In den Gemeinden Schafhausen, Reichenhausen und Kaltensundheim herrscht derzeit großer Unmut in der Bevölkerung und bei der Feuerwehr. Der Grund: wiederholte Fehlalarme in der Flüchtlingsunterkunft in Schafhausen.
Laut Aussagen des Landratsamts hatten diese Fehlalarme verschiedene Ursachen, darunter technische Probleme und das Fehlverhalten der Bewohner.
Dies führte in den vergangenen Monaten mehrfach dazu, dass die örtlichen Feuerwehren mitten in der Nacht alarmiert wurden, nur um festzustellen, dass es keinen echten Notfall gab. Einwohner und Feuerwehrleute sind zunehmend frustriert.
„Es ist nicht mehr hinnehmbar“, erklärt ein Einwohner im Gespräch. „In den späten Abendstunden und nachts müssen die Leute ausrücken und jedes Mal stellt sich heraus, dass es kein tatsächlicher Notfall war, sondern nur Nachlässigkeit.
Mittwochnacht zum Beispiel mussten wir wieder los, nur weil jemand in der Unterkunft geraucht hat, obwohl sie mehrfach darauf hingewiesen wurden.“
Diese Situation belastet besonders die freiwilligen Feuerwehrleute, die mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen werden. Viele von ihnen sind Familienväter, deren ganze Familien durch die Sirenen geweckt werden.
„Die Feuerwehrmänner sind alle ehrenamtlich tätig“, betont der Einwohner weiter. „Sie sind kaputt, müssen aber am nächsten Tag wieder fit bei der Arbeit sein. Es geht einfach nicht, dass sie immer wieder umsonst ausrücken müssen.“
Das Landratsamt zeigt Verständnis für den Ärger in den Gemeinden und betont, dass die Brandmeldeanlage nach den drei Fehlalarmen im März, die vermutlich auf technische Ursachen zurückzuführen waren, erst im August wieder ausgelöst hat.
Auch hier kam es zu mehreren Alarmen, die offenbar durch das Verhalten der Bewohner der Unterkunft verursacht wurden, etwa durch Rauchen oder Kochen in nicht dafür vorgesehenen Räumen. Das Landratsamt prüft in diesen Fällen Ordnungswidrigkeitenverfahren und kündigt Sanktionen gegen die Verantwortlichen an.
Um die Situation zu verbessern, ist ein Treffen mit den beteiligten Fachdiensten, der Feuerwehr, der Security und den Sozialarbeitern geplant. Dabei soll das Personal vor Ort sensibilisiert und den Bewohnern die Konsequenzen ihres Handelns verdeutlicht werden.
Zudem wird die Möglichkeit diskutiert, die Alarm- und Ausrückeordnung für die Unterkunft anzupassen, sodass bei einem Alarm nicht mehr so viele Feuerwehren gleichzeitig ausrücken müssen.
„Das könnte unnötiges Ausrücken und Sirenenwarnungen in der Fläche vermeiden“, heißt es dazu vom Landratsamt. Die Bevölkerung und die Feuerwehr hoffen nun, dass diese Maßnahmen greifen und der nächtliche Alarmterror endlich ein Ende findet.
„Es muss etwas passieren“, fordert der Einwohner, „so kann es nicht weitergehen.“