Gastbeitrag von Jennifer Schellenberg
Mitte Oktober fand das zweite Treffen des Netzwerkes Integration Wartburgkreis im Ehrhardt-Saal des Automobilmuseums Eisenach statt.
Über 70 Netzwerkende nahmen am Treffen teil, welches durch die Integrationsmanager des Wartburgkreises, Kevin Rodeck und Ashkan Nekoueian organisiert und koordiniert wird.
Die Tagesordnung sah neben fachlichen Inputs zu neuen gesetzlichen Regelungen im Einbürgerungsrecht und dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz, Zahlen-Daten-Fakten, aktuellen Herausforderungen auch Berichte der eingerichteten Arbeitsgruppen vor.
Der Moderator, Dr. Gernot Herzer vom Institut für kommunale Planung und Entwicklung (IKPE) eröffnet das Treffen mit einer Übersicht der Integrationsarbeit in Thüringen.
„Das Netzwerk bietet den Akteuren die Plattform, um die Bestrebungen im Landkreis im Rahmen der integrierten Planung zu bündeln und gemeinsam an einem Strang zu ziehen“, sagte Gernot Herzer.
Die Integrationsmanager des Landkreises, Kevin Rodeck und Ashkan Nekoueian, begrüßten die Teilnehmer zum zweiten Treffen des Netzwerkes Integration Wartburgkreis.
„Wir freuen uns sehr, dass so viele Akteure zum Netzwerktreffen gekommen sind. In diesem Netzwerk sollen alle Kräfte gebündelt werden und das Themenfeld nach Aufgabenfeldern strategisch bearbeitet werden“, so das Team des Integrationsmanagements. Sie verwiesen auf die Netzwerkarbeit auf Lokal-, Kreis-, Landes- und Bundesebene, die dabei von zentraler Bedeutung für ihre Arbeit ist.
Landrat, Dr. Michael Brodführer, sagte in seiner anschließenden Ansprache: „Das Ziel von Integration ist es, den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken. Von einer möglichst schnellen und nachhaltigen Integration profitieren insbesondere Menschen, die in die Wartburgregion kommen, um hier arbeiten und leben zu können. Und davon profitieren wiederum alle im Alltag.“
Er betonte, dass hierzu die Zusammenarbeit aller notwendig ist und die Struktur des Netzwerkes ein wichtiger Mechanismus ist. Er machte aber auch klar, dass die Netzwerke konstruktiv und zielführend sein müssen, um die Konzepte auch nach außen, an die betroffenen Menschen, zu bringen.
Im Anschluss gab der Amtsleiter des Amtes für Versorgung und Migration, Oliver Koch, und Wilfried Ehrlich, Sachbearbeiter der Staatsangehörigkeitsbehörde einen Überblick über neue gesetzliche Regelungen im Fachkräfteeinwanderungs- und Einbürgerungsgesetz.
Weiterhin berichtete Anastasia Sabatkouskaya von der Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (ThAFF) über ihre Arbeit, stellte die Agentur vor und gab wichtige Tipps und Informationen zur Fachkräfteeinwanderung und -gewinnung.
Zahlen-Daten-Fakten, Herausforderungen und aktuelle Entwicklungen seitens des Amtes für Versorgung und Migrationen, des Jobcenters Wartburgkreis sowie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge wurden vorgestellt.
Babette Eichenauer, stellv. Geschäftsführerin des Jobcenters Wartburgkreis, erläuterte aktuelle Zahlen des Arbeitsmarktes. Tim Hennies vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gab im Anschluss einen Überblick über die Integrationskurse im Landkreis und Südthüringen.
Zusammengefasst laufen aktuell 17 Integrationskurse (Alphabetisierungskurs, allgemeiner Integrationskurs, Zweitschriftlernerkurs etc.).
Dennoch gibt es im Moment eine Wartezeit von über einem halben Jahr, um einen Platz in einem Integrationskurs zu erhalten. Das größte Hindernis, um weitere Integrationskurse zu schaffen, ist der Mangel an Lehrkräften.
