Mitteilung des Polizeipräsidiums Osthessen
Sommerzeit gleich Urlaubszeit: Doch gerade in den Ferien bieten sich Einbrechern günstige Tatgelegenheiten. Einbrüche ereignen sich in den Sommermonaten oftmals tagsüber, nicht selten während einer urlaubsbedingten Abwesenheit von Zuhause.
Insbesondere überfüllte Briefkästen, geschlossene Rollläden, dauerhaft vor dem Haus geparkte Fahrzeuge sowie Abwesenheitsnachrichten auf dem Anrufbeantworter und in den sozialen Netzwerken deuten auf leerstehende Wohnungen oder Häuser hin und könnten Langfinger anlocken.
Daher führt das Polizeipräsidium Osthessen auch in diesem Jahr wieder zielgerichtete Kontroll- und Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität durch.
Erneute Aktion der Polizei Osthessen in Fulda: Kostenfreie Einbruchsschutzberatung und individuelle Schwachstellenanalyse
Fenster und Türen bei Abwesenheit immer verschließen sowie mit geeigneter Technik und Beleuchtung die Anwesenheit im Haus simulieren, lauten nur einige Tipps der Polizei: Oft sind es schon Kleinigkeiten, die ein Eindringen von Fremden verhindern oder Tatgelegenheiten erschweren.
Vor diesem Hintergrund werden Kriminal- sowie uniformierte Beamte aus Fulda gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Präventionsabteilung der Polizei Osthessen am kommenden Donnerstag, den 15. August 2024, im Bereich von Künzell und Eichenzell Wohnhäuser sowie abgestellte Fahrzeuge genauer ins Auge fassen.
Dabei achten die zweifelsfrei als Polizei erkennbaren Einsatzkräfte insbesondere auf Tatgelegenheiten für Einbrecher und schlüpfen dabei für einen Tag in deren Haut:
- Sind Fenster offen oder gekippt geblieben, als das Haus verlassen wurde?
- Sind die Haus- oder Terrassentür oder andere Türen von Nebengebäuden, die einen Zugang in Wohnräume ermöglichen, nicht verschlossen und nur zugezogen worden? Stehen sie möglicherweise sogar offen, weil die Bewohnerinnen und Bewohner nur mal kurz im Garten oder in der Garage sind?
- Ist von außen eindeutig erkennbar, dass niemand zuhause ist?
- Ist das Fahrzeug nicht abgeschlossen und liegen darin vielleicht sogar offensichtlich erkennbare Wertsachen?
Sollte dies der Fall sein, werden die Polizistinnen und Polizisten offensiv auf mögliche Schwachstellen aufmerksam machen. Dazu betreten die Beamtinnen und Beamten mitunter auch frei zugängliche Grundstücke - aber keine Wohnräume.
Anwohnerinnen und Anwohner die bei der Aktion persönlich angetroffen werden, haben dadurch auch die Möglichkeit sich direkt vor Ort mit den uniformierten "Einbrechern für einen Tag" auszutauschen und so den privaten Bereich einbruchssicherer zu machen.
Gut zu wissen: Wohnungseinbruchszahlen auf konstant niedrigem Niveau - Fast jeder zweite Einbruch bleibt im Versuchsstadium
Die Zahlen im Deliktsfeld Wohnungseinbruchsdiebstahl (WED) sind seit mehreren Jahren auf einem konstant niedrigen Niveau und konnten seit 2016 um nahezu ein Drittel reduziert werden.
In 2023 lag die Aufklärungsquote - mit 271 vollendeten und 111 versuchten Einbruchstaten - bei 26,6 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang der Fallzahlen des Vorjahres um 46 Taten.
Die niedrigen Fallzahlen gepaart mit der hohen Aufklärungsquote dürften unter anderem auf einen anhaltend hohen Kontrolldruck, intensive Präventionsmaßnahmen und verbesserte Sicherungstechnik im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahls zurückzuführen sein.
So führten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachstelle Prävention des Polizeipräsidiums Osthessen allein in den vergangenen fünf Jahren bei etwa 1.200 Bauherren, Geschäftsleuten sowie Haus- und Wohnungsbesitzern kostenlose kriminalpolizeiliche Beratungen durch.
Mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürgern möchte die osthessische Polizei auch weiterhin die Einbruchszahlen so gering wie möglich halten. Denn: Jeder Einbruch bringt nicht nur einen finanziellen Schaden mit sich, sondern geht auch mit einem Eindringen in die Privatsphäre einher und sorgt mitunter für ein verloren gegangenes Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden.
Kostenlose Einbruchsschutzberatung für Jedermann
Um die Möglichkeit zu haben, mit allen osthessischen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und diese über die Möglichkeiten des Einbruchsschutzes zu informieren, werden die Experten des Polizeipräsidiums Osthessen in den kommenden Monaten auch mit Beratungsangeboten in Fulda präsent sein.
So beispielsweise am 10. September vor der Stadtwache. Weitere Termine sind für den 9. Oktober, den 12. November und den 11. Dezember, jeweils vor der Stadtwache in Fulda, angesetzt.
„Wir freuen uns, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger an diesen Tagen an unserem Beratungsstand begrüßen und beraten zu dürfen“, betont Marco Hohmann von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle. Der Kriminalhauptkommissar ist einer von drei Einbruchsschutzberatern des Polizeipräsidiums Osthessen.
„Wir möchten die Menschen über die vielfältigen Möglichkeiten des Einbruchsschutzes und auch alle weiteren Präventionsthemen, wie Cybercrime, Opferschutz, Verkehrsprävention, Seniorenprävention und Digital Native aufklären“, so Hohmann weiter.
Beratungstermine ganz einfach und telefonisch vereinbaren
Übrigens: Die Einbruchsschutzberater kommen für eine individuelle Schwachstellenanalyse auch gerne zu jedem anderen vereinbarten Zeitpunkt direkt zu den Bürgerinnen und Bürgern nach Hause - und das kostenfrei.
Die Ansprechpartner der kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in der Übersicht:
Kriminalhauptkommissar Marco Hohmann, Tel. 0661/105-2041 (Landkreis Fulda)
Kriminalhauptkommissar Maik Dorsch, Tel. 06621/932-112 (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und
Kriminalhauptkommissarin Lorena Decher, Tel. 06641/971-111 (Vogelsbergkreis)
Darüber hinaus informiert die osthessische Polizei regelmäßig auf X, Instagram und Facebook unter @polizei_oh über bevorstehende Veranstaltungen und gibt dort sowie auf der Internetseite www.ppoh.polizei.hessen.de nützliche Tipps zum Einbruchsschutz.