Hessischer Wald wird an den Klimawandel angepasst – Waldeigentümer wollen ihn erhalten

Mitteilung des hessischen Waldbesitzerverbandes e.V.

Der Präsident des Hessischen Waldbesitzerverbandes, Carl Anton Prinz zu Waldeck und Pyrmont, begrüßt die von der Bundesregierung vorgestellten Ergebnisse der vierten Bundeswaldinventur (BWI). Sie bescheinigen der Forstwirtschaft in Deutschland ein positives Ergebnis.

Hessen hatte bereits bei der vorangegangenen BWI III den höchsten Anteil naturnaher Mischwälder im Vergleich der Bundesländer. Die Ergebnisse der BWI IV zeigen, dass der Anteil von Mischwäldern in Hessen weiter gestiegen ist.

„Die wachsende Baumartenvielfalt in Hessens Wäldern ist das Ergebnis jahrzehntelanger Arbeit der Waldeigentümer und Förster, die durch gezieltes Einbringen von Mischbaumarten die Anpassungsfähigkeit des Waldes steigern“, sagt Volker Diefenbach, Vizepräsident des Hessischen Waldbesitzerverbandes und Bürgermeister der Gemeinde Heidenrod.

„Diese Arbeit müssen wir konsequent fortsetzen, denn unsere Wälder können sich nicht so schnell anpassen, wie sich das Klima verändert. Wir sind weiterhin mit Stürmen, Dürre und Schädlingsbefall konfrontiert“, so Diefenbach weiter.

Herausforderungen durch den Klimawandel

Der Anteil alter Wälder hat leicht abgenommen – eine direkte Folge der extremen Dürre seit 2018. Durch die anhaltende Trockenheit wurden Bäume geschwächt und in großer Zahl von Insekten, Schmetterlingen und Pilzen befallen, was vor allem alte Bäume zum Absterben brachte.

In den letzten Jahren fielen rund 90.000 Hektar Waldfläche – etwa 10 Prozent der hessischen Wälder – der Dürre und dem Schädlingsbefall zum Opfer.

Diese Flächen werden aktuell mit einer vielfältigen Mischung standortangepasster und klimaresilienter Baumarten wieder aufgeforstet. Es war zu erwarten, dass der durchschnittliche Holzvorrat in den hessischen Wäldern erstmals seit Beginn der Bundeswaldinventuren 1986 abgenommen hat.

Der Rückgang fiel jedoch geringer aus als befürchtet, da vor allem Schadholz aufgearbeitet wurde und geplante Holzeinschläge reduziert wurden.

Der Wald als CO2-Senke und Rohstofflieferant

Junge Wälder wachsen schneller als alte, was den Holzzuwachs erhöht und die Leistung der hessischen Wälder als CO2-Senke stärkt.

„Dank des Wachstums unserer Wälder bleibt Hessen eine wichtige Kohlenstoffsenke und trägt so aktiv zum Klimaschutz bei“, erklärt Carl Anton Prinz zu Waldeck und Pyrmont.

„Unsere nachhaltig bewirtschafteten Wälder werden auch künftig ausreichend Holz für Hessen bereitstellen. Dadurch steigt zusätzlich der Kohlenstoffspeicher durch Holzbau und Möbelproduktion, während die energetische Nutzung von Laubholz zur Reduktion fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Gas beiträgt.“

Fazit

Mit den Ergebnissen der BWI IV hoffen die Waldbesitzer, dass der öffentliche Diskurs über die Wälder wieder auf eine sachliche und wissenschaftlich fundierte Grundlage zurückgeführt wird.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die nachhaltige, multifunktionale Bewirtschaftung unserer Wälder der richtige Weg ist, um die Anpassungsfähigkeit des Waldes an den Klimawandel zu stärken und gleichzeitig die wichtige Rolle des Waldes als CO2-Senke und Rohstofflieferant zu sichern“, betont Prinz zu Waldeck.

„Trotz der Herausforderungen sind wir überzeugt, dass Hessens Wälder langfristig gestärkt aus dieser Anpassungsphase hervorgehen werden.“