Beitrag von Rüdiger Christ
Die Rhön ist eine Landschaft von beeindruckender Schönheit und reicher Geschichte. Eine ihrer besonderen Sehenswürdigkeiten ist der „Gerissene Berg“ oberhalb von Klings.
Der Rhön-Rundweg Klings beginnt am Gemeindezentrum des Dorfes, wo eine Infotafel ausführlich und übersichtlich Auskunft über die Higlights der Tour gibt. Eine davon ist der "Gerissene Berg" oberhalb von Klings.
Die Länge des Rundweges ist mit rund 8 Kilometer und mit einer Zeitdauer von ca. 3 Stunden und mittlerem Schwierigkeitsgrad angegeben. Der Rundweg ist Teil der „Rhöner Holzkunstrouten“ mit verschiedenen Skulpturen zum Thema Natur und Wandern, sowie Rhöner Mundartstelen.
Wanderparkplätze sind oberhalb des Gemeindezentrums vorhanden und auch als solche gekennzeichnet. Über die Sportplatzstraße führt der Rundweg vorbei an einer Sitzgruppe mit einem Gedenkstein zu 1150 Jahre Klings.
Weiter geht es zum ersten überdachten Rastplatz mit einer herrlichen Aussicht über das Feldatal. Hier stand bis Anfang der 1990ziger- Jahre ein Grenzturm. Einige hundert Meter weiter bergauf wird der „Gerissene Berg“ erreicht.
Im Jahr 1561 nahm hier eine Naturkatastrophe mit verheerender Auswirkung für Klings ihren Ausgang. Nach langanhaltenden intensiven Regenfällen kam es damals zu einem gewaltigen Erdrutsch. Tonnen von Erd- und Geröllmassen lösten sich und rutschten talwärts in das Dorf. Noch heute ist die Abrisskante gut erkennbar.
In der Nähe trifft man auch auf die erste Holzskulptur mit dem Titel „Wanderrast“ von der Klingser Holzbildhauermeisterin Kerstin Genschow Doch während die Skulptur zur Rast einlädt, ist ein zentrales Element der Erinnerung leider verschwunden: Die einstige Infotafel am „Gerissenen Berg“ ist nicht mehr vorhanden.
Der „Gerissene Berg“ ist weit mehr als nur eine geologische Besonderheit – er ist ein Mahnmal für die Kraft der Natur und ein bedeutendes Stück Regionalgeschichte. Es wäre bedauerlich, wenn dieses Wissen und die Erinnerung an die verheerende Naturkatastrophe mit der Zeit in Vergessenheit gerät.