Gastbeitrag von Tina Kwiatkowski
Die Glasfaseroffensive im Landkreis Schmalkalden-Meiningen beginnt: Mit einem symbolischen Spatenstich in der Gemeinde Rosa startete am Donnerstag der Ausbau des Glasfasernetzes im Landkreis Schmalkalden-Meiningen durch die Thüringer Glasfasergesellschaft mbH (TGG).
Im ersten Cluster werden insgesamt 1.858 förderfähige Adressen in den Orten Asbach, Aue, Breitenbach, Georgenzell, Haindorf, Heßles, Laudenbach, Mittelschmalkalden, Mittelstille, Möckers, Näherstille, Reichenbach, Rosa, Springstille, Wahles und Weidebrunn an das Gigabit-Netz angeschlossen.
Rasend schnelles Internet gibt es aber nicht nur für Hausbesitzer, auch Bewohner von Mehrfamilienhäusern können künftig mit bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde im Internet surfen.
Der Ausbau erfolgt im Rahmen der Gigabitförderung des Bundes (Gigabit Richtlinie 1.0) und des Landes Thüringen (Gigabitrichtlinie).
Das heißt: Der geförderte Ausbau findet nur dort statt, wo im vorgeschalteten Markterkundungsverfahren kein eigenwirtschaftlicher Ausbau durch ein Telekommunikationsunternehmen angemeldet wurde und die Internetversorgung mit weniger als 100 Megabit pro Sekunde erfolgt.
In diesem Zuge errichtet die TGG als Eigentümerin das Glasfasernetz, das durch die Thüringer Netkom GmbH (TNK) als Netzbetreiber betrieben wird.
Die Auswahl der Thüringer Netkom erfolgte über eine EU-weite Ausschreibung, die Planungs- und Bauleistungen in diesem Cluster wurden an die Bietergemeinschaft „Rhön-Montage Fernmeldebau GmbH und FFK Kabel- und Rohrleitungstiefbau GmbH“ vergeben.
Für die Finanzierung stellen der Bund 16,75 Millionen Euro und das Land Thüringen 11,16 Millionen Euro bereit. Der Ausbau umfasst Tiefbauarbeiten mit einem Gesamtumfang von 105 Kilometern.
Zudem werden 245 Kilometer Leerrohre und rund 519 Kilometer Glasfaserleitungen verlegt. Bis Oktober 2027 sollen die Arbeiten inklusive der entsprechenden Hausanschlüsse fertiggestellt sein.
„Der heutige Spatenstich ist ein weiterer Meilenstein für die digitale Zukunft unseres Landkreises. Gerade in ländlichen Regionen ist eine leistungsfähige Internetanbindung unverzichtbar, um allen Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen gleiche Chancen zu bieten.
Mit dem Ausbau des Glasfasernetzes legen wir das Fundament für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftliche Teilhabe – auch in Dörfern, um die Telekommunikationsunternehmen bisher einen Bogen gemacht haben“, sagte Landrätin Peggy Greiser. „So bringen wir unsere Prachtregion einen großen Schritt voran.“
Insgesamt ist der Gigabit-Ausbau im Landkreis Schmalkalden-Meiningen auf mehrere Cluster aufgeteilt. Als nächstes ist der Spatenstich für Cluster 4 noch in diesem Jahr geplant.
Dieses Cluster umfasst dann die folgenden Orte: Kaltennordheim, Aschenhausen, Melpers, Unterweid, Birx, Erbenhausen, Reichenhausen, Schafhausen, Stedtlingen, Wohlmuthausen, Sülzfeld, Rippershausen, Melkers, Solz, Meiningen mit Berkes, Dreißigacker, Einödhausen, Herpf, Reumles, Stepfershausen, Unterharles, Wallbach.
Hintergrundinformationen: Der Glasfaserausbau im Landkreis Schmalkalden-Meiningen durch die Thüringer Glasfasergesellschaft
Die Thüringer Glasfasergesellschaft (TGG) wurde Ende 2021 durch die Thüringer Kommunen gegründet. Das Ziel der TGG ist der Glasfaserausbau mittels Fördermitteln in den Gebieten Thüringens, in denen ein eigenwirtschaftlicher Ausbau durch die Telekommunikationsunternehmen nicht möglich ist.
Das durch die TGG errichtete passive Netz ist Eigentum der TGG und somit Eigentum der Thüringer Kommunen und wird über Ausschreibungen an Telekommunikationsunternehmen zum Betrieb verpachtet.
Die Städte und Gemeinden des Landkreises haben bereits Ende 2021 die Aufgabe des geförderten Ausbaus an die TGG übertragen, in Thüringen sind es mittlerweile insgesamt 348 Kommunen, die auf diese Weise mit der TGG kooperieren.
Der Ausbau in Cluster 1 markiert den Startschuss für ein Projekt, das auch schwer zugängliche Grundstücke ans Netz anschließt und langfristig für eine flächendeckende Internetversorgung im Landkreis sorgt.
Insgesamt fließen in den Landkreis Schmalkalden-Meiningen Fördergelder von mehr als 100 Millionen Euro für den Breitbandausbau. Der Landkreis gilt damit als eines der größten Pilotprojekte für den Breitbandausbau in Thüringen.
Ziel der Bund-Länder-Förderprogramme und des Landkreises ist es, flächendeckend eine zukunftssichere Infrastruktur aufzubauen. Möglichst bis zum Jahr 2030 sollen die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises überall dort, wo sie leben, arbeiten oder unterwegs sind, von schnellem Internet profitieren.
Zusätzlich zum geförderten Ausbau investieren private Telekommunikationsunternehmen in den eigenwirtschaftlichen Ausbau, durch den rund 40.000 Adressen im Kreisgebiet mit schnellem Internet versorgt werden. Dieser private Ausbau wird voraussichtlich 2026 abgeschlossen sein.