In Pferdsdorf wurden Erinnerungen geschaffen – Lichterfest bringt Menschen näher zusammen

In unserer Heimat entstehen manchmal magische Dinge – so auch vor kurzem in Pferdsdorf (Unterbreizbach). Kinderaugen wurden zum Strahlen gebracht, Erwachsene konnten für eine kurze Zeit den Alltag hinter sich lassen und einmal wieder Kind sein. Und das alles nur dank Danny von „Julina Individual“ und seinen Helfern.

Doch erst einmal zurück zum Anfang: Es war Sommer, es war warm und es gab da eine Stelle an der Ulster, wo Groß und Klein zusammen Steintürme bauten. Eine Schaukel hing über dem Wasser, es gab ein Wasserrad, Super Mario trieb auf seinem Floß.

„Aber am schönsten war es für mich, dort die Menschen zu sehen, zwischen diesen Türmen. Es kamen viele Menschen an diese Stelle, auch von weit weg, extra um das alles zu sehen. Sie verbrachten ihre Zeit gerne dort“, berichtet Danny.

Die Türme – ja schon fast Skulpturen – entstanden aus Steinen, Holz und Material, was die Natur zur Verfügung stellte. Diejenigen, die dort an der Ulster zusammen bauten und ihre Phantasie auslebten, kannten sich manchmal gar nicht und halfen sich dennoch beim Aufbau ihrer Figuren.

„Am Ende standen dort über 220 Türme – alle gebaut von Familien mit ihren Kindern. Ich habe mich um diese Stelle gekümmert. Mülleimer aufgestellt, alles sauber gehalten. Und am Ende musste alles weg“, erinnert sich Danny.

Das Problem: Die Stelle liegt mitten im Naturschutzgebiet. Und um diese Stelle zu erreichen, muss man eine große Wiese überqueren, was dem Pächter nicht gefiel. Das Verständnis war zwar da, die Traurigkeit allerdings auch. Alles erbaute musste wieder weg. Und mit ihm auch die Erinnerungen der Kinder.

„Fast täglich erreichten mich Nachrichten. Eltern schrieben mir im Namen der Kinder so herzergreifende, liebe Worte. Die Menschen vermissten diese Stelle. Sie vermissten es, Türme zu bauen und zu schaukeln. Mir tat das alles sehr leid“, sagt Danny.

Und plötzlich hatte er eine Idee, wie er diese ganzen Menschen noch einmal zusammen bringen kann. Mit drei fleißigen Helfern fing er an, ein Lichterfest zu planen.

„Wir wollten den Kindern die Möglichkeit zu geben, das alles noch einmal zu erleben. Sie sollten schaukeln auf eben genau der Schaukel, wie sie dort hing. Sie sollten noch einmal Steintürme bauen, den Super Mario sehen und das Wasserrad.“

Also ließ sich Danny eine Ladung Steine kommen und hing die Schaukel in den Garten. Einer seiner Helfer installiere das Wasserrad im Garten und baute einen Motor ein, damit es sich auch ohne Wasser drehte.

„Wir haben viele Kinderspiele organisiert. Wir haben den Garten komplett beleuchtet und unser Ziel war es, dass auch die Kinderaugen leuchten. Und das gelang uns auch.“

Am 14. September war Dannys Garten voll. Die Menschen, die immer an besagter Steller gebaut haben, wurden eingeladen, um ihre Erinnerungen wieder aufleben zu lassen. Es gab Kinderschminken ein Outdoorkino mit Beamer und Leinwand, Volleyball, Trampolin, Cornhole, viele andere Spiele und jede Menge zu essen, denn jeder Gast hatte etwas beigesteuert, so dass ein richtiges Buffet entstand.

„Der Zusammenhalt war Wahnsinn“, erzählt Danny und ist dankbar für diese Unterstützung. „Wir möchten die Menschen näher zusammenbringen. Wir möchten, dass wir alle nie das Kind in uns vergessen. So viele Erwachsene haben auf dieser Schaukel gesessen und sich gefühlt wie Kinder.“

Der Abend war magisch und erst am nächsten Morgen verinnerlichte Danny, was er da eigentlich geschaffen hat. Alle Gäste haben sich bedankt und wünschen sich, dass so etwas jedes Jahr in Pferdsdorf stattfinden wird. Und das wird es voraussichtlich auch.

„Und genau das möchten wir weiterhin tun. Wir möchten weiterhin Kinderaugen zum Leuchten bringen. Die Erwachsenen daran erinnern, niemals das innere Kind zu vergessen. Wir möchten einfach die Menschen ein Stückchen mehr zusammenbringen,“ sagt der Familienvater, dessen Tochter ebenfalls mächtig stolz auf das war, was ihr Papa in ihrem Garten auf die Beine gestellt hat.

Der Abend war wie ein Traum. Die Kinder spielten ohne Missgunst und Vorurteile. Sie haben einfach miteinander Türme gebaut, geschaukelt und miteinander gelacht.

„Ich denke, wir können noch viel von unseren Kindern lernen. Diese leuchtenden Kinderaugen waren unser Lohn. Mehr braucht es nicht. Wir möchten kein Geld verdienen. Uns reicht es zu sehen, dass die Menschen Spaß haben und wieder ein Stück näher zusammen rücken. Die Welt ist grau und schnelllebig geworden. Wir möchten sie ein kleines bisschen zum Leuchten bringen“, ist sich Danny sicher.

Im nächsten Jahr soll alles noch ein wenig größer und heller werden. Das Lichterfest soll noch mehr wundervolle Menschen zusammen bringen.

Einen bewegenden Rückblick auf den Abend und die Geschichte dahinter hat Danny auf seiner Instagram-Seite (@julina_individual) veröffentlicht: www.instagram.com. Gänsehautfeeling pur!