Information der Stadt Geisa
Das Geisaer Land geht einen bedeutenden Schritt in die Zukunft der nachhaltigen Energieversorgung.
Mit dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt „energieLAND:Geisa“ haben die Stadt Geisa und die Gemeinden Buttlar, Schleid und Gerstengrund gemeinsam mit regionalen Akteuren den Startschuss für die Entwicklung eines innovativen und dezentralen multifunktionalen Energiesystems gegeben.
Ziel des Projekts ist es, durch eine enge Zusammenarbeit der Gemeinden mit regionalen Unternehmen, Hochschulen und unter Beteiligung der Bürger konkrete, nachhaltige Lösungen für die künftige Energieversorgung der Region zu entwickeln.
In der vergangenen Stadtratssitzung im Rathaussaal der Stadt Geisa stellte Bürgermeisterin Manuela Henkel die neue Projektleiterin Olga Antosz vor. In den kommenden zwei Jahren wird die neue Mitarbeiterin der Stadt in enger Kooperation mit den regionalen Akteuren das Zukunftskonzept vorantreiben.
Dabei steht nicht nur die theoretische Konzeptentwicklung im Fokus, sondern vor allem die Umsetzung konkreter Projekte. Diese sollen verschiedene Technologien, wie zum Beispiel Photovoltaik, Geothermie oder die Nutzung von Biomasse miteinander kombinieren.
Besonderer Fokus liegt dabei auf der Berücksichtigung des Natur- und Denkmalschutzes.
„Da die Region im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegt und Geisas Innenstadt unter Denkmalschutz steht, haben wir dabei besondere Herausforderungen zu bewältigen“, so Manuela Henkel.
So sind unter anderem in der Verordnung über das Biosphärenreservat Rhön Windkraftanlagen und Photovoltaik-Freiflächen nicht erlaubt, um den Charakter der Kulturlandschaft der Rhön auch weiterhin zu erhalten.
Ebenso erlaubt die aktuelle Gestaltungssatzung der Stadt keine Fassadendämmmaßnahmen oder sichtbare PV-Dachanlagen bei den denkmalgeschützten Gebäuden in der Innenstadt.
“Dennoch sind wir überzeugt, dass wir mit ‚energieLAND:Geisa‘ neue Lösungen finden werden, die sowohl den ökologischen, ökonomischen, als auch den Bedürfnissen von Natur- und Denkmalschutz gerecht werden“, erklärte die Bürgermeisterin
Das Projekt wird von einer breiten Partnerschaft getragen. Neben den vier Gemeinden konnten als Projektpartner die Wirtschaftsförderung des Wartburgkreises, Experten der Hochschule Fulda und Universität Stuttgart sowie regionale Unternehmen aus den beiden Gewerbegebieten in Geisa und Buttlar, als auch die Energieunternehmen WerraEnergie, das Überlandwerk Rhön und die städtische Geisaer Energie- und Service-Gesellschaft (GES) gewonnen werden.
Von Beginn an werden auch das Biosphärenreservat Rhön und das Rhönforum als wichtige Partner in die konzeptionelle Planung einbezogen.
Das Geisaer Land hat bereits in Sachen Erneuerbare Energien einiges zu bieten. Erst vor zwei Jahren hatte die Stadt das kommunale mit Hackschnitzeln betriebene Nahwärmenetz um 50 Anschlüsse erweitert. Im Vorfeld wurde ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung zum Energiemanager ausgebildet.
Ebenso gab es in der Vergangenheit kostenlose energetische Beratungsangebote für die Bürger. Ende des letzten Jahres hatte der Stadtrat das neu erstellte Klimaschutzkonzept beschlossen.
„Weiterhin gibt es im Gewerbegebiet in Geisa eine LNG-Anlage, die unabhängig vom Ferngasleitungsnetz mit Biogas und später auch mit Wasserstoff betrieben werden kann“, berichtete die Bürgermeisterin.
Mit „energieLAND:Geisa“ soll dieser Weg weiter verfolgt werden, um mit konkreten und förderfähigen Umsetzungsprojekten ein sicheres und nachhaltiges dezentrales Energiesystem zu etablieren.
