Gastbeitrag von Ulrike Röhrig
Am vergangenen Sonntag fand im Orgelbaumuseum Ostheim der Tag des Harmoniums mit dem Berliner Kirchenmusiker und Harmoniumexperten Jörg Walter statt.
Die Veranstaltung begann mit einer Führung zu den vielen Harmonien, die neben den Orgeln im Museum ausgestellt sind. Vorgestellt wurde der Bau dieser Tasteninstrumente, die durch zwei Pedale mit Luft versorgt werden und klanglich dem Akkordeon ähneln.
Anhand geöffneter Instrumente konnte die Funktionsweise nachvollzogen werden und die daraus resultierende komplexe Spielweise mit Händen, Füßen und Knien.
Die fortschreitende Präsentation führte zu wachsender Faszination seitens des Publikums, das auch zum Mitmachen aufgefordert war.
Nach einer Kaffee-Pause folgte das Konzert. Zu hören war eine wunderschöne Auswahl an Werken hauptsächlich französischer Komponisten wie den Brüdern Louis und René Vierne und Alexandre Guilmant, die um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert gelebt haben, also zur Blütezeit des Harmoniuns.
Manche Stücke klangen sakral, andere tänzerisch heiter. Der Vortrag von Jörg Walter auf den verschiedenen Instrumenten war so einfühlsam und kunstvoll, dass das Publikum überwältigt nachhause gegangen ist, da in dieser Weise kaum je einer das Harmonium gehört hat.