Spendenaufruf – Rekonstruktion des historischen Prunkkamins von Schloss Altenstein

Gastbeitrag von Christian Storch

Der Förderverein Altenstein ruft zu Spenden auf für die Wiedererrichtung des historischen Prunkkamins im Vestibül von Schloss Altenstein. Die Wartburg Sparkasse verdoppelt jeden Spenden-Euro.

Einst zierte ein Prunkkamin den Eingangsbereich von Schloss Altenstein. Der Kamin wurde ursprünglich in den Jahren 1888/89 errichtet. Wie das Schloss war er dem Historismus, genauer gesagt der Neo-Renaissance verpflichtet.

Im Vestibül der Sommerresidenz auf dem Altenstein empfing er die Gäste von Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen. Vermutlich in den 1940er Jahren wurde er abgerissen und als Bauschutt unter anderem zur Verfüllung der Zisterne hinter dem Schloss verwendet.

Jetzt soll er wiederhergestellt werden. Denn mit der Innensanierung des Schlosses soll der über zwei Meter hohe Kamin an seinen angestammten Platz zurückkehren.

Unser heutiges Wissen über den Prunkkamin verdanken wir dem Engagement und der Recherche der Professoren Renate und Kurt Hofmann aus Lübeck. Die beiden spürten seit den 1990er Jahren über 450 Bruchstücke der Kaminkacheln in Schutthaufen um die Zisterne und auf der oberen Terrasse auf und setzten sie wieder zusammen.

Und auch der Geschichte des Kamins spürten sie nach. Dessen ursprüngliches Aussehen kann gut nachvollzogen werden, wie die Recherchen zeigten, denn schon Herzog Georg II. bestellte gern auch mal im Katalog, wie zur damaligen Zeit auch in Herzogshäusern üblich.

Ein Musterblatt der Kunsttöpferei & Ofenfabrik Hausleiter & Eisenbeis aus Frankfurt am Main zeigt den Kamin. Seine Kacheln werden von Reliefs mit floralen und ornamentalen Motiven geziert: Karyatiden und Atlanten flankieren die Feuerstelle.Unter dem Kamintisch halten Putti Muschelornamente. Weitere Putti, Karyatiden, Ornamentbänder und Porträts zieren den Aufsatz. Für die Wiederherstellung des Kamins wurden in der Werkstatt der Firma BOS Keramik in Velten zuerst Modelle der unterschiedlich gestalteten Kacheln geformt.

Anhand dieser konnten dann die Keramik-Rohlinge, die sogenannte Schrühware, hergestellt werden. Die Schrühware soll nun glasiert und gebrannt werden. Für die Anbringung der Kacheln wird auch der Corpus des Kamins neu aufgebaut.

Die Rückgewinnung des Kamins hat vor dem Hintergrund des Schlossbrandes eine besondere Bedeutung. 1982 brannte das Schloss aus, nur wenige Stücke der Innenausstattung konnten damals geborgen werden.

In den letzten Jahren konnten bereits die Restaurierung der Fassaden und die Instandsetzung der Schlossterrassen abgeschlossen werden.

Dank des von Bund und Land geförderten SIP I ist es der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten nun möglich, auch die Innensanierung des Schlosses abzuschließen und zudem den historischen Küchenbau hinter dem Schloss zu sanieren.

Nach Abschluss der Sanierung soll der Kachelkamin den Besuchern des Altensteins wieder einheizen, wie es einst auch Herzog Georg II. genoss.

Der Förderverein Altenstein e.V., dem die Sanierung von Schloss Altenstein ein Herzensanliegen ist, möchte die Wiederherstellung des Prunkkamins unterstützen und ruft hiermit zu Spenden auf.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 12.000 Euro. Die Wartburg Sparkasse unterstützt den Spendenaufruf und verdoppelt jeden Euro bis zur notwendigen Spendensumme.

Spendenkonto: Förderverein Altenstein e.V.
Konto: DE54 8405 5050 0000 1310 67 bei der Wartburg Sparkasse
Verwendungszweck: Prunkkamin