Gastbeitrag von Marie Tischendorf
Einsätze unter Atemschutzgeräten gehören mit zu den gefährlichsten Tätigkeiten im Feuerwehrdienst. Umso wichtiger ist es, dass die Feuerwehrmänner & -frauen körperlich und fachlich sehr gut darauf vorbereitet sind.
Am vergangenen Freitag durfte ich ausnahmsweise im Gymnasium Vacha an einer solche Atemschutzübung der Freiwilligen Feuerwehr Vacha, gemeinsam mit Kameraden aus Martinroda, teilnehmen.
Natürlich habe auch ich eine vollständige Feuerwehruniform bereitgestellt bekommen und ich muss sagen, es hat sich ein bisschen so angefühlt, als hätte man eine sehr schwere Skiausrüstung an.
Die Hose, Schuhe, Jacke, Handschuhe und der Helm wiegen insgesamt 8 Kilogramm. Mit den diverse Zusatzausrüstungen, kommt man sogar auf ein Gewicht von 16 Kilogramm, was sich auch beim Tragen bemerkbar gemacht hat.
Zu Beginn wurde in der Feuerwache ein neues Mehrgasmessgerät von Fabian Blum vorgestellt. Er erklärte den Kameradinnen und Kameraden die Funktionen und die Bedienung des Geräts. Dieses Messgerät ist wichtig, um im Einsatz gefährliche Konzentrationen rechtzeitig zu erkennen und darauf reagieren zu können.
Im Anschluss daran ging es mit zwei Fahrzeugen der Feuerwehr Vacha und einem Fahrzeug der Feuerwehr Martinroda zum Gymnasium. Dort erhielten alle vorweg eine Einweisung für die Atemschutzgeräte durch Christian Seibt und die verschiedenen Abläufe für den Ernstfall wurden abgefragt.
Bevor die Übung beginnen konnte, wurde die persönliche Schutzausrüstung geprüft: Druckkontrolle der Sauerstoffflaschen, Zustand der Masken & Tragegestelle, sowie die Funktionsfähigkeit der Geräte.
Anschließend legten die Feuerwehrmänner & -frauen ihre komplette Atemschutzausrüstung an und eine äußerst schweißtreibende Trainingseinheit konnte beginnen.
Die Kameradinnen und Kameraden wurden in 4er-Gruppen eingeteilt. Ziel war es, die Einsatzkräfte unter realistischen Bedingungen an die Belastung mit Atemschutzgeräten zu gewöhnen und ihre Ausdauer zu trainieren.
Ich habe im Gegensatz zu den Profis, nur einen Teil der Atemschutzausrüstung getragen (Sauerstoffflasche) und war nach den ersten paar Stufen schon sichtlich erschöpft.
Aufgeben kam jedoch nicht in Frage und ich habe mich weiter durch gekämpft. Die Übung führte die Gruppen durch das gesamte Gymnasium: Zunächst alle Treppenstufen bis ganz nach oben in den vierten Stock, durch die Aula.
Danach ging es das Haupttreppenhaus wieder hinunter. Und das war noch nicht alles – zusätzlich trugen die Feuerwehrleute Löschschläuche und Rauchschutzvorhänge mit nach oben, um die Bedingungen so realistisch wie möglich nachzustellen.
Die Übung wurde mehrfach wiederholt, um die Kondition und Belastbarkeit der Einsatzkräfte zu verbessern. Am Ende wurde noch einmal die richtige Abnahme der Ausrüstung durchgesprochen und durchgeführt.
Nachdem alles wieder zusammen gepackt wurde, ging es für uns zurück zur Feuerwache. Dort wurden die Benutzen Atemschutzgeräte gereinigt und die Ausrüstung wieder verstaut.
Fazit der Übung
Das waren wahrscheinlich seit langem die anstrengendsten, aber auch spannendsten drei Stunden an einem Freitagabend. Es ist fast unvorstellbar, welche Leistungen den Kameradinnen und Kameraden, sowohl im Einsatz, als auch in den Übungen abverlangt werden.
Die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr leisten all dies ehrenamtlich. Ein Engagement, das höchsten Respekt verdient. Ihr unermüdlicher Einsatz, ihre Opferbereitschaft und ihr Mut sind unbezahlbar. Dafür gebührt ihnen ein riesengroßes Dankeschön!