Es geht wieder los: Der erste Katzennachwuchs des Jahres bahnt sich an. Das Meininger Tierheim Rohrer Berg und der Tierschutzverein Meiningen suchen deshalb immer Menschen, die sich zutrauen, als Pflegestelle Katzenkindern auf ihrem Weg ins Leben zur Seite zu stehen.
Auch für Katzen mit besonderem Betreuungs- und Pflegebedarf sind fürsorgliche Katzenfreunde eine unschätzbare Hilfe.
Immer wenn der Frühling seine schönsten Blüten treibt, beginnt für die Tierschutzvereine der Ernst des Jahres: Die nächsten Katzenkinder kommen zur Welt und verlangen von nun an viel Aufmerksamkeit der Tierschützer.
Nicht überall ist der Nachwuchs von Freigängerkatzen und freilebenden Streunern willkommen.
Oft sind Menschen, wenn sie ihre Tiere nicht kastrieren lassen haben oder irgendwo Katzennachwuchs finden, mit der Situation überfordert, manchmal auch die Katzenmama selbst oder sie ist auf Nahrungssuche verunglückt.
So werden leider Jahr für Jahr viele Mini-Stubentiger ausgesetzt und hilflos zurückgelassen. Dass es sich um einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz handelt, blenden Menschen, die das tun, gern aus.
Pflegebedarf fast rund ums Jahr
Das Drama um die Katzenbabys beginnt im Frühjahr, zieht sich über den ganzen Sommer bis weit in den Herbst hinein. Das Tierheim füllt sich immer aufs Neue. Solange zumindest die Mutterkatze dabei ist, mag das noch sein.
Doch eine bessere Umgebung für eine solche junge Familie ist immer eine Pflegestelle. Erst recht, wenn die Katzenmama fehlt und die kleinen Racker rund um die Uhr verpflegt und betreut sein wollen.
Unter Umständen muss in der ersten Zeit alle zwei bis drei Stunden mit dem Fläschchen gefüttert werden. Aber auch, wenn die Mutter die Kleinen versorgt oder der Tiernachwuchs bereits selbstständig frisst, ist eine Pflegestelle die richtige Kinderstube als die Quarantänestation im Tierheim.
Immer auf der Suche
Deshalb sucht der Meininger Tierschutzverein immer nach Tierfreunden, die eine Pflegekatze oder einen Wurf Katzenkinder – mit oder ohne Muttertier - bei sich aufnehmen würden.
Da – verständlicherweise - einige menschliche Pflegeeltern ihr Herz hoffnungslos an ihre Schützlinge verlieren, finden die Kleinen oft sogar ein Für-immer-Zuhause.
Ein schönes Happy End, auch wenn damit für den Tierschutzverein die Pflegestellensuche wieder von Neuem beginnt.
Aufgabe und Abenteuer
Pflegestelle zu sein, ist eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Aufgabe, andererseits aber auch ein wunderschönes Abenteuer, den entzückenden kleinen Wollknäuels auf dem Weg ins Leben zu assistieren. Natürlich hilft es, bereits über Erfahrung mit Katzen zu verfügen. Doch es ist keine Voraussetzung.
Die Pflegestellen des Tierschutzvereins werden vom Verein betreut und stehen miteinander in Kontakt, sodass man sich jederzeit Rat bei anderen Katzenfreunden und im Tierheim holen kann.
Was man mitbringen sollte, ist Zeit und viel Tierliebe. Auch die übrige Familie sollte einverstanden und bereit sein, bei Bedarf zu unterstützen. Bei der Ausstattung hilft das Tierheim.
Erst mal kein Kontakt
Eine wichtige Bedingung, um Pflegestelle zu sein, ist die Möglichkeit, die Tiere in einem separaten Raum unterzubringen, der als Quarantäne fungiert.
Denn sie sollten in den ersten Wochen nicht mit anderen Tieren in Kontakt kommen. Später kann das aber sogar nützlich sein, wenn beispielsweise ein Hund in der Familie lebt und sich die Katzen so an dessen Gesellschaft gewöhnen.
Einfühlsamkeit und gute Nerven
Wer sich als Pflegestelle anbietet, sollte mit Zuneigung, Verständnis und Geduld auf die Kleinen reagieren, die natürlich auch mal ein bisschen Chaos anrichten können. Wichtig ist, dass sie die Menschen von ihrer besten Seite erleben, um Vertrauen zu fassen.
So niedlich und herzerwärmend kleine schnurrende Katzenkinder beim Entdecken der Welt sind, es gibt auch andere Situationen. Findelkinder sind nicht immer in einem guten gesundheitlichen Zustand und haben vielleicht auch erst einmal große Angst.
Und leider kann es vorkommen, dass es trotz aller Liebe, aller Mühen, aller Fürsorge ein Tier nicht schafft. Darauf muss man gefasst sein.
Den Verein an der Seite
Selbstverständlich ist der Verein bei der Belieferung mit Katzenmilch und Katzenfutter behilflich, wenn das gewünscht wird. Und natürlich trägt der Verein auch die Kosten der ärztlichen Versorgung der Winzlinge.
Idealerweise sollte die Pflegefamilie mobil sein und Tierarztbesuche selbst erledigen können. Wenn die Kätzchen drei Monate alt sind, hilft der Verein bei der Vermittlung.
Dazu kann es erforderlich sein, Interessenten zu empfangen. Wenn die Schützlinge dann ausziehen, ist das kein leichter Moment. Doch auch damit muss man als Pflegestelle umgehen lernen.
Miezen mit Pflegebedarf
Übrigens sind auch tierliebe Menschen, die eine zeitweilige Pflegestelle für eine größere Katze anbieten können, sehr willkommen.
Denn manche Samtpfötchen müssen regelmäßig Tabletten bekommen oder Arztbesuche absolvieren, andere brauchen intensiven Menschenkontakt, um ihre Scheu abzulegen.
Viele gute Gründe
Es gibt viele Wenns und Abers, aber mindestens genauso viele Gründe, die dafür sprechen, sich als Pflegestelle zu versuchen und das Schicksal von Stubentigern positiv zu beeinflussen.
Wer sich das vorstellen kann, sollte nicht zögern und sich mit dem Tierschutzverein in Verbindung setzen – entweder über das Tierheim Rohrer Berg in Meiningen, Am Alten Flugplatz 13, Telefon (03693) 478460, oder über die Mailadresse des Vereins tierschutzverein-meiningen@web.de.