Chancen der Energiewende – Professor Dr. Hirschhausen mit Studenten in Geisa

Gastbeitrag von Anja Nimmich

Eine Gruppe von Studenten des Wirtschaftsingenieurwesens der Technischen Universität Berlin besuchten gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Hirschhausen Anfang Februar die thüringische Rhön.

Auf dem Programm stand auch ein Besuch im Rathaus der Stadt Geisa. Dort wollten die Studenten praxisnahe Einblicke in die Herausforderungen und Chancen der Energiewende in den Kommunen vor Ort bekommen.

In Geisa ging es konkret um das Thema energetische Stadtsanierung und die künftige Entwicklung eines autarken multifunktionalen Energiezentrums. Bürgermeisterin Manuela Henkel begrüßte die angehenden Wirtschaftsingenieure und gab einen Überblick über die Entwicklungen in der Kommune.

Bereits vor etwa zehn Jahren hatte die Stadt die alten Ölkessel von Rathaus, Museum, Schloss, Kindergarten, Kultur-, Ärzte- und Vereinshaus auf ein kommunales Nahwärmenetz umgestellt. In den letzten zwei Jahren wurden weitere 50 Gebäude in der Innenstadt, vom Altenheim bis zur Grundschule, angeschlossen.

„Die beiden Heizzentralen im Museum sowie im Kulturhaus werden mit Hackschnitzeln vorrangig aus dem kommunalen Stadtwald betrieben“, berichtete Bürgermeisterin Manuela Henkel den Studenten.

Die Stadt habe einen Waldbestand von 1.200 Hektar und diese regionale Biomasse nutzt man dementsprechend. „Das macht uns ein Stück weit autark und unabhängig von den Preisentwicklungen bei Gas und Öl“, so Henkel.

Weiterhin hat die Stadt in den letzten Jahren einen Energiemanager ausgebildet, energetische Beratungen für die Bürger angeboten sowie verschiedene Gebäude mit PV-Anlagen bestückt und die gesamte Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt.

In den letzten zwei Jahren wurde ein Klimaschutzkonzept entwickelt und Ende 2024 wurden die Kommunen des Geisaer Landes mit dem Projekt „energieLAND:Geisa“ in das Bundesförderprogramm „Zukunft Region“ aufgenommen.

„Gemeinsam mit Bürgern, Unternehmen und Hochschulen wollen wir Ideen und konkrete Maßnahmen für ein autarkes, dezentrales Energiesystem entwickeln“, erläuterte die Bürgermeisterin. Die Studenten nutzten die Möglichkeit um Fragen zu stellen.

Bei der Besichtigung der Heizzentrale am Kulturhaus gab Bodo Kind, Amtsleiter für Bauen und Entwicklung, technische Informationen zu den beiden Anlagen.