Viele Besucher kamen zur Vernissage „Crazy Colors“ in die Anneliese-Deschauer-Galerie Geisa

„Um 4 kam der Regen“, so lautete der Titel eines der beeindruckenden Ausstellungsstücke. Aber der Regen kam nicht erst um vier an diesem regnerischen Freitag.

Das hielt trotzdem zahlreiche Besucher nicht davon ab, die Vernissage des Künstlers Mathias Rößler aus Weimar in der Anneliese-Deschauer-Galerie in Geisa zu besuchen.

Weit angereist waren Freunde, Wegbegleiter des Künstlers, aber auch Kunstinteressierte aus der Umgebung ließen sich auf eine abstrakte, tiefgründige Malerei mittels verschiedener Techniken ein. Unter den Gästen auch die Direktorin Dr. Dana Fürnberg von der Mal- und Zeichenschule Weimar.

Werke machen neugierig

Das Werk „Um 4 kam der Regen“ machte neugierig, sich in die Werke „hineinzulesen“. Keine Regentropfen, keine Gewitterwolken sind auf dem Bild zu sehen, sondern große Farbfelder in Rot, Grün und Blau.

Es lag also im Auge des Betrachters den Regentag zu erkennen, der nicht Grau und düster, sondern Optimismus und Lebensfreude zeigt. Die Laudatio wurde von Asuka Lionera gehalten, Bestseller Autorin romantischer Fantasyliteratur aus Rasdorf.

Alles begann mit Porträt von Jimmy Hendrix

Der 1957 geborene Mathias Rößler, der nicht am Bauhaus Kunst studierte, sondern Musik an der Musikschule Franz Liszt, kam über Ausstellungsbesuche zur Kunst.

Zwar waren seine ersten künstlerischen Interessen bereits als 16-Jähriger bei seinen Mitschülern durchaus beliebt, bei denen er Porträts z.B. von Jimmy Hendrix zeichnete, aber den Weg von der Musik zur Kunst vollzog er in den „wilden 90ern“.

So kam es in den 90er Jahren zu verschiedenen Ausstellungen seiner Arbeiten. In seinem ersten Atelier in Weimar experimentierte Rößler mit Farben, Tusche und Pastell Techniken, aber auch ÖL auf Pergament, Holzplatten und später Leinwänden.

Zunächst als Autodidakt, hospitierte er später bei Gottfried Schüler und studierte dann bei Roger Bonnard.

Verbindung von Kunst und Musik

So finden sich in der Ausstellung in Geisa Arbeiten auf Leinwand, Holz, aber auch Collagen. Mittlerweile arbeitet Rößler auch als Dozent der Weimarer Mal- und Zeichenschule.

Doch die Verbindung von Musik und Kunst besteht nicht nur in seiner Arbeit. Musikalisch begleitet wurde die Vernissage erstmalig durch seine Frau Andrea Rößler, die kraftvolle, aber gefühlvolle Stücke auf der Gitarre intonierte.

Andrea Rößler und ihre Tochter Asuka Lionera sind ansonsten als Team unterwegs zu musikalischen Lesungen, bei denen Mathias Rößler dann „wenigstens die Boxen (bei)tragen kann“.

Emotionale Rede des Künstlers

Rößler bedankte sich in seiner kurzen, emotionalen Rede bei allen, die an der Ausstellung beteiligt waren und sind. Er zeigte sich beeindruckt von der Galerie, der Herzlichkeit beim planerischen Zusammentreffen vor einem Jahr, aber auch von der Laudatorin.

Ebenso zeigte sich die 1. Vorsitzende des Fördervereins Kunst, Kultur und Wissenschaft Geisa e.V. Doris Heim beeindruckt vom Künstler und den vielen weit angereisten Besuchern.

Gekonnt und gefühlvoll begleitete Sylvia Möller durch das Programm. Sie fand passende Worte bei der Vorstellung der musikalischen Begleitung, brachte Liedtexte in Verbindung mit Schaffen und Werken des Künstlers Mathias Rößler. Eine Ausstellung, die zum genauen Betrachten einlädt.

Zweideutige Bildtitel regen zum Nachdenken an

Nicht nur die „Crazy Colors“ sprechen für sich, sondern auch die Bildtitel, die man nach dem Anschauen erst lesen sollte. Denn dann kommen den Betrachtern sicherlich noch neue Gedanken, Interpretationen und Gelegenheit zum Austausch.

Freuen dürfen sich alle, die sich zum Workshop mit Mathias Rößler im Juni angemeldet haben. „Wenn wir uns zu so schönen Dingen treffen, warum sollte das die Welt nicht erfahren.“

In diesem Sinne lädt der Förderverein alle Interessierten zur Ausstellung ein, die noch bis Sonntag, 2. Juni 2024 in der ANNELIESE DESCHAUER Galerie zu besichtigen ist: während der Öffnungszeiten sowie nach Terminvereinbarung mit dem Tourismusbüro Geisa.

Zum Abschluss der Ausstellung wird es dann am 2. Juni von 14 bis 16 Uhr eine Finissage mit festlichem Programm geben. Weitere Informationen über aktuelle Veranstaltungen auf der Website des Fördervereins: www.anneliese-deschauer-galerie.de.