Gastbeitrag von Josephine Ißbrücker
Einander stets helfend zur Seite zu stehen und mit anzupacken, wenn Unterstützung benötigt wird – das ist nun schon seit 30 Jahren ein wichtiger Bestandteil der Beziehung zwischen dem Bad Salzunger Ortsteil Frauensee und der Patenkompanie der Werratalkaserne.
Im Jahre 1994 entstand die Patenschaft der 5. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 391 mit dem kleinen Dorf, damals noch unter Leitung des Bürgermeisters Dieter Meier.
Nun, 30 Jahre später, ist die Verbundenheit noch groß und Ortsteilbürgermeister Michael Strunz erfüllte es mit Stolz, auf das gute Verhältnis zu blicken. Werde in Frauensee eine helfende Hand benötigt, sind die Soldaten zur Stelle.
Gleichzeitig freue man sich, regelmäßig Veranstaltungsort des feierlichen Gelöbnisses der Rekruten zu sein. Bei Kirmes, Karneval oder Weihnachtsmarkt seien die Soldaten der Patenkompanie zudem gern gesehene Gäste.
Mit vielen, besonders den alteingesessenen Bundeswehr-Mitgliedern, wie dem Spieß Oberstabsfeldwebel Jörg Kowalski, habe sich ein persönliches freundschaftliches Verhältnis entwickelt, berichtet Michael Strunz.
Was früher die 5. Kompanie der Panzergrenadiere war, ist jetzt die 4. Kompanie der Aufklärer – die Verbundenheit jedoch bleibt die gleiche. Schon an den Ortsteingängen zeigen die gelben Schleifen: Wir sind füreinander da.
Um die gemeinsamen Erfolge zu feiern und die geteilten Erinnerungen Revue passieren zu lassen, fand Ende September ein großes Fest auf dem Schlosshof statt. Mit Hüpfburgen, Stockbrot braten, Kinderschminken und großen LKW zum bestaunen und beklettern wurde den Kleinsten so einiges geboten.
Auch und vor allem für die Erwachsenen präsentierte sich die Bundeswehr unterhaltsam und abwechslungsreich. Beim Laser-Biathlonschießen beispielsweise oder beim Wikingerschach, beim Schlauchbootfahren – es war für jeden etwas dabei.
In ihren Grußworten wiesen der Hauptamtliche Erste Beigeordnete der Stadt Hannes Knott und Ortsteilbürgermeister Michael Strunz darauf hin, dass die Patenschaft weit mehr als eine Verbindung auf dem Papier ist.
In der Vergangenheit lieferten sich die Soldaten zum Frauenseer Sportfest regelmäßig heiße Duelle mit den anderen Mannschaften der Fußball-Dorfmeisterschaften. Die Kindergartenkinder dürfen sich jedes Jahr über Geschenke vom Weihnachtsmann der Bundeswehr freuen.
Die Ausgestaltung des Volkstrauertages ist seit vielen Jahren ein Gemeinschaftsprojekt des Ortsteiles und der Patenkompanie. Besonders gern erinnere man sich an das Gästeschießen im vorigen Jahr, betonte Michael Strunz. Dass man sich gegenseitig mit offenen Armen und auch einem offenen Ohr füreinander begegne, darauf sei er sehr stolz.
Dass man nicht nur ein freundliches, sondern freundschaftliches Verhältnis zueinander pflegt, konnte man auch an den Gaudiwettkämpfen erkennen.
Die Frauenseer Freiwillige Feuerwehr trat unter anderem im Tauziehen und Baumstammwerfen gegen die Kandidaten der Bundeswehr an. Erfolge waren auf beiden Seiten zu verzeichnen, obwohl hier mehr der Spaß im Vordergrund stand.
Auch Michael Strunz durfte sich im Wettbewerb mit Kompaniechef Hauptmann Thomas Zackel sportlich betätigen: In einen Sicherheits-Haltegurt eingeschnürt musste er mit viel Fingerspitzengefühl das Bierglas leeren – was bürgermeisterlich gut geklappt hat.
Am Ende stand der gemeinsame Wunsch, dass dieses vertrauensvolle Verhältnis noch lange so bestehen möge. Daher ließen Michael Strunz und Kompaniechef Hauptmann Zackel es sich nicht nehmen, die gemeinsame Zukunft mit der Unterzeichnung einer neuen Patenschaftsurkunde zu besiegeln.