Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Nicht nur wegen der nahenden Walpurgisnacht verspricht ein Besuch der Hexenlinde bei Klings im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön ein außergewöhnliches Erlebnis.
Der ca. 350 Jahre alte Baum an der Thüringisch-Hessischen Grenze lockt derzeit mit seinem jungen Grün, das Wald und Flur in frischem Glanz erstrahlen lässt.
Von Klings aus ist der Weg zur Hexenlinde ausgezeichnet ausgeschildert und vom Rhönschnitzerdorf Empfertshausen ist sie über den Horbel (667m) zu erreichen.
Entlang des Weges werden Wanderern fantastische Aussichten geboten und am Ziel erwartet sie ein faszinierendes Panorama Richtung Wasserkuppe.
Doch nicht nur die natürliche Schönheit lockt Besucher an, sondern auch die zahlreichen Geschichten und Sagen, die sich um die Hexenlinde ranken.
Eine der bekanntesten Erzählungen handelt von einem Musikanten, der zur Walpurgisnacht von Dermbach nach Tann unterwegs war. Auf seinem Weg traf er einen eleganten Herrn, der ihn zur Linde auf der Klingser Hut führte.
Dort stieß er überrascht auf eine fröhliche Gesellschaft, die ihn zum Tanz aufforderte und ihm eine prächtige Klarinette sowie eine Handvoll Taler versprach, sollte er für sie spielen.
Der Musikant willigte ein und verbrachte einige vergnügte Stunden mit der mysteriösen Gesellschaft. Doch als er am nächsten Morgen erwachte, fand er die Klarinette in einen schmutzigen Knochen verwandelt und die Silbermünzen in wertlose Scherben.
Er erkannte, dass er mit Hexen getanzt hatte. Seitdem trägt die alte Linde den Namen Hexenlinde.
Vielleicht kreuzt sogar zur Walpurgisnacht eine echte Hexe den Weg der Besucher an der Hexenlinde...