Beitrag von Rüdiger Christ
Die „Bürgerinitiative gegen das Windkraftgebiet W-4 (BI)“ aus Stadtlengsfeld ist nun seit über fünf Jahren aktiv im Widerstand gegen die Errichtung von Windkraftanlagen in ihrer Region.
Wie bereits vor der Thüringer Landtagswahl 2019, hat die BI auch in diesem Jahr eine klare Stellungnahme zur am Sonntag, den 1. September stattfindenden Landtagswahl abgegeben.
Die Initiative bleibt dabei ihrem Motto treu: „Keine Stimme für Windräder - setzen Sie das richtige Kreuz“. Eine konkrete Wahlempfehlung für eine Partei gibt die BI jedoch nicht.
Ein Highlight der jüngsten Veranstaltung in der Stadtlengsfelder Feldatalhalle war der Auftritt der Falknerin Lisa Schubach von der Falknerei am Rennsteig mit ihrem Seeadler.
In einem von großem Interesse begleiteten Vortrag machte sie auf die erheblichen Gefahren aufmerksam, die Windräder für die Vogelwelt darstellen.
Besonders geschützte Arten wie der Milan sind durch die Windkraftanlagen in ihrer Existenz bedroht. Aufgrund von Terminschwierigkeiten musste der angekündigte Vortrag von Ulrich Nager, Geschäftsführer von Werra Energie, leider ausfallen.
Stattdessen referierte der Elektroingenieur Dietmar Franke aus Suhl über die Problematik der Netzsicherheit in Deutschland. Er betonte, dass Windkraft nicht in den Wald gehöre und äußerte Zweifel am Wirkungsgrad der Windkraftanlagen in Südthüringen.
Seiner Meinung nach steht der materielle Aufwand für Windkraftanlagen in keinem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen. Franke warnte sogar vor einem möglichen totalen Stromausfall in Deutschland, einem sogenannten „Blackout“, als Folge der aktuellen Energiepolitik.
In der anschließenden Diskussionsrunde meldete sich Alexander Meister aus Menzengraben zu Wort und kritisierte die Aussagen von Lisa Schubach und Dietmar Franke. Er sprach sich für den Ausbau der Windenergie aus.
Obwohl die Veranstaltung ursprünglich ohne parteipolitische Statements angekündigt war, nutzten die anwesenden Landtagskandidaten Martin Henkel (CDU), Uwe Krell (AfD) und Matthias Fallenstein (FDP) die Gelegenheit, in kurzen Ansprachen um Unterstützung für die bevorstehende Wahl am kommenden Sonntag zu werben.
Besonders hervorzuheben ist, dass im Präsidium der BI mit Ursula Görg, Heike Herbst und Heike Kranz drei Frauen vertreten sind, was einer „Frauenquote“ von 50 Prozent entspricht – ein Umstand, von dem viele Parteien in Deutschland nur träumen können.