Gastbeitrag von Birgitt Schunk
Auch 2024 wurden über LEADER wieder einige Projekte in der Region umgesetzt. Hierzu gehört auch das neue „Tiny-Haus“ auf dem Pferdehof Kindermann in Metzels unweit von Meiningen, das in seiner ersten Sommersaison die Feuertaufe bestanden hat.
„Obwohl wir es noch gar nicht auf unserer Homepage beworben hatten, war es absolut nachgefragt“, sagt Rene Kindermann. Das Angebot hatte sich schnell herumgesprochen - Gäste gaben sich die Klinke in die Hand. „Vielleicht mal ein, zwei Tage war zwischendurch frei, mehr nicht – ansonsten alles ausgebucht bis Ende Oktober.“
„Klein, aber fein“, heißt bei diesem „Tiny-Haus“ die Devise. Die Häuser im Kleinformat liegen schließlich im Trend. Das 13,5 Meter lange und 4,30 Meter breite Teil reiste im Ganzen an und ist seither als Übernachtungsmöglichkeit für den Urlaub begehrt.
Um das Haus baute Kindermann noch eine Terrasse aus Holz, die auch barrierefrei zugänglich ist. Er weiß, dass solche Häuser inzwischen mehr sind als ein Feriendomizil.
„Auch fürs Wohnen liegen kleinere Unterkünfte längst im Trend“, sagt er. Sie kosten weniger, verbrauchen weniger Platz und genügen eigentlich für weniger üppige Ansprüche. Manch einer möchte dies deshalb in einem Urlaub durchaus auch mal ausprobieren, vermutet er.
Das „Tiny-Haus“ auf dem Pferdehof verfügt über eine Infrarot-Fußboden-Heizung, eine Wärmpumpe gibt es ebenso. Schon bei der Planung war wichtig, dass umweltfreundliche Systeme zum Heizen und für den Energiebedarf zum Einsatz kommen.
So wird der Strom der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eines Gebäudes auf dem Pferdehof genutzt. Die optimale Dämmung hat sich ebenso bewährt.
„Selbst bei 35 Grad im Freien wurden es im Sommer im Haus nie mehr als 24 Grad – und das ohne Klimaanlage“, weiß Kindermann. Das Feriendomizil kann dank der Fußbodenheizung natürlich auch in der kalten Jahreszeit genutzt werden.
Durch die Unterstützung der Regionalen LEADER-Aktionsgruppe „Henneberger Land“ konnte Kindermann die Anschaffung realisieren. Er stellte einen Förderantrag und bekam 50 000 Euro Zuschuss.
„Sonst hätten wir das alles nicht bewerkstelligen können“, sagt er. Mit dem „Tiny-Haus“ konnte der Betreiber des Pferdehofes seine besonderen Übernachtungsmöglichkeiten komplettieren.
Neben einer Ferienwohnung mitten im Ort können Urlauber auf seinem Gelände ihr müdes Haupt auch in einem Bus, der Heuschlafkammer oder im Rummelwagen zur Ruhe betten. Vor allem halfen die Investition und die Unterstützung durch LEADER, dass es wirtschaftlich wieder besser läuft.
„Die Corona-Zeit, in der wir keine Gäste empfangen konnten, hatte uns stark zugesetzt“, sagt Kindermann. Doch es geht nicht nur um die Bilanzzahlen, sondern auch um die Motivation. „Dass es jetzt auch dank des Tiny-Hauses wieder aufwärts ging, hat uns motiviert.“
Gäste kommen aus ganz Deutschland auf den Pferdehof. Doch selbst aus Südafrika, Spanien, der Schweiz oder Holland kamen Liebhaber von Ferien auf dem Lande schon hierher.