Gastbeitrag von Jennifer Schellenberg
Vom 12. bis 29. August konnten sich Kinder aus 40 Grundschulen des Wartburgkreises während der Schüler-Projektwochen im Feuerwehrtechnischen Zentrum (FTZ) in Immelborn als Feuerwehrfrauen und -männer erproben.
Bereits seit 16 Jahren werden die Grundschulkinder der 4. Klassen des Landkreises eingeladen, Feuerwehrarbeit zum Anfassen zu erleben.
„Unser Ziel ist es, Schüler frühzeitig für die Arbeit der Feuerwehren in ihren Dörfern und Städten zu begeistern. Wir müssen unsere Kinder ordentlich Ausbilden, denn hier wächst die nächste Generation heran.
Der Einblick, den die Grundschüler im FTZ in die praktische Feuerwehrausbildung erhalten, ist grundlegend für den Umgang und das Verhalten in Gefahrensituationen, es schärft das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen und fördert Teamarbeit“, betont Landrat Dr. Brodführer während seines Besuchs im FTZ.
Mit den Projektwochen setzt der Landkreis einen wichtigen Impuls in der Brandschutzerziehung, um das Interesse junger Menschen für das Thema Feuerwehr zu wecken.
Die Einbindung der 150 ehrenamtlichen Helfer aus den verschiedenen Ortschaften der Grundschüler schafft direkte Anknüpfungspunkte und bietet ihnen einen wertvollen Einblick in die Arbeit der Wehren vor Ort.
Dies soll nicht nur das Interesse am Ehrenamt stärken, sondern auch langfristig den Nachwuchs für die Feuerwehren sichern. Damit dies gelingen kann, werden die Kinder mit Sonderbussen zum Feuerwehrtechnischen Zentrum gebracht und nach dem gemeinsamen Mittagessen – es gibt Nudeln mit „Feuerwehrsoße“ – wieder abgeholt.
In diesem Jahr waren rund 1.450 Kinder vor Ort und konnten am Vormittag an verschiedenen Stationen lernen, wie Brände entstehen, sich ausbreiten und bekämpft werden können.
Sie übten das Absetzen eines Notrufs, bekamen Lösch- und Sonderfahrzeuge vorgeführt und hatten die Möglichkeit, mit der Drehleiter auf 30 Meter Höhe zu fahren. Die Schüler durchliefen eine Atemschutzübungsstrecke und erlernten den Umgang mit Kleinlöschgeräten.
Um den Kindern die Feuerwehren aus ihrer Stadt oder Gemeinde näherzubringen, werden sie von den Freiwilligen Feuerwehrangehörigen aus dem jeweiligen Einzugsgebiet ihrer Schulen betreut.
„Mein Dank geht an die zahlreichen ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehren, die uns hier im FTZ über drei Wochen unterstützt haben. Einige der Helfer waren sogar mehrere Tage vor Ort.
Besonders freut es mich, dass Ruhlas Bürgermeister Stefan Hartung, uns Falk Braun, der eigentlich im Bauhof arbeitet, für den gesamten Zeitraum der Projekttage freigestellt hat. Ein besonderer Dank geht zudem an den Ruhlaer Stadtbrandmeister Matthias Kleinsimon, der wie schon in den vergangenen Jahren, täglich mitwirkt“, betonte Kreisbrandinspektor Christian Grebe.
„Unser Projekt ist, nach meiner Kenntnis, in Thüringen einmalig und kommt bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut an, weil sie hautnah Feuerwehrarbeit erleben, aber zugleich auch an einzelnen Stationen aktiv werden können“, führte Grebe weiter aus.
Chemikalienschutzanzug sucht Namen
In seiner markanten grünen Farbe schwebte der Chemikalienschutzanzug über das Gelände des FTZ. Hier kam die Frage nach dem Namen des Gefährten in luftiger Höhe auf und schnell wurde klar: er ist noch namenlos.
Kurzerhand entschlossen sich Landrat Dr. Michael Brodführer und Kreisbrandinspektor Christian Grebe einen Aufruf zu starten und alle teilnehmenden Grundschulen dazu zu animieren einen Namen für den grünen Helfer zu finden.
Alle Grundschulklassen, die in diesem Jahr an den Projektwochen beteiligt waren, können nun ihre Namensvorschläge an das Landratsamt Wartburgkreis senden. „Wir sind sehr gespannt, welche tollen Ideen aus den Grundschulklassen bei uns eingehen werden“, freut sich Grebe.
Feuerwehrtechnisches Zentrum
Das Feuerwehrtechnische Zentrum in Barchfeld-Immelborn ist eines von nur vier solcher Einrichtungen in Thüringen. 1998 eröffnet, steht hier Technik des überörtlichen Brand- und Katastrophenschutzes für den Einsatz bereit.
Das FTZ ist Ausbildungsstätte für die Feuerwehren der gesamten Region sowie der Nachbarlandkreise. Zudem können die Feuerwehren auch Serviceleistungen in Anspruch nehmen – beispielsweise ihre Schläuche waschen, die Atemschutztechnik prüfen und warten lassen sowie die Atemschutzübungsanlage nutzen.