Beitrag von Martin Veltum
„Diese Investition in die Sicherheitsarchitektur und in den Bevölkerungsschutz trägt in die Zukunft“, sind die Führungskräfte und Feuerwehrkameraden Thomas Jörges, Björn Schmidt, Michael Strauch und Mario Maischak im Interview einer Meinung.
Aufgrund ihrer fundierten Fachausbildungen an der Landesfeuerwehrschule und zahlreichen Einsätzen wissen die Feuerwehrmänner um die Wichtigkeit der Einhaltung der Hilfsfristen.
Mit einem symbolischen Spatenstich markierte Bürgermeister Mario Dänner gemeinsam mit den Beteiligten aus Planung und Organisation den Baubeginn für das neue Feuerwehrhaus in Tann.
Das Gebäude, das die freiwilligen Feuerwehren der Stadtteile Hundsbach, Tann und Wendershausen unter einem Dach vereinen soll, ist das Ergebnis einer lang geplanten Zusammenlegung, die bereits im Bedarfs- und Entwicklungsplan der Tanner Feuerwehren vorgesehen war.
Hintergrund und Motivation
Der Neubau ist dringend notwendig: Das bestehende Feuerwehrhaus in Hundsbach ist veraltet und müsste erheblich umgebaut werden, um heutigen Anforderungen zu entsprechen.
Auch das Feuerwehrhaus in Tann erweist sich als unzureichend, während Wendershausen durch Tagesalarmprobleme in seiner Einsatzbereitschaft eingeschränkt ist.
Der Stadtteil Theobaldshof hat zudem keine aktive Wehr mehr und kein regelkonformes Feuerwehrhaus. Durch die Zusammenlegung der Wehren und den Neubau „Am Kuhleich“ werden diese Defizite abgedeckt, und die Hilfsfristen insbesondere für die Stadtteile Hundsbach und Theobaldshof können eingehalten werden.
Bauliche Details und Ausstattung
Das neue Gebäude ist eingeschossig und umfasst sechs Stellplätze für Einsatzfahrzeuge. Zu den speziellen Ausstattungen gehören eine Schlauchpflegeanlage sowie eine Wäscherei.
Die Fassade aus Blech wird so gestaltet, dass sie wie Holz wirkt und sich gut in das Biosphärenreservat Rhön einfügt. Mit einer Gebäudefläche von etwa 50 x 30 Metern und einer Grundstücksfläche von insgesamt 8.500 Quadratmetern steht auch eine Restfläche zur späteren gewerblichen Nutzung zur Verfügung.
Das Projekt wird vom Innenministerium, dem Landkreis Fulda und mit IKZ-Mitteln gefördert, um die freiwillige Zusammenlegung der Wehren zu unterstützen.
Darüber hinaus sind Klimaanpassungsmaßnahmen wie ein Gründach geplant. Die Fertigstellung ist für Herbst 2026 vorgesehen, und die gesamten Baukosten belaufen sich auf rund 6,55 Millionen Euro.
Zusammenarbeit und Planung
In die Planung eingebunden sind das Architekturbüro Dorbritz Architekten GmbH aus Bad Hersfeld, die Rauschenberg Ingenieure GmbH für die technische Gebäudeausstattung, das Ingenieurbüro Feuerstein für Tragwerksplanung und Bauphysik, sowie Spezialisten für Brandschutz und Geotechnik.
Projektleiterin Christine Kallnbach von der Bauabteilung der Stadt Tann koordiniert die Planungsbesprechungen und den Austausch zwischen den Planungsbüros und der Feuerwehr.
Eine Arbeitsgruppe der Feuerwehr, vertreten durch Stadtbrandinspektor Thomas Jörges, sorgt dafür, dass die Belange und das Fachwissen der Einsatzkräfte direkt in die Planung einfließen.
So werden etwaige Änderungswünsche und Verbesserungen laufend besprochen und angepasst. Durch die regelmäßigen Treffen bleiben alle Beteiligten stets auf dem neuesten Planungsstand.
Erwartungen und Zukunftsperspektive
Mit dem neuen Feuerwehrhaus wird die Tagesalarmschwäche in den Stadtteilwehren durch eine zentrale Lösung aufgehoben. Eine motivierte Jugendfeuerwehr und die verbesserte Ausstattung sollen langfristig den Nachwuchs und die Einsatzbereitschaft sichern.
Bürgermeister Dänner lobte das hohe Engagement und die Zuverlässigkeit aller Beteiligten, die ein partnerschaftliches und kooperatives Planungsteam bilden.
Der Neubau in Tann ist ein zukunftsweisendes Projekt für die Region, das nicht nur die Effektivität der Feuerwehren erhöht, sondern auch zur Sicherung der Einsatzbereitschaft für die kommenden Generationen beiträgt.