Eine homogene Grenze bildete der „Eiserne Vorhang“ nie. Der Historiker Dr. Markus Alexander Meinke hat in seinem Buch „Bayern und der Eiserne Vorhang 1945 bis 1990“ zwei Abschnitte miteinander verglichen.
Darin werden vor allem die Unterschiede zwischen dem Grenzregime der DDR und dem der Tschechoslowakei gegenübergestellt.
Die spannenden Ergebnisse seiner Recherche stellt der Autor am Mittwoch, den 4. September, bei einer Buchvorstellung auf Point Alpha vor. Beginn ist um 18.30 Uhr im Haus auf der Grenze. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Bayern befand sich während des Kalten Krieges in einer doppelt exponierten Stellung: Im Norden an die DDR und im Osten an die Tschechoslowakei grenzend, wurde der Freistaat rund 800 Kilometer durch den "Eisernen Vorhang" umschlossen.
Obwohl die Grundstruktur der Grenzsicherung in beiden Ländern identisch war, stand die bayerisch-tschechoslowakische Grenze dennoch stets im Schatten ihres ostdeutschen Pendants.
Die übergeordnete gesellschaftliche Bedeutung der deutschen Teilung mit herausragenden Punkten wie der Ortschaft Mödlareuth, der Lederfabrik Hirschberg oder der 1966 wieder eröffneten Autobahnbrücke über die Saale ließen den "Eisernen Vorhang hinter grünen Gardinen", wie man ihn oft nannte, vergleichsweise unspektakulär wirken.
Ist diese Einschätzung aber aus heutiger Sicht noch richtig? Und wie zeigte sich der tschechoslowakische "Eiserne Vorhang" tatsächlich? Diesen und weiteren interessanten Fragestellungen wird der wissenschaftliche Mitarbeiter beim Bezirk Oberpfalz im Rahmen seines Vortrags über die Grenzen Deutschlands nachspüren.
Im Anschluss stellt sich der Referent den Fragen der Besucher. Eine Anmeldung ist per E-Mail über veranstaltungen@pointalpha.com oder Telefon 06651/919030 erwünscht.