Gastbeitrag von Sandra Blume
Zum Ausbau des Radverkehrs sowie zur Verbesserung der Sicherheit von Radfahrern konnte Landrat Reinhards Krebs gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Bad Liebenstein, Dr. Michael Brodführer, und dem für Straßenbau zuständigen Dezernenten des Wartburgkreises, Udo Schilling, am Donnerstag einen straßenbegleitenden, kombinierten Geh- und Radweg entlang der K88 (zwischen Bad Liebenstein und Meimers) einweihen.
Die Planungen für die 526 Meter lange Ausbaustrecke hatte das Amt für Liegenschaften und Schulverwaltung des Landratsamtes Wartburgkreis bereits 2021 begonnen, 2022 konnte Baurecht geschaffen und eine Förderung über das Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes beantragt werden.
Baubeginn war im September 2023. Die Planungs- und Baukosten belaufen sich auf rund 1.165.000 Euro, davon konnten rund 862.000 Euro über Fördermittel abgedeckt werden.
Die Straße war an dieser Engstelle für Radfahrer und Fußgänger nur unter erheblicher Gefährdung nutzbar. Dementsprechend war auch der Bau entlang der schmalen Straße mit starker Hanglage eine besondere Herausforderung.
„Dieses Stück Radweg ist ein wichtiger Lückenschluss unserer Radwegeverbindungen. Wir binden damit den Ortsteil Meimers an das Grundzentrum Bad Liebenstein an. Das ist eine große Erleichterung für Arbeitnehmer, für Schüler und für alle, die nach Bad Liebenstein oder umgekehrt nach Meimers möchten. Ich bin dankbar, dass sich der Landkreis so für das Thema Alltagsradverkehr engagiert – das ist nicht selbstverständlich“, freute sich Dr. Michael Brodführer, Bürgermeister der Stadt Bad Liebenstein, über das fertiggestellte Bauprojekt.
„Da ist ein Stück Infrastruktur entstanden, das unseren Landkreis attraktiver macht“, würdigte Landrat Reinhard Krebs den neuen Radweg und konnte berichten, dass der Wartburgkreis damit ein weiteres Projekt zum Radwegeausbau für den Alltagsradverkehr im Wartburgkreis umgesetzt hat.
Krebs zufolge hatte in den zurückliegenden Jahren der Fokus des Radwegeausbaus noch auf dem touristischen Radverkehr gelegen, unterdessen aber sei er unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes in letzter Zeit mehr und mehr auf den Ausbau des Radwegenetzes für den Alltagsradverkehr gerückt.
Hier war der Wartburgkreis in den vergangenen Jahren bereits aktiv: mit dem Ausbau straßenbegleitender Radwege an Kreisstraßen (beispielsweise zwischen Eisenach und Großenlupnitz, Kirstingshof und Oberzella, Mariengart und Maßbach oder aktuell Tiefenort und Bad Salzungen), durch die Unterstützung des Förderprojektes „Mehr Alltagsradverkehr für die Werra-Wartburgregion“ des Werra-Wartburgregion e.V. (u.a. mit dem Bau von Radabstellanlagen an Schulen), der Mitwirkung der Kreisplanung an der Erstellung des Alltagsradverkehrskonzeptes für den Freistaat Thüringen in den vergangenen zwei Jahren und bei der Beratungen von Kommunen (z.B. Geisa) zum Ausbau der Alltagsradwege.
Um den Radverkehr im Alltag weiter auszubauen und die innere Erschließung der Region durch Radwege sicherzustellen, hat die Kreisplanung des Wartburgkreises zu Beginn des Jahres 2024 beim Thüringer Ministerium für Bau und Verkehr eine Fördervoranfrage für ein Alltagradverkehrskonzept für den Wartburgkreis gestellt und geht davon aus, dass sie im Herbst 2024 durch das Ministerium aufgefordert werden wird, einen Förderantrag zu stellen.
Mit der Förderzusage wird im Frühjahr 2025 gerechnet und die Erstellung eines Alltagsradverkehrskonzeptes kann ausgeschrieben werden.
Das Konzept soll die Bedarfe zum Ausbau der Infrastrukturen für den Alltagsradverkehr ermitteln und die Region mit Fokus auf die Bedürfnisse radfahrender Bürger, ergänzend zu den vorhandenen touristischen Hauptradrouten, noch besser für den Radverkehr erschließen.