoren (z.B. Rechtsorientierte, wie die AfD und/oder andere V-Personen), hinter den völlig überzogenen Streiks stehen könnten? Warum streiken die Bauern nicht gegen die wahren Urheber der Misere, die Saat- und Pestizidhersteller? Die sind es doch, die den Bauern Fesseln anlegen, und die Preise und den Markt verseuchen.“
„Der Unmut innerhalb der „Durchschnittsbevölkerung“ ist enorm. Beinahe alle politischen Entscheidungen der Bundespolitik der letzten Jahre waren nicht gesellschaftlich akzeptiert. Der jetzige Versuch, die Bauern wieder einzufangen, und somit in letzter Minute den Druck aus der Situation zu nehmen, zeigt einmal mehr, wie weit die politischen Entscheidungsträger in Berlin vom Volk weg sind. Die Bauern sind nur ein Teil der geplanten Proteste. Sie befürchten ihre Existenzen! Aber längst haben sich unzählige Mitmenschen den geplanten Protesten angeschlossen und werden dieses Mittel nutzen, ihren geballten Unmut zu äußern. Auch wenn der kommende Montag formal kein Generalstreik sein kann, werden die Auswirkungen durchaus vergleichbar sein. Hoffentlich werden die Hilfeschreie in Berlin diesmal richtig gedeutet!“
„Liebe Spediteure, lasst euch nicht einschüchtern von den Politikern. Zieht eure Forderungen durch, auch wenn es für uns als Rentner Einschnitte bedeutet. Wir haben Geld für alle und jeden, nur nicht für die, die das Land am Laufen halten.“
„Stehe voll hinter den Landwirten und bin dafür, dass man scheiternde Politik nicht auf dem Rücken des Arbeitenden austragen kann.
Wir sind eh schon in allen Branchen von anderen Ländern abhängig, man könnte meinen, dass die Politik in den letzten Jahren nicht dazu gelernt hat, wie sich Abhängigkeit auswirken kann. Abgesehen von allem, wer erhält oder bearbeitet unsere Landschaft so, dass sie auch so aussieht, wie wir es sehen, wenn wir mit offenen Augen durchs Leben gehen? Die Landwirtschaft ist das Rückgrat eines jeden einzelnen Bürgers und trägt eines jeden einzelnen zur Lebensqualität bei, da brauchen wir doch nicht einmal die Nahrungsmittel in Vordergrund stellen.“