Dass aus dem vier Jahrzehnte währenden Kalten Krieg kein realer militärischer Konflikt auf europäischem Boden wurde, ist der Präsenz der amerikanischen Streitkräfte am Eisernen Vorhang zu verdanken.
34 Jahre nachdem die Soldaten der US-Army das letzte Mal vom Observation Post Alpha aus zu einer Patrouille entlang der innerdeutschen Grenze zwischen Rasdorf und Geisa aufbrachen, erinnert die Point Alpha Stiftung am Freitag, 19. April, im US Camp der Gedenkstätte mit dem Festakt Last Border Patrol an ihren Dienst.
Beginn ist um 11.30 Uhr, die Öffentlichkeit ist dazu bei freiem Eintritt herzlich eingeladen.
Mit der Last Border Patrol hält die Point Alpha Stiftung auch die Wachsamkeit und die Einsatzbereitschaft der GIs auf Point Alpha wach und unterstreicht die Rolle dieses symbolischen Ortes für die militärischen und politischen Entwicklungen, aber auch für die transatlantische Partnerschaft.
Die Mission an der „Grenze der Freiheit“ war bereits im Frühjahr 1990 noch vor der Wiedervereinigung endgültig beendet worden.
„Wer heute 40 Jahre oder jünger ist, kann kaum einen eigenen Eindruck von den Ereignissen haben, auf die wir bei der Last Border Patrol zurückblicken. Deshalb sind Gedenkveranstaltungen wie diese so wichtig.
Angesichts des Krieges auf europäischen Boden wird auch wieder die Bedeutung einer engen westlichen Allianz wie der NATO und einer gemeinsamen robusten Abschreckung deutlich, so wie es damals hier im Fulda Gap zur Verteidigung der Freiheit erfolgreich vorgemacht wurde“, betont Benedikt Stock, Geschäftsführender Vorstand der Point Alpha Stiftung.
Auftakt zur Veranstaltung ist die würdevolle Flaggen-Parade, die sogenannte „Retreat Ceremony“, welche von den amerikanischen Kadetten der High School JROTC aus Wiesbaden durchgeführt wird und mit der Intonation der Nationalhymne endet.
Begleitet wird das Programm von etlichen Vertretern der United States Administrationen, der Bundeswehr, der Reservistenverbände sowie weiteren Gästen aus Politik und Gesellschaft.
„Wichtiger denn je ist es für Point Alpha, im Rahmen der Last Border Patrol die Erfahrungen der Vergangenheit in Verbindung mit den freiheitlichen und demokratischen Werten an die junge Generation weiterzugeben. Point Alpha war nicht nur Wächter für Werte und Frieden, sondern steht auch für die Überwindung von Diktatur und Grenzen“, betont Stock.
Zentraler Bestandteil im Ablauf ist daher ein internationaler Schüler-Begegnungstag.
Schulklassen der Modellschule Obersberg Bad Hersfeld, des Philipp-Melanchthon-Gymnasium Gerstungen und der Rhön-Ulstertal-Schule aus Hilders machen gemeinsam mit amerikanischen Jugendlichen der Wiesbaden Highschool unter fachkundiger Betreuung der Wissenschaftlichen Mitarbeiter der Point Alpha Stiftung bei einer Info-Präsentation, bei Führungen durch die Ausstellungen sowie Zeitzeugengesprächen ihre ersten „Grenzerfahrungen“.