Arbeitsgruppen im Netzwerk
Nach einer kurzen Pause berichteten die Arbeitsgruppen über ihre Aktivitäten der letzten Sitzungen und deren Themen, Ziele und Aufgabenstellungen.
Aktuell gibt es im Netzwerk Integration fünf Arbeitsgruppen zu den Themen Sprache, Arbeit, Beratungsstellen, Wohnen und Projekte/ Fortbildungen. Diese werden durch das Integrationsmanagement und einen externen Fachakteur bzw. Netzwerkpartner koordiniert.
Unter anderem soll die Beteiligung an Berufemesse verstärkt werden, Befragungen von Unternehmen und Zugewanderten erfolgen, Fachtage organisiert, die Ehrenamtsstruktur im Themenfeld ausgebaut, an einem Wohnungsführerschein gearbeitet und eine engere Vernetzung zwischen den Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften und weiteren Akteuren sowie Behörden erfolgen.
Weiter soll der Ausbau von Integrationskursen sowie niedrigschwelligen Sprachangeboten forciert werden. Anschließend informierte Maria Nick, von der Kreisplanung des Landratsamtes, zum 24. Berufemarkt des Wartburgkreises, der am morgigen Samstag im Staatlichen Berufsbildungszentrum und Medizinische Fachschule Bad Salzungen stattfindet.
Stefanie Krauß, Diakonisches Bildungsinstitut Johannes Falk gGmbH, sprach über die Berufemesse „Let’s talk about…“, einer Berufemesse für Migrantinnen und Migranten, die am 16. Oktober in Eisenach stattfand.
Als Vertreter des Büros der Thüringer Beauftragten für Integration, Migration und Flüchtlinge war Rahmatullah Batoor anwesend und sprach über aktuelle Förderprogramme, Publikationen und Ehrenamtsstruktur im Themenfeld.
Ebenso berichtete Simon Ortner, externe Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie im Wartburgkreis, über Fördermöglichkeiten und Unterstützungsangebote zum Beispiel im Rahmen interkultureller Beteiligung und Begegnung.
Zum Abschluss lud das Integrationsmanagement die Teilnehmenden noch zu einer Führung durch das Automobilmuseum ein und bedankten sich bei den Anwesenden für die Teilnahme sowie die enge Zusammenarbeit zwischen den Netzwerkenden im Jahr 2024.
Bei Fragen zum Netzwerk, zur Mitarbeit in thematischen Arbeitsgruppen, zum Netzwerk innerhalb und außerhalb des Kreises sowie zu weiteren Anliegen im Bereich Integration und Migration kann sich an die Integrationsmanager, Kevin Rodeck und Ashkan Nekoueian, unter 03695-615803 und 5805 sowie integration@wartburgkreis.de gewendet werden.
Zum Hintergrund:
Das Netzwerk Integration gründete sich im Frühjahr 2024 im Landratsamt Wartburgkreis und wird durch die Integrationsmanager des Wartburgkreises, Kevin Rodeck und Ashkan Nekoueian koordiniert.
Das Netzwerk ist eine Kooperation des Landratsamtes Wartburgkreis mit vielfältigen Trägern, Institutionen, Behörden und Organisationen und weiteren Akteuren im Bereich Integration und Migration.
Das Kooperationsnetz soll die Ressourcen, Kompetenzen und Potenziale der kommunalen und freien Träger bündeln, um strategisch zu arbeiten.
Das Team des Integrationsmanagements besteht aus zwei Integrationsmanager, Kevin Rodeck und Ashkan Nekoueian, und ist ein wichtiger Knotenpunkt für die Koordination und das Management verschiedener Maßnahmen für Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, Zugewanderten und Geflüchteten.
Sie arbeiten im Rahmen der integrierten Sozialplanung in der Stabsstelle „Sozialplanung“ des Landratsamtes Wartburgkreis.