Gastbeitrag von Margita Heß
Die ursprünglich für Mai geplante Gruppenreise der Selbsthilfegruppe für Neurodermitis und Psoriasis Ostheim wurde aufgrund der sich verschlechternden politischen Lage im Nahen Osten auf September verschoben. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Reise zu einem sichereren Zeitpunkt durchzuführen.
Jordanien hat tatsächlich eine stabile politische Lage und Friedensverträge mit Israel, was sicherlich für uns beruhigend war. Es ist verständlich, dass die umliegenden Konflikte Sorgen bereitet haben.
Leider gab es bis zum Abflug eine weitere Verschärfung statt der erhofften Erleichterung, aber 11 Reiseteilnehmer hatten bereits fest gebucht.
Die Teilnehmer der Gruppenreise kommen aus ganz Deutschland. Sie werden telefonisch vor Antritt der Reise beraten, wie weit sie Möglichkeiten haben die Krankenkasse in Anspruch zu nehmen, und wie sie beim Finanzamt die Reise absetzen können. Denn es gilt als therapeutische Gesundheitsmaßnahme.
Die Teilnehmer erhalten eine Packliste sowie einen Handzettel, auf dem alles erklärt ist: vom Check-in am Flughafen Frankfurt / Amman bis zur Ankunft im Hotel, einschließlich der Abläufe am nächsten Tag, wie dem Frühstück und der Informationsrunde.
Am Flughafen Frankfurt lernten wir uns dann beim Check-in persönlich kennen und begrüßten uns mit einem Piccolo. Mit gemischten Gefühlen traten wir unsere Reise an. Ein Teilnehmer aus Österreich war bereits vorausgeflogen, während eine Teilnehmerin eine Woche vor Abflug stornierte.
Da das Hotel nur gering ausgelastet war, erhielten wir eine bessere Zimmerkategorie und den Einzelzimmerzuschlag zum halben Preis. Es waren nur wenige Touristen und Patienten vor Ort, die normalerweise jedes Jahr ans Tote Meer reisen. Wie zu erwarten ist das der aktuellen politischen Lage geschuldet.
Die Gruppe fand rasch zueinander und war sehr harmonisch. Die Teilnehmer litten an Neurodermitis, Psoriasis, Vitiligo und Prurigo. Die Erfolge variierten je nach Schweregrad, jedoch waren alle erfolgreich.
Die Teilnehmenden konnten im Verlauf der Gesundheitsreise therapeutische Gespräche mit einem Arzt des Klinik-Centers vereinbaren. Eine Teilnehmerin erhielt für den Aufenthalt eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse.
Das Tote Meer ist erschreckend zurückgegangen. Schlamm- und Salzschichten liegen frei und trocknen aus. Der Rückgang des Wasserspiegels scheint immer drastischer zu werden.
Die Temperaturen am Boden betrugen teilweise über 42 Grad, und es herrschte eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese extremen Wetterbedingungen stellten eine zusätzliche Herausforderung dar, doch die Gruppe meisterte sie mit Bravour.
Um 14 Uhr kamen wir immer zu einem Kaffeekränzchen zusammen, die mitgebrachte Dolce Gusto Kaffeemaschine lief ohne Unterbrechung.
Zwei Damen aus der Runde schälten jeden Tag die mitgebrachten Äpfel und Apfelsinen und wir saßen in der größten Hitze in einem Pavillon über anderthalb Stunden beieinander und führten mal witzige, mal ernsthafte Gespräche über die Erkrankung und ihre Auswirkungen auf die Betroffenen.
Spiele und Unternehmungen durchzuführen. Zur Abwechslung wurden auch Ausflüge angeboten, unter anderem nach Petra, ins Wadi Mujib, auf den Berg Nebo, nach Madaba sowie nach Amman. Alle wurden angenommen und boten eine willkommene Abwechslung während des Aufenthaltes.
Trotz der anfänglichen Herausforderungen verlief die Reise insgesamt sehr positiv. Die Teilnehmer konnten wertvolle Erfahrungen austauschen und neue Freundschaften schließen.
Die harmonische Atmosphäre trug wesentlich zum Erfolg der Reise bei und wir freuen uns darauf, zukünftige Gruppenreisen mit ebenso viel Engagement und Freude zu planen.
Wir wünschen allen Teilnehmern eine lange beschwerdefrei Zeit und Erfolg beim pigmentieren der Haut.
Es gibt neun Hotels am Toten Meer, jedoch sind nur zwei für Therapien bei Hauterkrankungen geeignet und haben ein Natursolarium. Unsere nächste Klimareise startet am 10. Mai 2025.