Gastbeitrag von Tonya Schulz
Im Rhön Park Aktiv Resort in Hausen/Roth schlemmen in Spitzenzeiten bis zu 1.000 Gäste an den Restaurantbuffets. Die dabei entstehenden Küchenabfälle und Speisereste werden ab 1. März vom regionalen Spezialisten Biorest verwertet.
Ein wichtiger Schritt in Sachen Nachhaltigkeit, denn ab 1. März werden die biogenen Reststoffe auf kurzen Wegen von der Rother Kuppe in die nur ca. 50 Kilometer entfernte Aufbereitungsanlage nach Herbstadt verbracht.
Dort entstehen in umweltfreundlichen Prozessen Ökostrom, Wärme und wertvoller Dünger für die Region.
Sinnvoller Kreislauf
„Mit dem regionalen Spezialisten BioRest aus Herbstadt haben wir einen sinnvoll geschlossenen Kreislauf für die Verwertung unserer Speisereste, Küchenabfälle und Fettabscheider aufgebaut“, betont Ben Baars, Direktor des Rhön Park Aktiv Resorts.
Dies sei ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit des Resorts, für den Touristiker allein angesichts der Lage des Objekts mitten im UNESCO Biosphärenreservat Rhön eine Verpflichtung.
„Wir nutzen, wo immer es geht, die Kompetenzen aus der Region, sei es in Handwerk oder Dienstleistung“, versichert Baars.
Zukunftsinvestition
Durch den Bau der RhönArena mit einem weiteren Restaurant mit rund 160 Sitzplätzen innen und 200 außen wird die Menge an biogenen Abfällen weiter steigen.
Baars hat mit Experten mehrere Modelle zur möglichst optimalen ökologischen und ökonomischen Verwertung diskutiert. Schlussendlich überzeugte der Anbieter aus dem Grabfeld durch seine Nähe, Flexibilität und Service.
Mathias Klöffel, Mitinitiator und Geschäftsführer des seit 2020 bestehenden Verwertungsunternehmens in der Rhön, ist stolz auf seinen neuen Großkunden.
„Das Rhön Park Aktiv Resort ist ein Vorzeigebetrieb für den Landkreis Rhön-Grabfeld. Wir freuen uns sehr über das Vertrauen.“
Gemeinschaftsprojekt aus der Region für die Region
Der Verbund aus 75 Landwirten, Unternehmen und Kommunen ist deutschlandweit ein vorbildliches Gemeinschaftsprojekt unter den insgesamt nur 60 Abfallbiogasanlagen.
BioRest verarbeitet inzwischen in seiner Biogasanlage rund 20.000 Tonnen biogener Abfallstoffe aus rund 50 Kilometern Umkreis von gastronomischen Betrieben, Hotels, Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Kantinen.
Durch ein spezielles Aufbereitungsverfahren entstehen so pro Jahr ca. 6 Mio kW Ökostrom für die Region.
Das Gärsubstrat wird als zertifizierter Dünger (15.000 m³ pro Jahr) von den landschaftlichen Betrieben im Zehn-Kilometer-Umkreis auf den Feldern ausgebracht. Die entstehende Wärme wird für die Prozesse wie das Hygienisieren der Speisereste genutzt.
Weniger ist mehr
Ziel von Ben Baars und Mathias Klöffel ist in diesem Fall nicht das sonst übliche Steigerung, sondern ganz im Gegenteil die Motivation zu einer bewussteren Produktion und Verbrauch von Lebensmitteln.
„Meiner Meinung nach sind Lebensmittel immer noch zu billig. Die Folge ist oft ein unachtsamer Umgang mit Speisen“, so Mathias Klöffel aus der Erfahrung der letzten Jahre.
Gezielten Konsum bei Gästen fördern
Auch Ben Baars tut mit seinem Team, was er kann, um die Gäste zu einem gezielten Konsum mit möglichst wenig Speiseresten zu motivieren.
„Im ersten Schritt errechnen wir sehr genau die benötigte Menge an Speisen für die Buffets. Auf Basis unserer Erfahrungswerte und moderner digitalisierter Softwareprogramme können wir die Produktion aufs Gramm genau berechnen“, so der Direktor.
Weiterhin sind Teller und Schüsseln bewusst klein gehalten, um die Gäste zum mehrfachen Laufen zum Buffet zu animieren. Auch kleine Schildchen an den Buffets erinnern an den sorgsamen Umgang mit den Nahrungsmitteln.
Auf gutem Weg
„Viele Gäste achten inzwischen mehr denn je auf Nachhaltigkeit auch im Urlaub, das freut uns und motiviert uns, so umweltfreundlich wie möglich in allen Bereichen unseres Resorts zu arbeiten“, so Ben Baars mit Blick auf die bereits eingeführte LED-Beleuchtung im ganzen Haus, Blockheizkraftwerk, sowie viele weitere Energie sparende Maßnahmen auch in der neuen Freizeit- und Tagungslocation RhönArena, die Mitte März ihre Türen öffnen wird.