50 Jahre Rhön & Feldabote – Neues Heimatbuch mit Geschichten aus der Rhön von Hans Peter Mötzung

Gastbeitrag von Hans Peter Mötzung

Vor zwei Jahren bekam ich aus dem Nachlass einer ehemaligen Dermbacher Familie, die heute in Hannover lebt, die Jubiläumszeitschrift des „Rhön – und Feldaboten“ von 1936 zugesandt. Die Zeitung war von 1886 bis 1941 die bürgerliche Tageszeitung des Feldatales.

Die Redaktion und die Druckerei befanden sich in Kaltennordheim und wurden von der Familie Opitz geführt. Leider gibt es in Kaltennordheim keine Nachkommen mehr in dem Gebäude. Ein Nachkomme der Familie, Dr. Bernhard Opitz, lebt in Halle als Arzt. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Chemische Reinigung.

Bei der Durchsicht der Unterlagen fiel mir auf, dass die Jubiläumszeitschrift 40 besondere Heimatgeschichten enthält, die von bekannten Autoren der damaligen Zeit verfasst wurden.

Es waren die Lehrer Alexander Mathes Klings, Werner Felsch Dermbach, Fritz Rollberg Eisenach, Andreas Herbart Eisenach und Forstmeister Staudt Dermbach. Da in den Geschichten über besondere Begebenheiten des Feldatales von Oberweid bis Stadtlengsfeld berichtet wird, habe ich mich mir vorgenommen, das als Heimatbuch zu veröffentlichen, zumal durch den 2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit diese Geschichten nicht die Öffentlichkeit erreichten.

Weil die Texte über 100 Jahre alt sind, der Ausdruck, der Satzbau und die Schriftform nicht mehr der heutigen Zeit entspricht, waren eine vollständige Überarbeitung erforderlich. Zu bemerken ist die Jahreszahl des Jubiläums.

In der Zeit des Nationalsozialismus waren auch Textteile in diesem Sinne geprägt. Aber trotzdem ist ein gewisses Gedankengut erhalten geblieben. Allerdings war auch in dieser Zeit die Heimatverbundenheit der Menschen stark ausgeprägt.

Bemerkenswert ist, dass der Rhön und Feldabote 55 Jahre die bürgerliche Tageszeitung des Feldatales war. Neben den üblichen Berichten und Anzeigen gab es auch eine Spalte für Humorvolles. An dieser Stelle möchte ich eine Anekdote berichten, die mir mein Vater erzählte.

Am Baier in Unteralba lebte die Familie Teske. Sie war eine bekannte Bildhauerin. Als drittes Kind wurde ein Sohn geboren, mit dem Namen Tor. Der stolze Vater ließ folgenden Text in die Zeitung setzen:

„In dieser Welt von Eselsohren wurde uns ein Sohn geboren“.

Der Redakteur Herr Walter aus Dermbach, wollte das nicht so hinnehmen und antwortete.

„Ihr lieben Leute habt ihrs schon vernommen bei Teskes ist ein kleiner Esel angekommen.“

Im Nachhinein wurde mir bekannt, dass in einigen Familien der Region die Jubiläumszeitschrift erhalten geblieben ist. Das Buch hat 136 Seiten und der Verkaufspreis liegt bei 10 Euro.

Verkauft wird es vom EDEKA Markt Dermbach, der Postagentur Dermbach und der Buchhandlung Greifzu Kaltennordheim.