Gastbeitrag von Sandra Blume
Informativ und aufklärend, aber nicht belehrend: am Suchtpräventionsprojekt „Mitmachparcours Durchblick“ beteiligten sich auch dieses Jahr mehr als 1000 Schüler der 7. Klassen aus dem gesamten Wartburgkreis.
Vapes? Was ist das denn? Was bei vielen Erwachsenen zu Stirnrunzeln und Fragezeichen führt, kennen die meisten Jugendlichen nur all zu gut. Sie sind klein, bunt und schmecken nach "Watermelon", "Cheesecake" oder "Strawberry Ice Cream".
Diese kleinen E-Zigaretten zur einmaligen Nutzung, liegen im Trend. Man findet sie im Internet, an Tankstellen, Kiosks -und massenhaft im Müll.
Bei Drogen und Sucht den Durchblick behalten
In der heutigen Zeit sind viele junge Menschen mit verschiedenen Versuchungen konfrontiert, die zu Suchtverhalten führen können. Alkohol, Vapes, Medien und der Rausch, den sie verursachen können, sind nur einige Beispiele dafür. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig über Suchtmittel zu sprechen und sich über die Risiken und Folgen bewusst zu werden.
Seit nun mehr 13 Jahren sensibilisiert das Präventionsprojekt „Durchblick“ die 7. Klassen zu den aktuell relevanten Suchtmitteln. Initiatoren sind das Jugendamt des Wartburgkreises und die Suchtberatungsstelle „Kompass“ der Diako Thüringen in Eisenach.
Mit der Unterstützung zahlreicher Kooperationspartner, wie Schulsozialarbeit, Jugendsozialarbeit, Suchtberatung, Familienberatungsstellen, Kinderschutzdienst, Jugendmigrationsdienst u.v.m. werden die Themen im rotierenden Stationenbetrieb besprochen, diskutiert und reflektiert.
Durchführungsorte waren auch dieses Jahr Eisenach, Bad Salzungen, Vacha und Wutha-Farnroda.
In lockerer Atmosphäre und ohne Lehrer sprach man über legale und illegale Drogen sowie Sucht und Rausch. Aber nicht in belehrender Form, sondern informativ und interaktiv, auf Augenhöhe mit den Schülern. So berichteten die Jugendlichen über erste Erfahrungen, reflektierten ihr Wissen und äußerten ihre Meinung.
Zum Beispiel zu genannten Vapes. Im letzten Jahr lag die Nutzung von Einweg-E-Zigaretten in der Gruppe der 14- bis 24-Jährigen bei 15,9 Prozent - und ist damit gestiegen. Der Absatz von Zigaretten ist hingegen gesunken (Quelle: www.debra-study.info).
Vapes auch ohne Nikotin gesundheitsschädlich
Die Gefahr: Jugendliche nehmen Vapes nicht als riskant war, da der Dampf im Hals nicht als unangenehm empfunden wird; die fruchtigen Aromen zudem nach mehr verlangen. Bei Produkten mit Nikotin bestehe außerdem ein hohes Abhängigkeitspotenzial.
Selbst wenn kein Nikotin enthalten ist, wird ein Verhalten eingeübt, welches "Vapen" und möglicherweise auch Rauchen als Alltagskomponente integriere. Andere, meist unbekannte, schädliche Chemikalien können zudem langfristig Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Aus diesen Gründen dürfen Vapes, auch nikotinfreie, weder an Minderjährige verkauft noch von Ihnen konsumiert werden (vgl. § 10, Abs. 1 Jugendschutzgesetz).
Alkohol, der weit verbreitetste Suchtstoff unter Jugendlichen
Alkohol ist einer der am weitesten verbreiteten Suchtstoffe unter Jugendlichen. Spätestens zur Jugendweihe und Konfirmation erlebt ein Großteil der Schülerinnen und Schüler ihre erste Grenzerfahrung mit dem legalen Suchtmittel.
Auch wenn der Alkoholkonsum gesellschaftlich anerkannt und teilweise familiär vorgelebt wird, ist es wichtig zu verstehen, dass Alkohol nicht nur gesundheitsschädlich sein kann, sondern auch zu Problemen in der Schule, im sozialen Umfeld und im späteren Leben führen kann.
Es ist wichtig, Nein zu sagen, wenn Freunde Alkohol anbieten, und sich über die Risiken von Alkoholkonsum im Jugendalter im Klaren zu sein.
Immer online?!
Auch die Medien können eine Rolle bei der Entstehung von Suchtverhalten spielen. Durch die ständige Verfügbarkeit von Smartphones, sozialen Medien und Online-Spielen können junge Menschen leicht süchtig werden und den Bezug zur Realität verlieren.
Es ist wichtig, einen gesunden Umgang mit den Medien zu pflegen und sich bewusst Auszeiten zu nehmen, um sich auf andere Dinge zu konzentrieren.
Der Rausch, den diese Substanzen und Medien verursachen können, mag kurzfristig angenehm sein, aber langfristig können sie zu ernsthaften Problemen führen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig über Suchtprävention zu sprechen, sich über die Risiken zu informieren und Strategien zu entwickeln, um Versuchungen zu widerstehen.
Nach den 120 Minuten im Parcours erreicht die Schülerinnen und Schüler in einer kleinen Auswertungs- und Feedbackrunde ein letzter Ratschlag der Suchtberater: „Eure Gesundheit und euer Wohlbefinden sind das Wichtigste. Informiert euch, sprecht mit euren Lehrern, Eltern oder anderen Vertrauenspersonen über eure Sorgen und seid stark, wenn es darum geht, Nein zu sagen. Nur so könnt ihr ein gesundes und glückliches Leben führen.“