Beeindruckender Einblick in die Bad Salzunger Vergangenheit – Besuch im Hessischen Staatsarchiv

Gastbeitrag von Josephine Ißbrücker

In Vorbereitung des großen Stadtjubiläums im kommenden Jahr machte sich Bürgermeister Klaus Bohl Ende August auf den Weg in das Hessische Staatsarchiv in Marburg.

Durch den Kontakt zu Referatsleiterin Dr. Constanze Sieger ergab sich die seltene Gelegenheit, einen ganz besonderen Schatz in Augenschein zu nehmen: Bestens gesichert und gegen Umwelteinflüsse geschützt ist hier die 1250-jahre alte Urkunde verwahrt, in der Salzungen erstmalig urkundlich erwähnt wurde.

Am 5. Januar 775 schenkte der fränkische König Karl dem Kloster Hersfeld den Zehnten der königlichen „villa salzunga“ im Gau Thüringen am Flusse Werra.

Das eigenhändig vom späteren Kaiser Karl mit Symbol gekennzeichnete Schriftstück – er selbst war, wie damals nicht unüblich, Analphabet - benennt erstmalig Salzungen, das bereits Siedeanlagen besitzt.

Das lässt den Schluss zu, dass eine Erstbesiedelung wesentlich früher stattgefunden hat, welche sich jedoch nicht datieren lässt.

Mit seiner 1250-jährigen Historie gehört die Salzunger Urkunde zu den zehn ältesten Urkunden des Hessischen Staatsarchivs.

Insgesamt werden hier 130.000 Urkunden, 350.000 Karten und Pläne und knapp 300.000 Fotografien, sowie eine umfangreiche Handschriften- und Siegelsammlung auf 78 Regalkilometern verwahrt.

Bürgermeister Bohl ist beeindruckt und dankbar, dieses erstaunlich gut erhaltene Schriftstück einmal in Augenschein nehmen zu dürfen.

Sein Dank gilt insbesondere der Expertin Dr. Constanze Sieger, die sich viel Zeit für einen Rundgang und zahlreiche Hintergrundinformationen nahm.