Der traurige Anblick hätte einen Stein zum Erweichen gebracht: Ein noch recht junger Tigerkater, offenbar gerade auf der Leipziger Straße in Meiningen angefahren, krümmt sich vor Schmerzen um den Fuß eines Laternenmasten herum…
Einer nach dem anderen lief an dem verletzten Tier vorbei, mit einem kurzen Seitenblick, aber ohne ernsthaft darüber nachzudenken, dass jetzt Hilfe gebraucht wird.
Es hätte das Ende seines jungen Lebens sein können. Doch zum Glück kümmerte sich eine Tierfreundin um den Unglückswurm. Nun harrt der tapfere, freundliche Bursche schon seit fast vier Wochen in der Tierarztpraxis in Obermaßfeld aus. An einen Umzug ins Meininger Tierheim, seiner offiziellen Meldeadresse, ist jedoch nicht zu denken.
Das Katerchen kann nämlich seit dem Unfall seine Hinterbeinchen nicht mehr richtig bewegen. Gebrochen hatte er seine Glieder zwar nicht, die übrigens in weißen „Söckchen“ stecken. Doch scheint er sich bei dem Autounfall das Rückenmark gequetscht zu haben.
Das etwa einjährige Tigerchen, das Menschen und Miezen mag, ist ein wahrer Sonnenschein und deshalb der Liebling der Tierarztpraxis geworden. Dort bekam er auch seinen königlichen Namen Charles.
Unter anderem mit Physiotherapie versuchen ihn die Mitarbeiter der Praxis wieder zu mobilisieren. Eine Prognose, inwieweit es gelingen kann, ihn wieder auf alle vier Beinchen zu bringen, ist jedoch nicht möglich. Leider hat er auch die Urinabgabe nicht selbstständig unter Kontrolle, weshalb ihm alle zwei, drei Tage ein Katheter gelegt werden oder er alternativ dazu eine Windel tragen müsste.
Trotz all dieser Einschränkungen haben die Praxismitarbeiter den jungen Mann, der voller Lebensfreude steckt, nicht aufgegeben. Im Gegenteil.
Er bekam einen Katzen-Rolli als Ersatz für seine nicht einsetzbaren Hinterbeine. Damit kommt er ausgesprochen gut zurecht. Er saust damit durch die Praxis, als hätte er nie etwas anderes getan – zur großen Freude all seiner Fans.
Der Meininger Tierschutzverein hat nun zwei große Wünsche. Die Tierschützer hoffen darauf, dass sich für diesen tollen Kater einfühlsame Katzenliebhaber finden, die ein Handicap wie das von Charles nicht abschreckt, sondern im Gegenteil erst richtig motiviert.
Sicher wird er mit viel Zuwendung und Training immer weitere Fortschritte machen. Und selbst wenn nicht, kommt der liebenswerte Charles auch mit seinem Rolli klar und wird die Herzen seiner Besitzer täglich aufs Neue erwärmen.
Der Tierschutzverein hat aber noch eine zweite große Bitte: Die langwierige Behandlung kostet Geld. Doch an den Kosten soll Charles‘ Genesung auf keinen Fall scheitern.
Deshalb bittet der Tierschutzverein tierliebe Menschen um eine Spendenunterstützung für diesen bewundernswerten, lebensfrohen Kater. Charles soll nach all dem Pech noch ein richtig schönes Katzenleben vor sich haben.
Spenden kann man unter dem Stichwort „Rollikater Charles“ über das Paypal-Konto des Tierschutzvereins (der direkte Spendenbutton findet sich auf der Internetseite www.tierschutzverein-meiningen.de; ansonsten über die Adresse tierschutzverein-meiningen@web.de) oder per Überweisung an das Konto des Vereins bei der Rhön-Rennsteig-Sparkasse (DE61 8405 0000 1305 0038 50).