Gastbeitrag von Maike Höpp
In der Nacht zum Ostersonntag wurden die Uhren wieder eine Stunde vorgestellt – von Winterzeit auf Sommerzeit. Während die Tage abends länger hell bleiben, fällt der morgendliche Berufsverkehr damit wieder in die Dämmerungszeit.
Zu dieser frühen Stunde ist auch das Wild unterwegs, das weder Sommer- noch Winterzeit kennt. Vor allem Rehe werden jetzt im Frühjahr richtig aktiv und suchen vermehrt nach neuen Futterplätzen.
Wildschweinrotten sind zudem mit ihren Frischlingen unterwegs. Dabei kreuzen sie häufig die Straßen. Die Gefahr von Wildunfällen steigt ab der kommenden Woche bis Ende Mai deutlich an.
Achtung Wildwechsel
Vor allem auf Landstraßen, die durch Wälder und Gebiete mit dichtem Randbewuchs an den Fahrbahnen führen, sollte besonders aufmerksam gefahren werden – auch dann, wenn keine Schilder auf Wildwechsel hinweisen.
Der ADAC rät, in dieser Zeit besonders vorausschauend und mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren.
Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen, dazu: „Fahren Sie vorsichtig und mit reduzierter Geschwindigkeit und halten Sie immer ausreichend Abstand zum Vorausfahrenden. Selbst 80 km/h könnten auf Landstraßen zu schnell sein!“
Richtig reagieren bei Tieren neben oder auf der Fahrbahn:
- Tempo reduzieren & bremsbereit sein
- Fernlicht ausschalten, um Tiere nicht zu blenden
- Hupen, um Wild zu vertreiben
- Daran denken: Rehe, Hirsche und Wildscheine sind Rudeltiere. Wenn ein Tier die Fahrbahn gequert, folgen meist weitere
- Ist ein Zusammenstoß unvermeidlich: Lenkrad gerade halten und kräftig bremsen
- Nach einem Zusammenstoß: Unfallstelle absichern, Polizei und Jäger informieren
„Für die Schadensregulierung mit der Versicherung ist eine Wildunfallbescheinigung notwendig. Diese wird von der Polizei oder dem Jagdpächter bereits am Unfallort ausgestellt und muss der Versicherung vorgelegt werden“, so Wolfgang Herda.
Übrigens: Verletzte oder tote Tiere dürfen nicht mitgenommen werden. Wer so handelt riskiert eine Anzeige wegen Wilderei.
Weitere Auswirkungen der Zeitumstellung
Während viele Menschen die verlorene Stunde nicht wahrnehmen, gerät bei manchen dadurch der Biorhythmus durcheinander. Die Anpassungszeit kann mehrere Tage dauern.
„Infolge der Zeitumstellung haben viele Menschen mit Müdigkeit und mangelndem Konzentrationsvermögen zu kämpfen – für Verkehrsteilnehmer eine gefährliche Kombination“, warnt Wolfgang Herda.
Um die Anpassungszeit zu erleichtern, hilft viel Bewegung an der frischen Luft, wie spazieren gehen oder Rad fahren – gern auch kurz vor Fahrtanztritt.
Zudem kann es sinnvoll sein, die Tage vor der Zeitumstellung früher schlafen zu gehen, um seine innere Uhr daran zu gewöhnen.