Wiederherstellung von Offenland auf dem Staufelsberg – Pflegemaßnahmen in Oberweid

Mitteilung der Stiftung Naturschutz Thüringen

In den kommenden Wochen werden im Auftrag der SNT im Grünen Band am Staufelsberg in Oberweid (Schmalkalden-Meiningen) Bäume und Sträucher entfernt. Ziel der Maßnahme ist der Erhalt und die Vernetzung artenreichen Magerrasen.

Ein Landschaftspflegeunternehmen führt die Arbeiten durch, entnimmt die Gehölze bodennah und beräumt sowie mulcht die Fläche. Ein ortsansässiges Agrarunternehmen pachtet die Fläche anschließend von der SNT und sorgt durch eine Beweidung mit Rindern für die dauerhafte Offenhaltung.

„Mit dieser Maßnahme fördern wir nicht nur den Erhalt der Magerrasen, sondern auch gefährdete Arten wie den Neuntöter“, erklärt Dr. Corinna Weiß, Geschäftsführung der SNT.

„In dem wir eine halboffene Landschaft wiederherstellen und dornige Altsträucher wie den Weißdorn erhalten, bietet sich dem Neuntöter ein geeigneter Lebensraum, in dem er Nahrung, aber auch Schutz und geeignete Brutplätze findet.“

Die Maßnahme wird als Ergebnis eines Monitorings zur Entwicklung des Grünen Bandes durchgeführt. Dabei werden regelmäßig der Zustand und die Entwicklung ausgewählter Biotope und Artgruppen entlang des Grünen Bandes erfasst.

Das Monitoring hatte ergeben, dass die am Staufelsberg gewachsenen Bäume und Sträucher die vorhandenen Reste des geschützten Magerrasens gefährden. Zur Vorbereitung der Maßnahme fanden Abstimmungen mit dem Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Kuppenrhön“ statt.

Hintergrund:

Wo früher Stacheldraht und Minen herrschten, regiert heute die Natur. Ein einzigartiger Biotopverbund ist dort entstanden, wohin Jahrzehnte lang niemand einen Fuß zu setzen wagte.

Braunkehlchen, seltene Heuschrecken oder wunderschöne Orchideen haben von der unmenschlichen Grenze profitiert und sollen nun ihren Lebensraum behalten, während gleichzeitig die Menschen das GRÜNE BAND als Erinnerungslandschaft erleben.

Seit 2010 hat die Bundesrepublik Deutschland ca. 4000 Hektar Flächen am GRÜNEN BAND an die Stiftung Naturschutz Thüringen übertragen. Die Übertragung ist mit der Pflicht verbunden, das GRÜNE BAND sowohl als einmaligen national bedeutenden Biotopverbund als auch als geschichtliches Mahnmal zu erhalten und zu entwickeln.

Das Grüne Band ist seit 11. Dezember 2018 als Nationales Naturmonument geschützt und die Stiftung Naturschutz Thüringen als Trägerin beauftragt, womit für die SNT eine besondere Verantwortung für das Grüne Band einhergeht.

Gleichzeitig sehen wir diese Aufgabe als Herausforderung die Entwicklung dieses einzigartigen Biotopverbundes noch intensiver zu gestalten.

Dabei hoffen wir auf die Unterstützung und Zusammenarbeit mit den Akteuren des behördlichen, aber auch des ehrenamtlichen Naturschutzes, des Denkmalschutzes und der Grenzstätten sowie den örtlichen Partnern.