Gastbeitrag von Ulrike Röhrig
Letzte Woche veranstaltete das Orgelbaumuseum in Ostheim vor der Rhön vier Konzerte mit den Organisten Jack Day, Simon Fallert und Emil Feuerstein und der iranischen Kamancheh-Spielerin Elham Hamedi.
Es begann am Sonntag, den 18. August mit der Veranstaltung „Die Harmonie der Welt“ zu Musik und Astronomie um 1600. Der Astronom Dr. Franz-Peter Schmidt vom Sternenpark Rhön führte in die Erkenntnisse von Johannes Kepler ein und es erklang Orgelmusik von Jan Pieterszoon Sweelinck, Girolamo Frescobaldi und Dietrich Buxtehude.
Das zweite Konzert am Mittwoch, den 21. August war ein Persischer Abend, in dessen Zentrum die iranische Musikerin Elham Hamedi mit ihrer Kamancheh, der Stachelgeige, stand.
In der ungewöhnlichen Verbindung mit den Orgeln des Museums hatte das Konzert einen sehr experimentellen Charakter. Zum einen erklang die Kamancheh ganz im Sinne ihrer persischen Tradition mit improvisierten Weisen und zur klanglichen Auslegung von Dichtung.
Zum anderen fanden Improvisationen mit Kamancheh und Orgeln des Museums statt. Auch wurde sie als Geige benutzt, ganz im Sinne der europäischen Musiktradition.
Am Freitag, den 23. August fand ein Stummfilmabend statt. Gezeigt wurden die Filme "Die Reise zum Mond" (1902) und "Die Entdeckung des Nordpols" (1912) von Georges Méliès, einem französischen Stummfilmpionier.
Diese frühen Science Fiction Filme spiegeln die Zeit technischer Erfindungen wieder, mit dem Bestreben unentdeckte Gebiete zu erkunden und nehmen gesellschaftspolitische Themen auf. Vor allem wollen sie aber eines - gut unterhalten und den Zuschauer zum Lachen bringen.
Flugzeuge, Autos und Raketen bilden die Grundlage für eine endlos lange Kette an Quatsch und Klamauk. Begleitet wurden die Filme ganz in der Tradition des frühen Films von lautmalerischen Orgelimprovisationen von Jack Day und Simon Fallert. Dabei dienten nicht nur Orgeln als Quelle von Begleitgeräuschen sondern verschiedene Instrumente und Objekte des Museums.
Zum Abschluss fand am Sonntag, den 25.8.2024 ein Orgelkonzert in der Kirche St. Michael in der Kirchenburg in Ostheim statt. Mit sehr anspruchsvollen Werken von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Louis Vierne und Improvisationen zeigten die jungen Organisten noch einmal ihr beachtliches Können und hinterließen ein beeindrucktes und bezaubertes Publikum. Zu hören war auch noch einmal der seidige Streicherklang der iranischen Kamancheh.
Die vielfältigen Veranstaltungen des Orgelfestivals stießen hier in Ostheim auf großes Interesse und wecken auch schon Vorfreude auf des nächste Jahr.
Die Künstler haben zugesagt, dass Sie wiederkommen werden und so sind wir schon gespannt, was sie im nächsten Jahr musikalisch im Gepäck haben werden.