Zauberhafter Tauferinnerungsgottesdienst mit gelungenem Experiment in Kaltennordheim

Gastbeitrag von Julia Otto

Am Sonntag verwandelte sich die St.-Nikolai-Kirche in Kaltennordheim in das magische Hogwarts, als rund 230 Besucherinnen und Besucher einen besonderen Tauferinnerungsgottesdienst im Harry-Potter-Stil unter dem Motto „Zwischen Hogwarts, Golgatha und Kaltennordheim“ erlebten.

Eingeladen hatte die Kirchgemeinde Kaltennordheim. Einige der Teilnehmenden, waren in Harry-Potter-Roben und mit Zauberstäben ausgestattet, um in die Verbindung von Glaube und Fantasie einzutauchen.

Die atmosphärischen Klänge der Harry-Potter-Filmmusik erfüllten die St. Nikolaikirche, während vor dem Altar eine lebensgroße Harry-Potter-Figur das Motto des Tages verkörperte.

Der Gottesdienst drehte sich um zentrale Themen wie die Erinnerung an die Taufe: Wir sind Gottes Kinder – unabhängig davon, wie andere uns sehen. Gestärkt durch die „Superkräfte“ von Glaube, Hoffnung und Liebe gehen wir gemeinsam unseren Weg, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Besonders bezaubernd war der Auftritt der Christenlehre-Kinder in Harry-Potter-Kostümen, die mit Gesang und Choreografien die Gemeinde zum Mitmachen animierten.

Dafür wurden die Zauberschüler mit einem kräftigen Applaus belohnt. Der sogenannte „sprechende Hut“ auf dem Altar und eine Lesung aus „Harry Potter und der Stein der Weisen“, bei der Harry seinen Brief zur Einberufung nach Hogwarts erhält, entführten die Anwesenden weiter in die magische Welt.

Die Initiatorinnen – Vakanzkoordinatorin Nadja Ramisch und Gemeindepädagogin Heike Straube – führten durch den Gottesdienst und verwandelten ihn in ein besonderes Erlebnis.

Ein Höhepunkt war die Tauferinnerung mit persönlicher Segnung der Gottesdienstbesucher, bei der sie ihre Glaubensreise symbolisch auf einer „Hogwarts-Karte des Glaubens“ festhalten konnten.

Mit farbigen Punkten markierten sie, wo sie sich auf ihrem Glaubensweg befinden und wie sich ihr Glaube weiterentwickeln soll. Die Botschaft war klar: „Du bist begabt und besonders – mach etwas daraus!“

Jeder Gast erhielt am Ende einen symbolischen Taufbrief als Erinnerung daran, dass sie geliebte Kinder Gottes sind, ausgestattet mit den „Superkräften“ Glaube, Hoffnung und Liebe, um die Welt zu verändern.

„Auch wenn du dich manchmal wie Harry Potter im Kämmerchen unter der Treppe fühlst – du bist etwas ganz Besonderes und nicht allein“, lautete die zentrale Botschaft des Taufbriefes. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Ariel Arnhold am Piano und dem Posaunenchor Kaltennordheim.

Das anschließende Gemeindefest im Pfarrgarten, bei dem Kaffee, Kuchen und herzhaften Spezialitäten aus dem Holzofen der Eventbäckerei Mehlschwalbe serviert wurden, bot Gelegenheit für geselliges Beisammensein.

Ein abwechslungsreiches Programm begeisterte Jung und Alt: Die Konfis sorgten mit Kinderschminken und Bobbycarrennen und Hüpfburg für Unterhaltung, während Pferdekutschfahrten mit dem Planwagen von Fahrstall Vogt für viele Kinder ein echtes Highlight darstellten.

Musikalisch wurde das Gemeindefest von der Lobpreisband „F.L.O.W.“ und dem Posaunenchor Kaltennordheim umrahmt. „Ein großes Dankeschön an alle, die diesen besonderen Tag mitgestaltet haben!“, bedankte sich Christoph Ernst.

Experiment geglückt

Ein Höhepunkt des Tages war die feierliche Verabschiedung von Sebastian Glöckner, der nach 2 ½ Jahren erfolgreichem Dienst als Gemeindediakon und dem Abschluss seines Masterstudiums nun in den Kirchenkreis Meiningen wechselt, um sein Vikariat, die praktische Ausbildung zum Pfarrer, zu beginnen.

Dieses neue Kapitel hat für den 36-Jährigen bereits Anfang September begonnen. Die Stelle als Gemeindediakon, die Sebastian Glöckner im März 2022 in der Albanuskirche Kaltensundheim antrat, war Teil eines Modellprojekts des Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach, das den Einstieg in die pfarramtliche Tätigkeit ermöglicht und dem Personalmangel im Verkündigungsdienst entgegenwirkt.

Pfarrer Spekker lobte Sebastian Glöckner für seine herausragende Leistung in den letzten 29 Monaten und den erfolgreichen Abschluss seines Masterstudiums. „Das Experiment, das wir uns im Kirchenkreis erhofft haben, ist gelungen – dafür sind wir dankbar.“

In diesem Zusammenhang überreichten Superintendent Christoph Ernst und Mentor Alfred Spekker ihm symbolisch einen Experimentierkasten und wünschten ihm „Mut und Gottes Segen“ für die neuen Herausforderungen.

„Ohne Experimente geht es nicht. Ohne das Wagnis, Neues anzugehen und sich auf neue Wege senden zu lassen, geht es nicht. Also probiere es mutig aus“, motivierte Pfarrer Spekker und ergänzte zugleich: „In Anlehnung an das Vorbild Abrahams, der sich von Gott auf neue Wege senden ließ, wünsche ich dir: ‚Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.‘“

Superintendent Ernst fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Wer nicht weggeht, kann auch nicht wiederkommen, so wünschen wir uns das hier.“

In der Hoffnung, dass Sebastian Glöckner eines Tages als Pfarrer wieder in den Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach zurückkehrt.

Sebastian Glöckner bedankte sich bei allen, die ihn unterstützt und begleitet haben, wünschte den Gemeinden viel Segen und ergänzte: „Ich hoffe, dass die Samen, die ich in den Kirchspielen Kaltennordheim und Kaltensundheim gesät habe, aufgehen werden.“