Bunte Accessoires für Fastnacht selbst gemacht – Nähprojekt begeistert Rhöner Jugend

Gastbeitrag von Lea Hohmann

Funkelnde Umhänge, fantasievolle Masken und bunte Accessoires: Im Rahmen eines nachhaltigen Nähprojekts des Caritasverbands für die Regionen Fulda und Geisa e.V. konnten Kinder und Jugendliche ihre eigenen Fastnachtskostüme gestalten.

Dank einer Förderung des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten (TMUENF) in Höhe von 3.887,10 Euro wurde das Projekt ins Leben gerufen und mit großer Begeisterung angenommen.

Selbst genähte Kostüme für Karneval

Circa 15 Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 15 Jahren aus Vacha und umliegenden Gemeinden im nördlichen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön konnten diese Winterferien besonders kreativ und nachhaltig verbringen.

In Vorbereitung auf den diesjährigen Fasching wurde die Veranstaltungshalle „Vachwerk“ in Vacha zur großen Schneiderei für eine Woche umfunktioniert. Außerdem wurde ein Umzugswagen gestaltet und Accessoires gebastelt.

Ermöglicht hatte dies u.a. die Förderung des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten (TMUENF) im Rahmen der „Investiven Projekte zur nachhaltigen Entwicklung in den Nationalen Naturlandschaften Thüringens“.

Der regionale Sozialverband schaffte sechs neue Nähmaschinen und eine Overlock-Maschine für die regelmäßig stattfindende Jugendarbeit an, ein weiterer Baustein im Bereich soziale Nachhaltigkeit der Caritas.

Und die Maschinen liefen heiß: Fleißig wurden viele Kostüme, Accessoires und viele Meter Wimpelketten für den baldigen Karneval genäht – und dies alles aus alten zuvor gesammelten Stoffen und ausgedienter Kleidung der Region.

Dieses Upcycling von Stoffen und ausgedienter Kleidung ist eine tolle Möglichkeit, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig kreativ zu werden.

Ressourcenschonung in der Praxis

Genau das war auch einer der inhaltlichen Schwerpunkte dieser Förderung: Neben der Vermittlung des Nähhandwerks steht die Thematik der Ressourcenschonung und des Recyclings im Mittelpunkt.

Die pädagogischen Fachkräfte des Caritasverbands für die Regionen Fulda und Geisa e. V. erarbeiteten mit den Teilnehmenden Plakate zu diesen Themen und erklärten Begriffe wie Upcycling und den Unterschied zwischen „Fast- und Slow-Fashion“.

Vor allem das Thema „Upcycling“ – also nicht nur Wiederverwendung bestimmter Materialien, sondern die gezielte Neunutzung in anderer Art und Weise wurde gezeigt.

So entstand aus der alten Jeans eine schicke Umhängetasche und die alte Gardine wurde zur Türschlange umfunktioniert. So gelingt praxisnahe Bildung für nachhaltige Entwicklung und die Kinder und Jugendlichen waren begeistert.

Nicht nur das soziale Miteinander und Erhalt von Nähtraditionen wird gestärkt, sondern durch die Schaffung des Bewusstseins für Ressourcenschonung und Recycling wird ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet.

Darüber hinaus bekamen die Kinder eine neue Inspiration für ein neues Hobby und konnten sich im Bereich Nähen ausprobieren und weiterentwickeln.

„Mit diesen Nähmaschinen und der ehrenamtlichen Unterstützung bot die Caritas zum Start des Projekts eine spannende und nachhaltige Winterferienfreizeit an.

Tagelang basteln, nähen und sich kreativ ausprobieren zu können, dabei Neues zu lernen und etwas entstehen zu lassen – das hat den Kindern und Jugendlichen sichtbar Spaß gemacht und zugleich die Gemeinschaft neben dem Thema ‚Nachhaltigkeit und Umweltschutz‘ gestärkt“, so Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Verwaltungsstelle UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.

Zukünftige Nähprojekte

Es geht fleißig weiter. Die Ferienaktivitäten und Schul-Arbeitsgemeinschaften für Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 15 Jahren aus dem südlichen Wartburgkreis und Teilen des Landkreises Schmalkalden-Meiningen werden fortgesetzt.

Spannende Aufgaben warten in den Oster- und Sommerferien wie zum Beispiel bei der Themenwoche „Welt des Puppentheaters“ oder „Gewebte Kunst - Immer dem Faden nach“, wie z.B. das Nähen von Spielmaterialien oder Kirschkernkissen als Teil eines Sozialprojekts.

Auch in den schulischen Arbeitsgemeinschaften wie der Theater-AG, Kreativ-AG oder Weltretter-AG kommen die Nähmaschinen und Materialien zum Einsatz, berichten Lisa Wegener und Vanessa Heimann, Jugendsozialarbeiterinnen des Caritasverbands.

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung über den Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa e.V., Schulstraße 28, 36419 Geisa unter der Telefonnummer 036967/59288-0 oder über Instagram @caritasjugend.

Hintergrund

Seit 2021 wurden bereits 74 Projekte zur nachhaltigen Entwicklung im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön durch das Thüringer Umweltministerium bewilligt. Das Gesamtfördervolumen seit 2021 beläuft sich auf rund 2,3 Mio. Euro.

Neben den Themen nachhaltiger Tourismus, Aufwertung Wanderwegeinfrastruktur, Ressourcen- und Klimaschutz stehen vor allem auch Projekte mit Schwerpunkt Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung im Vordergrund bzw. werden thematisch verknüpft.