Beitrag von Rüdiger Christ
Die Ruine Auersburg, ein markantes historisches Wahrzeichen in Hilders in der Rhön, zieht Besucher mit ihrer bewegten Geschichte und ihrer atemberaubenden Lage gleichermaßen an.
Von der heute als Aussichtsplattform genutzten Anlage eröffnet sich ein herrlicher Panoramablick auf die umliegenden Rhönberge wie die Wasserkuppe, Milseburg, Heidelstein und den Buchschirm sowie ins idyllische Ulstertal. Die Ruine ist bequem über den Premiumwanderweg „Der Hilderser“ erreichbar, der am Tretbecken in der Sandgasse in Hilders beginnt.
Alternativ führt der etwa 2 km lange Rhönrundweg 6/7 von einem Wanderparkplatz an der Landstraße zwischen Hilders und Simmershausen zur Ruine und lädt so zu einem kurzweiligen und malerischen Aufstieg ein.
Die Ruine liegt idyllisch am Südwesthang des 757 Meter hohen Auersberges, eingebettet in dichte Wälder und am Ende eines beliebten Wanderwegs nördlich.
Historische Bedeutung und Baugeschichte
Die Ursprünge der Burg Auersburg reichen vermutlich bis ins frühe Mittelalter zurück. Durch die Schenkung des Klosters Fulda an den Adeligen Regenher von Weid kam das Gebiet um das Jahr 914 in seinen Besitz, weshalb er wahrscheinlich die erste Burg auf dem Auersberg errichtete.
Um 1120 wurde die Burg, wohl von den Hennebergern, die zwischenzeitlich das Land erworben hatten, erneuert und zu einem herrschaftlichen Sitz ausgebaut. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Auersburg jedoch erst 1214, als die Henneberger die Anlage an das Kloster Fuldaverkauften.
In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Burg häufig den Besitzer, was die politische Zerrissenheit und die Grenzstreitigkeiten zwischen verschiedenen geistigen und weltlichen Herrschaften in der Region widerspiegelte.
Die Auersburg gehörte ab 1290 dem Bistum Würzburg und kehrte um 1325 erneut in die Hände der Henneberger zurück, bevor sie 1342 wieder an Würzburg fiel. Der Fuldaer Fürstabt Albrecht II. von Hohenlohe ließ die Burg 1354 vollständig neu errichten, um die Grenzen seines Territoriums zu sichern.
Verfall und Wiederaufbau
Die Geschichte der Auersburg ist auch von Zerstörung und Verlust geprägt. Im Bauernkrieg 1525 wurde sie von aufständischen Bauern geplündert und niedergebrannt. Zwar reparierte man die Burg notdürftig, doch verlor sie zunehmend an Bedeutung.
Schließlich wurde der Amtssitz 1585 nach Hilders verlegt. Im Dreißigjährigen Krieg diente die Burg oft als Zufluchtsort für die örtliche Bevölkerung.
In den Folgejahren diente die Burganlage als Steinbruch, hier wurde auch Material zum Bau der Hilderser Kirche gewonnen.
Erst 1848 untersagte die königlich-bayerische Regierung die weitere Steinabfuhr, und die ersten Restaurierungsmaßnahmen wurden eingeleitet.
Mit der Übernahme Hessens durch Preußen 1867 begann der Rhönklub 1876 mit einer systematischen Restaurierung, die der Burg neues Leben einhauchte. Ein hölzerner Aussichtsturm und der restaurierte Eingang machen die Ruine zum beliebten Ausflugsziel.
In den Jahren 2007/2008 fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten durch das Land Hessen statt, bei denen der Aussichtsturm erneut erneuert wurde.
Die Anlage heute
Heute zeugen die acht Meter hohen Umfassungsmauern mit Schießscharten, Reste des Halsgrabens sowie Überbleibsel eines Kellers von der ehemaligen Burg. Obwohl die Innengebäude weitgehend verschwunden sind, bietet die Ruine Auersburg einen spannenden Einblick in die mittelalterliche Bauweise und Festungsarchitektur.
Ein Denkmal innerhalb der Anlage ehrt den Rhöndichter Julius Türck, der zur Bekanntheit der Region beigetragen hat.
Die Ruine Auersburg ist nicht nur ein bedeutendes Zeugnis der hessischen Geschichte, sondern auch ein beliebter Aussichtspunkt, der einen weiten Blick über die Landschaft der Rhön ermöglicht. Für Wanderer und Geschichtsinteressierte ist sie ein lohnendes Ziel.