Beitrag von Rüdiger Christ
Im Rahmen einer Einwohnerversammlung stellte der Gewässerunterhaltungsverband Felda/Ulster/Werra (GUV) kürzlich den aktuellen Planungsstand des Projekts „Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Felda“ im Bereich des Feldawehres in Neidhartshausen vor.
Ziel der Versammlung war es, den Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern des Projekts die Veränderungen seit 2022 und die geplanten Anpassungen näherzubringen.
Der Ortsteilbürgermeister von Neidhartshausen, Michael Kümpel, konnte zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger begrüßen, darunter viele engagierte Aktivistinnen und Aktivisten der Bürgerinitiative „Unser Feldawehr muss bleiben!" (BI), den Beigeordneten der Gemeinde Dermbach, Markus Gerstung, die Verbandsingenieurin Ivonne Wohland (GUV), Andreas Michael von der Unteren Wasserbehörde sowie Martin Kellner von der beauftragten Planungsfirma Kellner & Partner.
In der ersten Einwohnerversammlung vor einem Jahr wurde noch der vollständige Abbau des ortsbildprägenden Feldawehres in Erwägung gezogen. Diese Idee stieß jedoch auf erhebliche Kritik und breite Ablehnung der Bürgerinnen und Bürger des kleinen Rhöndorfes.
Viele Anwohnerinnen und Anwohner befürchteten, dass eine Absenkung des Wasserstandes der Felda die Standfestigkeit ihrer Häuser gefährden könnte und das vertraute Ortsbild massiv verändern würde.
Auch der mögliche Verlust des Mühlgrabens sowie der charakteristische Wasserlandschaft sorgten für Besorgnis in der Bevölkerung. Daher gründete sich die Bürgerinitiative „Unser Feldawehr muss bleiben!", die sich öffentlich und aktiv für den Erhalt des Feldawehres einsetzte.
Nun konnte Martin Kellner von der Planungsfirma Kellner & Partner die aktualisierten Pläne vorstellen, die den Erhalt des Feldawehres berücksichtigen.
Die ökologische Durchgängigkeit der Felda soll durch eine „aufgelöste Riegelbauweise“ sichergestellt werden, die sowohl die Anforderungen an den Naturschutz als auch die Interessen der Bewohner berücksichtigt.
Geplant sind außerdem ein Zugang zur künftigen Unterhaltung und Bewirtschaftung der Maßnahme sowie der Erhalt des Mühlgrabens. Auch die wasser- und ufernahe Bebauung soll in die Planung mit einfließen.
In den kommenden Monaten wird das Projekt weiter vorangetrieben und der GUV plant, die Bürger künftig auch über die Fortschritte zu informieren. Der Beginn der baulichen Umsetzung ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen.
Die geänderten Maßnahmen stießen bei den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern auf breite Zustimmung und wesentliche Erleichterung.
Die rund 350 Einwohnerinnen und Einwohner des „Fledermausdorfes“ Neidhartshausen, das mit seinem historischen Fachwerkensemble das Ortsbild der Region prägt, konnten somit den drohenden Verlust des idyllischen Feldawehres abwenden.
Die Einwohnerversammlung verdeutlichte erneut das große Engagement der Gemeinde und der Bürgerinitiative „Unser Feldawehr muss bleiben!" die für den Erhalt ihres charakteristischen Ortsbildes und des einzigartigen Charme des „Fledermausdorfes“ und seiner umliegenden Natur steht und so für kommende Generationen sichert.