Gastbeitrag von Lea Hohmann
Unvergessliche Erlebnisse rund um Sonne, Mond und Sterne in der atemberaubenden Natur, beim Quiz tolle Preise abstauben oder bei zahlreichen Spiel-und Bastelangeboten rund um den Schutz der Nacht selbst kreativ werden: Der Lange Tag der Natur in der Propstei Zella/Rhön stand in diesem Jahr unter einem ganz besonderen Stern und lockte über 500 Besucherinnen aus Nah und Fern ins UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.
Bei traumhaftem Wetter und sommerlichen Temperaturen konnte auf dem weitläufigen Gelände der Streuobstwiese in ferne Galaxien eingetaucht werden.
„Das gesamte Team der Thüringer Biosphärenreservatsverwaltung Rhön ist überwältigt, wie viele Familien und Gäste der Einladung zur „Langen Nacht der Natur“ zum Thema „10 Jahre Sternenpark Rhön“ folgten und der Veranstaltung beiwohnten. Das Thema Lichtverschmutzung und die Auswirkungen auf die heimische Flora und Fauna zu sensibilisieren war ein wichtiges Anliegen im Jubiläumsjahr des Sternenparks.
Und der Dank gilt allen Helfern und ausdrücklich auch der Spielplatzinitiative Propstei Zella/Rhön, die ideenreiche Gerichte wie beispielsweise „Astronaut im Schlafrock“ und weitere kulinarische Spezialitäten bis spät in die Abendstunden zauberten“, so Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Verwaltung UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.
Kleine und große Entdecker kamen bei spannenden Geschichten, Spielen, einer interaktiven Wissensrallye, dem Insektenfang bei Dämmerung oder Forscherwissen rund um das Thema Sternenpark Rhön voll und ganz auf ihre Kosten. Eine Fotobox lud die Besucherinnen und Besucher zudem ein, den Abend bildlich festzuhalten.
Flugkünstler begeisterten hunderte Zuschauer
Besonderes Highlight war die Flugshow der Falknerei am Rennsteig - Schleiereule, Wüstenbussard oder der Uhu als größte Eule weltweit, begeisterten hunderte Besucher.
Mit seinem markanten Gesicht und den großen orangegelben Augen zog Uhu „Bubu“ die Zuschauer direkt in seinen Bann.
Die Flugkünstler beeindruckten mit ihren einzigartigen Merkmalen, wie ihrem ausgeprägten Seh- und Hörvermögen und mischten sich still und heimlich auch gerne mal unters Publikum.
An verschiedensten Infoständen konnten die Besucher sich zum Schutz der Nacht informieren – mit Hilfe von Teleskopen konnten zudem faszinierende Blicke in den Himmel erhascht werden.
Kreative Werkel- und Bastelstationen luden dazu ein, selbst kreativ zu werden. So konnten Jung und Alt beispielsweise ihr eigenes Sternzeichen mit goldenen Nägeln auf einem Holz kreieren oder mit heimischen Naturmaterialien ein durch die Sonne belichtetes Bild gestalten.
Abschaltung ermöglichte unvergessliche Blicke in Rhöner Sternenhimmel
Besondere Aufmerksamkeit lag am Abend auf dem Thema „Künstliches Licht und deren Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt“.
Auch die Straßenbeleuchtungen, die Fassadenbeleuchtung der Propstei und die Beleuchtung der Kirche in Zella/Rhön wurden zum Langen Tag der Natur abgeschaltet und ermöglichten so einen unvergesslichen Blick in den Rhöner Nachthimmel.
Die zertifizierte Sternenparkführerin Daniela Sell und Simon Manger, der sich viele Jahre als erster Vorsitzender des Vereins Sternenpark Rhön e.V. engagiert hat, entführten im Biosphärenklassenzimmer die zahlreichen Besucherinnen und Besucher am Abend in ferne Galaxien.
Die Zuhörer erfuhren spannende Infos zu den Sternenbildern, der Milchstraße oder der Konstellation von Planeten.
Zum „Langen Tag der Natur“
Der „Lange Tag der Natur“ hat jedes Jahr im Juni das Ziel, die Menschen für die biologische Vielfalt im Freistaat Thüringen zu sensibilisieren, die kostbaren Naturschätze ihrer Heimat zu entdecken und das Bewusstsein für die Natur vor der eigenen Haustür zu stärken.
Und dieses Jahr steht in der Thüringer Rhön das 10-jährige Jubiläum im Mittelpunkt: Seit 2014 ist das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen von der International Dark-Sky Association (IDA) als Internationaler Sternenpark anerkannt.
Diese Auszeichnung wird nur an Gebiete mit einer besonders schützenswerten und nahezu natürlichen Nachtlandschaft verliehen! All das kommt seit 10 Jahren nicht von ungefähr.
Die Region hat sich explizit der Reduzierung von Lichtverschmutzung zur Aufgabe gemacht. Vor allem Kommunen bringen gezielt mit umweltverträglicher Beleuchtung einen aktiven Beitrag zum Insekten- und Klimaschutz in der Rhön bei.