Beitrag von Rüdiger Christ
Inmitten der malerischen Landschaft der thüringischen Rhön, in Fischbach, einem Ortsteil der Stadt Kaltennordheim, liegt die BAF Industrie- und Oberflächentechnik GmbH.
Diese Firma ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region, sondern wurde auch von der Thüringer Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) als "Hidden Champion" identifiziert, eine Anerkennung für leistungsstarke Unternehmen, die auf dem Markt und in der Technologie führend sind (Weitere Infos HIER.).
Am Montag erhielt die BAF GmbH einen besonderen Besuch: Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (SPD), sowie die Meininger SPD-Landtagsabgeordnete Janine Merz waren vor Ort, um sich über die Entwicklung des Unternehmens und die gegenwärtige wirtschaftliche Situation zu informieren.
Der Geschäftsführer und Mitgesellschafter der BAF GmbH, Michael Präßler, sprach unmittelbar die Herausforderungen an, mit denen das Unternehmen derzeit konfrontiert ist.
Seit der Übernahme im Jahr 1994 hat sich die Mitarbeiterzahl auf 30 stabilisiert. Doch das vergangene Jahr stellte das schwierigste seit drei Jahrzehnten dar.
Die Kosten für Energie, insbesondere für Flüssiggas und Stickstoffgas, hätten sich verdoppelt. Darüber hinaus belasten steuerliche Abgaben und bürokratische Hürden die Firma erheblich, so der Geschäftsführer.
Präßler äußerte auch Bedenken hinsichtlich des anstehenden Lieferkettengesetzes und kritisierte die Auswirkungen illegaler Zuwanderung auf die Bevölkerung. Präßler resümierte: „Wenn die Bundesregierung das Ruder nicht herumreißt fürchte ich große Verwerfungen.“
Minister Tiefensee zeigte Verständnis für die schwierige Lage und lobte das Engagement des Unternehmens, Arbeitsplätze zu erhalten.
Für das Jahr 2024 sieht Tiefensee die Talsohle erreicht und forderte eine „Atempause“ bei der Bekämpfung des Klimawandels. Die Politik müsse sich Ziele setzen, die realisiert werden können und nichts mehr überstürzen.
„Das darf nicht weiter an das Portmonaise der kleinen Leute gehen“, so Minister Tiefensee.
Der Wirtschaftsminister hofft, dass die Inflation in diesem Jahr stark zurückgeht. Er sehe für die ständig steigenden Preise bei Lebensmitteln und an den Tankstellen die großen Handelsketten und Energiekonzerne als Profiteure. Auf die ständig steigende CO²-Steuer und die Mautgebühren ging Tiefensee nicht ein.
Michael Präßler entgegnete darauf, dass die Bundesregierung in den letzten Jahren Rekordsteuereinnahmen zu verzeichnen habe. „Es müssen bei den Ausgaben Veränderungen erfolgen“, so der BAF-Geschäftsführer.
Abschließend führte Sales Manager Alexander Präßler die Gäste durch die Produktionsanlagen der BAF GmbH und präsentierte mit fachlicher Kompetenz die Technologie und Innovationen des Unternehmens.
Die BAF Industrie- und Oberflächentechnik GmbH bleibt damit nicht nur ein wichtiger Akteur in der regionalen Wirtschaft, sondern auch ein Beispiel für den unermüdlichen Kampf kleinerer Unternehmen gegen wirtschaftliche Herausforderungen und politische Rahmenbedingungen.