Gastbeitrag von Jennifer Romanowski
Am vergangenen Samstag wurde der Sportpark Johannisau in Fulda zum Schauplatz eines außergewöhnlichen Ereignisses: Der Spenden-Rundlauf "Heartbeat Ultra" zog zum wiederholten Mal Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeden Alters und Fitness-Standes aus ganz Deutschland und darüber hinaus an.
Ziel des Ganzen waren in diesem Jahr auch wieder nicht persönliche Bestleistungen, sondern sich gemeinsam für herzkranke Kinder einzusetzen.
Unter dem Motto "Laufend die Welt verändern" starteten die Teilnehmenden ab 6 Uhr morgens zu einem bemerkenswerten Spendenlauf. Die Veranstaltung ermöglichte den Sportbegeisterten, selbst zu bestimmen, wann sie starteten, pausierten und ihren Lauf beendeten.
Unabhängig davon, ob Laufanfänger, Spaziergänger oder ambitionierte Ultraläufer – alle konnten mitmachen. Die Rundstrecke von 6 km ermöglichte dabei eine Distanz von bis zu 112 Kilometern in den Fuldaauen zurückzulegen. Die 112 Kilometer stehen hierbei symbolisch für den Notruf.
Jede einzelne Runde wurde dabei zu einer Spendenaktion für Kinder mit einem halben Herzen, die häufig an lebensbedrohlichen Folgekomplikationen, wie dem Eiweißverlustsyndrom leiden. Die Veranstalter riefen dazu auf, nicht nur für den eigenen Erfolg zu laufen, sondern vor allem für diejenigen, die dringend Hilfe benötigen.
Die Resonanz war überwältigend: 954 angemeldete Teilnehmer, darunter 210 virtuelle Anmeldungen für alle Spendenläufer, die nicht in Fulda sein konnten. Vor Ort liefen und wanderten knapp 600 Menschen.
Weitere 142 nahmen virtuell von überall auf dem Globus am Spendenlauf teil. Es waren alle Altersgruppen vertreten. Insgesamt wurden in Fulda allein von den Kids auf der 400 m Strecke 227 Runden gelaufen. Das sind beeindruckende 90,8 km. Darunter waren sogar einige Herzkinder.
Die Finisher der 6-km Strecke legten sage und schreibe knapp 60.000 km zurück. Das sind 2.652 Runden. Auch hier starteten Herzkranke und anderweitig beeinträchtigte Teilnehmer.
Im Schnitt ist jeder 6-km-Starter vor Ort 5 Runden gelaufen, was sportlichen 30 km entspricht. Die gesammelten Spenden, inklusive Einnahmen aus Startgebühr und dem Verkauf von Speisen und Getränken, fließen dabei direkt an den Fontanherzen e.V..
Der Verein hat das Ziel, den Aufbau eines interdisziplinären, klinikunabhängigen Fontan-Kompetenzzentrums voran zutreiben, welches Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen zusammenbringt, lebensrettendes Wissen bündelt und anwendet.
Durch solche Maßnahmen können lebensbedrohliche Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.fontanherzen.de.
„Das besondere an dem Lauf ist, dass weder Alter noch Fitnessstand die Teilnahme und den Erfolg beeinflussen. Von Kleinkind bis Senior, von Spaziergänger bis zum Profi-Ultraläufer kann jeder mitlaufen. Da es weder eine Platzierung, noch ein Zeitlimit gibt, haben die Teilnehmer überhaupt keinen Druck.
Es geht hier nicht darum, wer der Schnellste ist, sondern darum, möglichst viele Runden zu schaffen. Und darum, mit jeder Runde durch Spenden möglichst viel zur Verbesserung der Leben der betroffenen Kinder und Familien beitragen zu können. Die Überwältigung und der Stolz in den Augen der Teilnehmer an der Ziellinie zu sehen, war einfach atemberaubend.
Unsere Teilnehmer erleben ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit und Selbstwert“, so Jennifer Romanowski, Initiatorin des „Heartbeat Ultra“ und Mutter des schwer herzkranken Thore.
Die Aussagen der Teilnehmer bestätigen den Erfolg des Events:
„Runde für Runde war ich neu motiviert, da ich wusste, wofür ich mich quäle. Meine längste Distanz war bisher ein Halbmarathon - Heute bin ich meinen ersten Ultra gelaufen.“
„Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so weit gelaufen. Und nächstes Jahr knacke ich die 100 km!“
„Ich habe noch nie eine so üppige Läufer-Verpflegung gesehen! Dieses ganze Event ist mit so viel Liebe und Herzblut organisiert. Ich komme definitiv wieder.“
„Ich habe virtuell teilgenommen, weil ich aus Berlin komme und am Samstag erst arbeiten musste. Die Möglichkeit zu bekommen, von meiner Haus- und Hof-Strecke aus etwas bewirken zu können, war richtig toll. Nächstes Jahr will ich live dabei sein.“
„Endlich mal ein Event ohne Leistungs- und Zeitdruck. Ich habe zwischen meinen Runden sogar duschen, mich umziehen und in Ruhe essen können. So konnte ich erholt nochmal starten und weitere vier Runden für Fontanherzen laufen. Bei einem normalen Rennen hätte ich niemals 54 km zurücklegen können.”
„Die Moderatoren Sarah und Malte und alle Helfer vor Ort und auf der Strecke haben für richtig Stimmung gesorgt. Da läuft man gerne noch eine Runde, auch wenn man eigentlich nicht mehr kann.“
Die Spendenaktion läuft weiterhin und Romanowski wünscht sich: „Wir wollen unbedingt die 50.000 Euro Spenden aus letztem Jahr knacken!“
Direkte Spenden können auf das Konto des Vereins überwiesen werden:
Fontanherzen e.V.
Harzsparkasse Quedlinburg
IBAN: DE28 8105 2000 0901 0229 77
BIC: NOLADE21HRZ
Verwendungszweck: Heartbeat Ultra Für die Teilnehmer wird mit dem Verwendungszweck: „Heartbeat Ultra + die jeweilige Startnummer“ gespendet.
Gemeinsam bewegen wir mehr!